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Pendelverkehr: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Pendelverkehr: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Titel: Pendelverkehr: Ein Eifel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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man noch nicht. Ein
Tourist, wie es scheint.«
    »Ach so«, gibt Hein erleichtert zurück, »dann geht es uns ja nichts
an.«
    »Vielleicht doch«, murmele ich. »Ihr habt euch ja ganz schön
aufgebrezelt. Wo wollt ihr zwei Hübschen denn hin?«
    »Nach Trier. Essen und dann in die Disco«, sagt Jupp. »Wir müssen
mal hier raus. Abtanzen. Aber wieso geht es uns vielleicht doch was an?«
    »Das muss ich noch herausfinden«, sage ich und erinnere Jupp daran,
dass er sich der Polizei zur Verfügung halten solle und das Bundesland nicht
verlassen dürfe.
    »Trier ist nicht aus der Welt«, bemerkt Hein ungehalten.
    »Aber in Rheinland-Pfalz. Du musst in NRW bleiben, sonst könntest du
Schwierigkeiten kriegen, Jupp.«
    Der große breite Mann lacht bitter.
    »Dann dürfte ich weder dich zu Hause besuchen noch Gudruns
ehemaligen Hof renovieren. Aber du hast ja recht, Katja. Dann fahren wir eben
nach Köln.«
    Hein nickt.
    »Morgen ist der Spuk eh vorbei«, sagt er, »da wird das
Obduktionsergebnis bekannt gegeben und mein Jupp entlastet sein.«
    »Wenn du meinst«, murmele ich, immer noch nicht ganz überzeugt, dass
Mutter Agnes eines gänzlich natürlichen Todes gestorben sein soll. Hans-Peter
hat es sehr drastisch ausgedrückt, aber mit einem hatte er recht: Jupp war ziemlich
durch den Wind gewesen, als Marcel erwähnte, man werde die Todesursache
gerichtsmedizinisch untersuchen. Die werden doch meine Mama
nicht aufschneiden.
    »Alles, was ich getan habe, war, meine Mutter in den Wald zu
bringen. Und der Ritt hat sie nicht umgebracht«, versichert Jupp, »sie hat
gelebt und war ganz klar, als ich sie unter den Baum gelegt habe. Und sie hat
ganz bestimmt nichts zum Einholen mitgeholt.«
    »Aber man hat eine leere Schnabeltasse unter der Decke gefunden«,
gebe ich zu bedenken, während mir durch den Kopf geht, wie verwirrt ein Eifeler
in Berlin wäre, wo man beim Einholen etwas kauft.
    »Wasser«, sagt Jupp, »da war nur ganz viel Wasser drin. Das wollte
sie haben. Sie hatte Durst.«
    Sie hatte nie Durst, denke ich, sage es aber nicht laut. Immer
wieder hatten uns Dr. Knauff und der Pflegedienst vor der Dehydrierung der
alten Frau gewarnt und uns beschworen, ihr regelmäßig Wasser einzuflößen. Wie
vielen betagten Menschen fehle ihr das Gefühl für Durst, hieß es.
    Aber so klar Mutter Agnes im Kopf auch gewesen sein mochte – körperlich
war sie viel zu schwach, als dass sie einen Haufen Tabletten horten, verstecken
und hätte einnehmen können. Ich stelle mir vor, wie behutsam Jupp sie vor sich
auf dem Pferd gehalten hat und mit ihr von Losheim über die Felder unter den
Windrädern hindurch in den Wald zur Kehr geritten ist. Die Polizisten aus Euskirchen
hatten sich gewundert, dass ihnen die ganze Strecke über niemand begegnet war –
was eigentlich nur zeigt, wie fremd den Beamten aus der Ebene unsere bergige
Ecke doch ist. Der jüngere Polizist, der offensichtlich noch nicht lange dabei
ist, hat sogar darüber gestaunt, dass der belgische Kollege so einwandfrei
Deutsch spricht, und Marcel daraufhin ein Kompliment gemacht.
    »Sie beherrschen Ihre Muttersprache doch auch«, hatte der irritiert
erwidert und den Euskirchener damit nur noch mehr verwirrt. Als dessen älterer
Kollege ihn unkorrekt darüber aufklärte, Marcel sei ein deutscher
Belgier , musste der zu untersuchende Fall zugunsten eines Vortrags über
die Deutschsprachige Gemeinschaft des Königreichs
zurückstehen.
     
    Zwei Stunden später
    Wo bleibt Hans-Peter? Er sollte längst hier sein. Marcel
hat soeben angerufen, um mir mitzuteilen, dass er sich jetzt aus Sankt Vith auf
den Weg mache und ich mich bitte schön mit dem möglichen Delinquenten in mein
eigenes Haus begeben solle.
    Ich blicke auf die Uhr. Der Polizist wird eine knappe halbe Stunde
brauchen, weniger als ich, wenn ich nach Kronenburg fahre, Hans-Peter da
aufgabele und mit zurücknehme.
    »Hoffentlich ist ihm nicht auch noch was zugestoßen«, unkt Gudrun
jammernd.
    »Ganz bestimmt. Eine hübsche Kellnerin zum Beispiel«, gebe ich grob
zurück. Die Möhre, die mir Gudrun aus der Küche hinterherwirft, verfehlt mich
knapp und knallt gegen die Garderobe im Flur. Linus, der dem Flugobjekt hinterhergeeilt
ist, knurrt enttäuscht, als er es aufgestöbert hat.
    »Du bleibst hier!«, kommandiere ich ihn, als er mir ins Freie folgen
will.
    Kurz vor dem ehemaligen Zollhaus biege ich die Straße Zur Kehr rechts ein und sehe vor mir eine Nebelwand. Nun,
ich kenne den Weg runter nach Hallschlag, der

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