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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sein. Wahrscheinlicher wären zweihundert bis zweihundertfünfzig.«
    Jestak pfiff leise. »Mit ihren Bogen wäre das eine ganze Menge. Können wir es heute nacht bis Alder Creek schaffen?«
    »Wenn wir schnell laufen, ja. Aber ich bin müde und hungrig, Jes. Doch wenn es sein muß, dann muß es eben sein.«
    »Findest du den Weg?«
    Tia lachte. »Natürlich.« Sie drehte sich um und begann, langsam durch die dunkler werdenden Bäume nach unten zu traben. Allmählich gingen, als sie in den Regenschatten der Berge kamen, die hohen Stämme in Gebüsch über. Bald liefen sie durch Bü-
    schel von Gras und Gestrüpp. Das Land wurde flacher im Laufe der Nacht. Gelegentlich blieben sie stehen, um zu lauschen und um sich auszuruhen. »Wir werden da sein«, sagte Tia, »ehe Iox im Südosten aufsteigt.«
    »Wann ist das?«
    Wieder lachte sie. »Kurz vor Morgen, du Barbar.
    Wo bleibt deine Astronomie?«
    »Ungefähr da, wo die Architektur der Shumai bleibt.«
    Der Hunneran hatte seinen einzigen Sohn mitgebracht, für den er eine Laufbahn als Offizier geplant hatte. Die Berittenen, mehr als zweihundert Mann, ritten über den westlichen Rand der Ebenen zu Ottans früherem Lagerplatz.
    »Hier war es, Hunneran«, sagte ein Kundschafter.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, natürlich. Schau her! Das ist eine alte Feuerstelle. Siehst du die Pflöcke für die Häute? Sie sind weitergezogen.«
    »Wie lange ist es her?«
    »Das kann man in der Dunkelheit schwer sagen.
    Alle Feuerstellen sind kalt, sogar die tiefen.«
    »Bei allen fußkranken Tausendfüßlern! Kannst du keine Spur finden?«
    »Wir brauchen Licht, aber wenn wir die Richtung finden, können wir ihr wahrscheinlich folgen.«
    »Das ist schlecht. Wenigstens ist der alte Krugistoran nicht mehr an der Macht. Er hätte uns alle auspeitschen lassen, wenn wir sie ihm nicht am gleichen Tag auf einem Teller serviert hätten, an dem er den Befehl gab. Wir wollen nur hoffen, daß Prestiginagi vernünftiger ist.«
    »Das wird er sein, Hunneran. Er ist soeben erst an die Macht gekommen.«
    »Ja. Nun, holt Fackeln, damit wir die Spur finden!«
    Schließlich kehrte der Kundschafter zurück. »Sie führt nach Osten, Hunneran.«
    »Wo wollen sie wohl hin?«
    »Das bedeutet, daß sie entweder nach Norden oder nach Süden gegangen sind. Sie wissen sicher, daß es sich durchaus lohnen würde, eine halbe Meile nach Osten zu ziehen, falls wir bei Nacht kommen.«
    »Gut. Teile deine Kundschafter in zwei Gruppen auf. Jede soll einen großen Bogen schlagen, die eine zwei Meilen nach Norden, die andere nach Süden.
    Dann kommt ihr hierher zurück, wo wir euch erwarten werden.«
    »Jawohl, Hunneran.«
    Diese Taktik nahm einige Zeit in Anspruch. Endlich kehrten die Reiter zurück. »Sie sind nach Norden gezogen, Hunneran«, sagte der Kundschafter. »Wir haben ihre Spur im Nordosten gefunden und sind ihr ein Stück weit gefolgt.«
    »Wo sind sie wohl hin?«
    »Ein Stück weiter im Norden gibt es einen Bach in höherem Gelände. Wenn sie noch in der Nähe sind, sind sie wahrscheinlich dort.«
    »Hältst du es für wahrscheinlich?«
    »Ja, Hunneran. Sie sind ja nicht sicher, ob sie angegriffen werden. Ein langer Marsch hätte sich nicht gelohnt.«
    »Dann wollen wir aufbrechen. Tenorans, laßt eure Leute aufsitzen! Haltet euch patrouillenweise zusammen!«
    Jestak und Tia liefen weiter, obwohl sie beide müde und ausgehungert waren. »Wie lange noch?« fragte Jestak.
    »Es dauert länger, als ich dachte, Jes. Wir sind zu müde. Wir werden nicht vor der Morgendämmerung dort sein.«
    »Kann man sich hier irgendwo verstecken?«
    »Viele Möglichkeiten gibt es nicht, nein. Hör mal!
    Was ist das?«
    »Sind es Pferde?«
    »Es sind die Emeri auf dem Weg nach Norden. Wie sollen wir Ottan warnen?«
    »Ich vermute, daß er sie erwartet.«
    »Schau, da ist Iox. Bald wird es hell. Sollen wir weiterlaufen?«
    »Nein, Tia. Wir bleiben lieber, wo wir sind, oder arbeiten uns im Bogen nach Norden vor. Vielleicht sollten wir ihnen folgen. Wie weit sind wir noch weg?«
    »Wie sind ganz nahe, glaube ich. Die Emeri sind sicher vom alten Lager aus nach Norden gekommen.
    Wir gehen beide auf Alder Creek zu.«
    Langsam kam die Dämmerung, eine langgezogene Kette von Berittenen wurde erkennbar, die vor der Biegung des Baches und der Anhöhe dahinter standen. Hinter ihnen, auf etwas höherem Gelände, war der Beobachtungspunkt des Hunneran. Und hinter dieser Fünfergruppe befanden sich Jestak und Tia.
    Vom Lagerplatz am Alder Creek war

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