payback: thriller (German Edition)
Frauen. Aber es schien nicht zusammenzupassen. Mace sah sich zwar gerne mal um, würde aber nicht weitergehen. Was auch immer die Rose bedeutete, es musste eine heimliche Bewunderin sein, vielleicht eine Klientin. Mace war nicht auf der Suche. Darauf hätte er gewettet.
»Nein, glaub ich nicht«, antwortete er. »Irgendwas muss dazwischengekommen sein. Vielleicht hat es was mit dem Feuer zu tun. Oder mit Gonsalves wegen des Falls.«
»Dann hätte er dich informiert.«
»Stimmt.«
»Es sei denn, es ist eine Frau.«
»Das kann ich mir nicht vorstellen.«
Treasure rührte weiter in ihrem Risotto.
Pylon trommelte nervös mit den Fingern auf die Küchentheke. »Das Beste ist wohl, hierzubleiben und abzuwarten.«
Um achtzehn Uhr einundfünfzig rief Oumou erneut bei Mace an. Wieder wurde sie zu seiner Mailbox durchgestellt. Christa schaute inzwischen nicht mehr fern, sondern starrte auf ihr Buch, das aufgeschlagen in ihrem Schoß lag, ohne es zu lesen. Wartete. Oumou musste etwas tun. Sie konnte nicht herumsitzen, sondern ging in die Küche und begann, das Abendessen zu kochen. Einen Fischeintopf auf den Herd, ein Ciabatta in den Ofen – als würde Mace jeden Augenblick hereinspazieren. Hey, Mädels, tut mir leid, dass ich mich verspätet hab, aber dieser Klient, unglaublich … Er würde sich zu Christa hinunterbeugen und ihr einen Kuss geben, ehe er sie umarmte, wie er das nun jeden Abend tat. Der liebevolle Mace. Um achtzehn Uhr einundfünfzig nahm Oumou das Handy erneut zur Hand. Ging die Liste mit Namen durch, suchte »Mace« und drückte auf die grüne Taste. Hörte, wie es siebenmal klingelte, während sie ihn innerlich anflehte, abzuheben. Schließlich schaltete sich wieder die Mailbox an. Sie hinterließ keine Nachricht. Legte das Handy auf die Theke zurück und hob den Topfdeckel, um den Eintopf umzurühren. Drehte die Hitze herunter. Deckte den Topf wieder zu und legte den Kochlöffel neben den Herd. Sie starrte auf die Lichter der Stadt, die man durch die nassen Fensterscheiben verschwommen sehen konnte. Schluckte, um das Gefühl der Leere in ihrem Bauch zu vertreiben, und rief Pylon an.
»Etwas muss passiert sein«, sagte sie. »Bitte.«
Pylon tat sich einen Happen Risotto auf die Gabel. Sein Lieblingsrisotto mit Mandelplättchen und Croutons. Sein Plan, es sich vor dem Fernseher gemütlich zu machen, um das Bafana-Spiel anzuschauen, stand ernsthaft in Gefahr, über den Haufen geworfen zu werden.
»Es sind jetzt zwei Stunden«, erklärte Oumou. »Das ist nicht normal. Um fünf sollte er mit Christa schwimmen gehen. So hatte er es ausgemacht. Zum Schwimmen wäre Mace nie zu spät gekommen. Bitte, irgendetwas muss passiert sein. Er geht immer noch nicht ans Telefon.«
Pylon legte seine Gabel mit Risotto beiseite. Zwei Stunden im Leben von Mace Bishop waren nicht sehr lange, um verschwunden zu sein.
»Warum warten wir nicht noch eine Stunde ab?«, schlug er vor. »Du kennst Mace.«
» Non «, erwiderte sie. »Nicht diesmal. Diesmal steckt er in Schwierigkeiten. Das spüre ich.«
Pylon warf einen Blick über den Tisch hinweg zu Treasure und Pumla. Beide sahen ihn an. Treasure streckte die Hand nach dem Telefon aus. Er reichte es ihr. Dachte: Den Fußball kann ich knicken.
»Oumou«, sagte Treasure. »Was ist los?«
Er konnte Oumou reden hören. Treasure nickte, während sie lauschte. Er aß seine Gabel mit Risotto und zerkaute knirschend die Croutons.
Treasure sagte: »Okay, okay. Oumou, hör zu. Wir kommen. Gib uns eine halbe Stunde.« Sie legte auf. Erklärte Pylon: »Sie weint. Sie weiß, dass etwas nicht stimmt. Oumou weint nicht ohne Grund.«
Er kratzte mit der Gabel über seinen Teller. »Dann tippst du also nicht mehr auf eine andere Frau?«
»Nein.«
»Ist aber immer noch Mace, um den es hier geht. Das letzte Mal war er vierundzwanzig Stunden verschwunden. Hat niemandem gesagt, wo er war. Einfach weg.«
»Er hat Oumou Bescheid gegeben.«
»Oumou hat nichts gewusst.«
»Hat sie doch. Mace hatte es ihr gesagt. Ich weiß das. Außerdem würde Mace so etwas Christa nie antun.«
Pylon schob seinen Teller beiseite. »Er hat es einfach vergessen. Irgendwas ist dazwischengekommen. Könnte ein halbes Dutzend Gründe geben.«
»Fahren wir«, sagte Treasure.
Pylon setzte Treasure und Pumla bei Oumou und Christa ab. Die Frauen machten sich große Sorgen. Er selbst nahm Maces Verschwinden noch nicht wirklich ernst. Aber gut, er würde so tun, als ob: Maces Terminkalender durchblättern und
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