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Pausensnack

Pausensnack

Titel: Pausensnack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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herum, das Bild verschwimmt – dann stellt sie sich auf eine schmale Steintreppe scharf, mit einem Seilgeländer an der Wand. Wir hören das Trampeln von Schritten.
    »Lorna, jetzt sag bloß, du hast die verfluchte Tür nicht zugemacht?«
    [Lorna]
    »Natürlich nicht! Was ist mit Megan? Mit Todd? Sie waren hinter uns. Wie sollen sie denn sonst reinkommen?«
    [Dougie]
    »Was? Du blöde Tussi –«
    [Die Stimme eines anderen Mädchens von oben auf der Treppe]
    »Lorna, seid ihr da unten?«
    Wir sehen Lorna von hinten, wie sie zur Treppe läuft.
    [Lorna]
    »Megan? Wir sind hier! O Gott sei Dank!«
    Ein vielleicht fünfzehnjähriges Mädchen erscheint schnaufend und keuchend an der Treppe. Sie birgt ihre rechte Hand unter dem linken Arm und hat offensichtlich Schmerzen. Hinter ihr kommt ein Junge im selben Alter. Er trägt eine flache Holzstange, eine abgerissene Zaunlatte vielleicht.
    Die Kamera fährt zu Dougie herum.
    [Dougie]
    »Das sind Freunde aus unserer Straße, Megan Crombie und Todd Ferguson. Sie sind mitgekommen –«
    [Lorna, aus dem Off]
    »Dougie, hör auf mit dem Quatsch und hilf uns. Megan blutet!«
    Die Kamera schwingt zu den dreien herum. Megan sitzt am Fuß der Treppe und Lorna versucht sie zu überreden, ihre Hand unter der Achsel hervorzunehmen, damit sie einen Blick darauf werfen kann. Die Mädchen flüstern, Megan weint, Lorna versucht sie zu trösten.
    Todd steht halb von ihnen abgewandt und sieht nach oben in den Treppenschacht, als hätte er Angst, dass ihnen jemand oder etwas folgt.
    [Todd, mit einem Blick zur Kamera]
    »Das sind Hunderte – ihr habt sie nicht gesehen, aber weiter die Gasse runter, wo diese erste Meute hergekommen ist, da waren noch mehr. Und als wir gerannt sind, hab ich gesehen, dass aus der anderen Richtung auch noch welche kamen. Wir sitzen hier unten in der Falle!«
    [Dougie]
    »Ist die Tür zu? Abgeschlossen?«
    [Todd nickt]
    »Ja. Aber wir müssen sie irgendwie verbarrikadieren, damit sie sie nicht eindrücken können.«
    Lorna dreht sich zur Kamera um und macht ein böses Gesicht.
    [Lorna]
    »Schalt das Ding ab und hilf ihm. Dann sucht irgendwas für Megans Hand. Einer dieser durchgeknallten Irren hat sie gebissen.«
    Der Bildschirm geht aus.
    ***
    Der Bildschirm geht flackernd wieder an.
    Dougies Gesicht. Er hat sich gesäubert. Nun können wir sehen, wie jung er eigentlich noch ist.
    [Dougie, zur Kamera]
    »Hallo. Wir sind immer noch da. In den Gewölben, seit mindestens zwei Stunden jetzt. Das Licht geht immer mal wieder für eine Zeitlang aus. Wir haben die Tür verstärkt. Todd ist jetzt oben auf Wachtposten. Anfangs war es ziemlich laut, jemand schrie und brüllte. Das ging vielleicht eine Stunde lang. Jetzt ist es still. Ich möchte gern einen Blick nach draußen werfen, aber die andren lassen mich nicht. Die Handys funktionieren immer noch nicht, aber ich hab keine Ahnung, ob es daran liegt, dass wir unter der Erde sind, oder ob die Netze noch ausgefallen sind. Wir wollen zwanzig Minuten warten. Und dann müssen wir was unternehmen, weil Megan einen Arzt braucht.«
    Die Kamera schwingt zu dem Raum hinter Dougie herum. Wir sehen Megan dort liegen, auf den Steinplatten, reglos. Ihre Hand ist mit irgendwelchen Fetzen verbunden, aber es blutet schon wieder durch. Neben ihrem Kopf sitzt Lorna auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand, die Beine ausgestreckt. Sie guckt in die Kamera und verzieht das Gesicht.
    [Lorna]
    »Meinst du, Ma geht es gut? Und Dad hat es wieder zurückgeschafft? Wir hätten nie in die Stadt gehen sollen. Meinst du, sie wissen, wo sie uns suchen müssen?«
    [Todd, aus dem Off und von weiter weg]
    »Doug! Draußen sind Leute, die sagen, dass sie ein Handy haben, das funktioniert! Ich lasse sie rein!«
    Die Kamera schwingt zur Treppe herum.
    [Dougie]
    »Nein! Todd, Mann, lass sie nicht rein – warte, bis ich da bin – Au Scheiße.«
    Man hört Rascheln, dann wird der Bildschirm dunkel.
    ***
    Der Bildschirm wird wieder hell. Wir sehen Dougie.
    [Dougie, im Flüsterton, gehetzt]
    »Todd hat diese Typen reingelassen. Sie sind älter als wir und sie haben Messer. Ein Mädchen ist auch dabei, aber die ist genauso schlimm. Ich bin gerade in einem der Gänge ein Stück weiter weg; ich hab ihnen gesagt, dass ich mal pinkeln muss. Sie wissen nicht, dass ich ein Handy habe und das hier aufnehme; wenn sie das rauskriegen, nehmen sie es mir weg. Gelogen haben sie übrigens auch. Sie haben überhaupt kein Handy, das funktioniert. Bloß ihre Messer

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