payback: thriller (German Edition)
Kassiererin kratzte an einem Fleck auf ihrer Schürze. Etwas weißer Staub kam ab.
Pylon drehte sich zu Mace. »Auf einem Flughafen für gerade mal zwei Flugzeuge wie in Malitia, der nur aus einem Flugfeld und einem Hangar besteht, servieren sie Kaffee in richtigen Tassen. Haben sie jedenfalls damals getan.« Er holte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche.
» Wenn sie denn Kaffee servierten«, entgegnete Mace und nahm die beiden Styroporbehälter, um sie zu einer Theke zu tragen, wo bereits eine ganze Palette von ihnen stand und darauf wartete, endlich abgeräumt zu werden.
Er hob den Deckel und nippte an der Flüssigkeit. Das Einzige, was man darüber sagen konnte, war, dass sie zumindest heiß war.
»Jetzt schau dir diesen Scheiß an«, sagte Pylon. »Können die hier nicht mal aufräumen, sobald die Kunden weg sind? Wenn man nicht aufpasst, hat man sofort kalten Kaffee am Ärmel.«
Eine Bedienung trat zu ihnen, wischte die leeren Styroporbecher mit einer Handbewegung in eine schwarze Mülltüte und fuhr dann mit einem feuchten Tuch hastig über die Thekenoberfläche.
»Jetzt ist es zu spät«, sagte Pylon. »Man hätte das längst vorher tun sollen.« Die Frau entschuldigte sich. »So etwas ist wichtig«, fuhr er fort. »Sonst fühlt sich doch der ganze Ort schmutzig und heruntergekommen an. Alles klebt, weil die Leute den Zucker verstreuen oder etwas verschütten. Widerlich.« Er fuhr mit der Hand über jene Stelle der Thekenoberfläche, wo die Frau nicht gewischt hatte. Hielt seine Hand hoch. »Schauen Sie sich das an. Da klebt Zucker dran. Verstehen Sie jetzt, was ich meine?«
Mace sagte: »Pylon.«
Pylon: »Nein, das ist wichtig. Die Leute müssen hierherkommen, wenn sie etwas trinken wollen, und genau deshalb sollte man sie auch korrekt behandeln. Offensichtlich ist hier dringend Konkurrenz nötig. Das würde ihnen einen Tritt in den Hintern verpassen. Oder zumindest das Management aufrütteln. Die Leute müssen ausgebildet werden und lernen, wie man die Kunden zufriedenstellt.« Er nahm den Deckel von seinem Kaffee, riss ein Päckchen mit Zucker auf und schüttete es in die Flüssigkeit. Ehe er umrührte, erklärte er: »Ich hab schon wieder Druck. Entschuldige bitte.« Ohne zu warten, stürzte er in Richtung Toiletten davon.
Mace trank einen Schluck Kaffee und sah, dass sie noch zwanzig Minuten hatten, ehe sie an Bord mussten. Er warf einen Blick auf die Hottentots-Holland-Berge, die in der Hitze und dem zunehmenden Wind verschwommen in der Ferne lagen. Dachte: nur sechsunddreißig Stunden. Dann würde er wieder zu Hause sein und genügend Knete haben, um dieser Banktussi erst einmal den Mund zu stopfen. Diese verdammte Frau. Was für ein Moment der Genugtuung würde das sein.
Sein Handy klingelte. Die Nummer des Anrufers war unterdrückt. Gewöhnlich nahm er solche Anrufe eigentlich nicht entgegen. Diesmal schon. Er erkannte die Stimme sofort: Sheemina February.
»Wie haben Ihnen die Blumen gefallen?«
»Hübsch«, erwiderte Mace.
»Vielleicht etwas verwirrend«, sagte sie und schnalzte mit der Zunge. »So, wie Sie Isabella zurückgelassen haben, nahmen Sie vielleicht an, dass die Blumen von ihr sein könnten. All diese Frauen in Ihrem Leben, Mr. Bishop.«
Mace blieb gelassen. »Hören Sie inzwischen auch Hotels ab?«
»Das muss ich nicht. Es wäre aber keine schlechte Idee, bei diesem CIA -Zusammenhang.«
»Ex.«
»Ex? Das glaube ich kaum, Mr. Bishop. Soweit ich weiß, hatten Sie vor kurzem einen Rückfall – der alten Zeiten wegen. Vielleicht ist die schöne Isabella also auch keine Ex - CIA -Agentin, sondern hatte ebenfalls einen Rückfall.«
»Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Mace.
»Ich rufe aus reiner Höflichkeit an. Um Ihnen eine angenehme Reise zu wünschen und Sie außerdem zu warnen: Lassen Sie das mit Isabella, bevor es sich herumspricht. Ich meine, bis zu Oumou.«
Mace trank einen Schluck Kaffee. »Dann würde ich Ihre Höflichkeit gern erwidern.«
»Wie nett von Ihnen.«
»Verpissen Sie sich, und hören Sie auf, mich zu nerven. Oder meine Frau.«
Sheemina February lachte. »Es ist nicht meine Absicht, Sie zu nerven.«
Mace meinte, umso besser. Sheemina February wünschte ihnen einen angenehmen Flug, was Mace daran erinnerte, was sie zuerst gesagt hatte. Da hatte sie ihm auch bereits eine angenehme Reise gewünscht.
»Was soll das mit der Reise, die ich angeblich antrete?«, fragte er und spürte, dass sie am anderen Ende der Leitung vermutlich den Kopf
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