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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ihnen anfangen wollen«, antwortete ein Mann. »Wer sind sie? Wie heißen sie?«
    »Wir werden dafür sorgen, daß du eine Liste bekommst, sobald wir selbst eine haben.«
    »Eine Liste? Ist das alles, was ihr uns geben wollt?
    Eine Liste?«
    »Was hast du denn erwartet, eine Medaille für Rit-terlichkeit und Mut?«
    Sie sagte nichts, sondern drehte sich um und ging weg. Die Tantal waren ein Problem. Die Pelbar waren nicht geneigt, jemanden als unverbesserlich zu bezeichnen. Aber sie bildeten eine Gesellschaft, der man nur schwer Vertrauen entgegenbringen konnte. Obwohl alle Völker des Heart-Flusses einander ursprünglich feindlich gesinnt gewesen waren, hatten sie ein ausgeprägtes Gefühl für Ehre. Als ein Bote von Threerivers kam, berichtete er, daß nur drei Tantalschiffe dort vorbeigekommen seien. Die Wracks der anderen hatte er unterwegs am Ufer gesehen, und auf ihnen waren einige Tote. Es mußte blutige Rivalitäts-kämpfe gegeben haben.
    In Nordwall wußte man, wie wichtig es war, das Geheimnis des Sprengstaubs zu erfahren. Schließlich machte man das zur Bedingung für die Freilassung der Tantal. Eine Zeitlang bekam man ausweichende Antworten, aber schließlich eine Formel. Man konnte sie nicht ohne eine Reise zu den Höhlen jenseits des Heart im Süden überprüfen, aber die Shumai zogen freudig aus, um das weiße Pulver aus den Höhlen zu besorgen.
    Als man es ausprobierte, schien es nicht zu funktionieren, aber man arbeitete eine Zeitlang in der Schmiede daran. Schließlich, nachdem die Tantal weiter befragt worden waren, glaubte man, das Verfahren gefunden zu haben. Aku hielt einen angezündeten Span an die Substanz. Als der Lärm verebbte und kein Staub und keine Gegenstände mehr herum-flogen, brüllte Allo, beide Hände an die Ohren gepreßt: »Bei Aven, das muß es sein.«
    Aku war immer noch damit beschäftigt, ihre Augen freizubekommen und sagte: »Was?« als mehrere Gardisten zur Tür hereinstürmten. Dann begannen sie alle zu lachen.
    Die Tantal wurden im Frühling von den zurück-kehrenden Sentani nach Pelbarigan geleitet und bekamen zwei von den Schiffen. Das dritte sollte ihnen bis zur Mündung des Koorb folgen und die Sentani nach Hause bringen. Von da an würden die Leute auf sich gestellt sein.
    Die Wiedervereinigung mit den Frauen und Kindern gestaltete sich nicht so fröhlich, wie es hätte sein können, aber vier Paare kamen wieder zusammen, und die Männer und Frauen umarmten sich, während Kinder sich an ihre Beine klammerten. Die Pelbar gaben jedem Tantal einen stabilen Stoffbeutel mit notwendigen Dingen, aber keine Waffen außer einem kleinen Messer in einer Scheide. Es war eine nieder-geschlagene Gruppe, die mit ihrer Eskorte aufbrach.
    Ein Kind wurde zurückgelassen. Seine Mutter, die verletzt worden war, als sie im Spätherbst versucht hatte, auf die Tantalschiffe zu gelangen, war gestorben. Keine der anderen Frauen wollte den Jungen zu sich nehmen. Er sah ihnen beim Aufbruch zu, auf dem Arm eines Gardisten sitzend, den Arm um den Hals des Mannes gelegt.
    Jestak und Tia waren mit der Gruppe flußabwärts gekommen. Er stand mit seiner Mutter auf der Mauer, als die Tantal abzogen. »Ich wüßte gerne«, sinnierte er, »ob wir sie zum letztenmal gesehen haben – als Angreifer. Ich habe Mers gebeten, es uns wissen zu lassen, wenn die See-Sentani weitere Schwierigkeiten haben. Wir hoffen in Nordwall auf einen Trupp von Zentralsentani, der einen ständigen Waffenstillstand mit uns schließt. Aber ich wüßte es doch gerne.«

NEUNZEHN
    Als sich im folgenden Jahr die Blätter wieder zu färben begannen, hatte sich Nordwall beträchtlich ver-
    ändert. Die Mauern waren instandgesetzt worden, aber jetzt waren die Türen sichtbar. An der Vorder-seite der Mauer befand sich ein großes Steingebäude, das noch gedeckt wurde. Das war Jestaks Idee. Es sollte die ›Halle der Jäger‹ genannt werden und allen vorüberziehenden Sentani oder Shumai als Unter-kunft dienen, solange sie es brauchten.
    Einen großen Teil des Vorfelds und des nördlichen Uferfelds hatte man bestellt, und die kleine Herde von Pelbarpferden weidete südlich des Arkan Creek in einer großen Einzäunung. Ein erstes Fohlen war dabei. Weiter im Osten, südlich des Obstgartens, befand sich der Grundstock einer Herde wilder Rinder, ebenfalls in einer Einzäunung. Die Pelbar versuchten, sie so zu zähmen, wie es die Emeri gemacht hatten.
    Am Ufer war ein Schiff im Bau, in der Art der Tantalfahrzeuge, aber mit flacherem Boden

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