Pendelverkehr: Ein Eifel-Krimi (German Edition)
festen Händedruck. Er setzt sich wieder hin und
legt die Füße auf den Küchentisch.
»Gut, dass ihr da seid«, begrüßt uns auch Jupp. »Ich muss unbedingt
wissen, in welchem Knast die Frau sitzt.«
»Wieso das denn?«, frage ich und versuche, nicht ungehalten darüber
zu sein, dass mich nicht alle voller Euphorie im Leben zurück begrüßen.
»Ich muss sie kennenlernen«, flüstert Jupp. Als Einziger am Tisch
sieht er unglücklich aus. »Sie hat meine Mama als Letzte gesehen. Sie hat
gemacht, was ich nicht konnte. Sie hat ihr geholfen. Das war gut von ihr. Auch
wenn sie sonst böse war. Und dass sie Mama dann auch noch so schön gewaschen
und hingelegt, ihr Blumen gebracht hat …«
»Holt jemand noch Kaffee?«, unterbricht ihn Gudrun, die jetzt auf
keinen Fall eine ungemütliche oder traurige Stimmung aufkommen lassen will.
Schon gar nicht, wenn ein so attraktiver Mann sie mit seinem Zahnpastalächeln
voller Wohlwollen mustert und ihr zunickt. Vielleicht weint sie in der Stille
ihres Kämmerleins Hans-Peter noch nach, aber das glaube ich nicht. Als Eifeler
Stehauffrauchen hat sie gelernt, schon kurz nach Schicksalsschlägen so
weiterzumachen, als hätte es nie eine Unterbrechung des Alltags gegeben, als
wäre das Böse gar nicht erst in ihr Leben getreten. Das war im vergangenen Jahr
genauso.
»Danke«, sagt David, als ihm Gudrun die Tasse vollschenkt. »Es ist
sehr gemütlich bei euch. Ich fühle mich ganz zu Hause. Bis auf den Schnee ist
es wie daheim in Texas!«
»Versteh ich«, sagt Hein. Er legt seine Füße in den grünen Schuhen
neben die texanischen Stiefel zwischen die Kaffeetassen auf den Küchentisch und
verkündet mit gewissem Stolz: »Die Eifel liegt schließlich auch im Wilden Westen!«
Ich danke …
… den üblichen Verdächtigen, die sich schon beim ersten
Kehr-Krimi der Mittäterschaft schuldig gemacht haben. Vor allem den Dauner
Gaunern, auch wenn sich einige Schneifeler vehement gegen die Bezeichnung
Dauner wehren werden, aber auf euren Autokennzeichen ist nun mal die Zugehörigkeit
zu diesem Landkreis dokumentiert: Antje und Klaus Lipka, Anneliese und Klaus
Quetsch, Marlene und Karl-Heinz Jenniges, Alfred Heintges und natürlich Nicole
Quetsch, deren Hund Linus in meinen Eifelkrimis so weiterleben wird, wie er in
unserer Erinnerung verankert ist,
… Marion Freyaldenhoven, geborene Quetsch, fürs Mitspielen und
diverses Organisieren,
… Diana Gier für sich und ihr Taxi,
… Gisela und Otto Leuer für ihren Zuspruch,
… Erwin Hannen, dem Polizeiinspektor aus Sankt Vith, der mir in der
belgischen Verhörzelle der Polizeizone Eifel tiefe Einblicke in Marcel Langers
Werdegang, Arbeitsmethoden und Zukunftsperspektiven verschafft und der selbst
auch eine besondere Beziehung zum Burghotel Kronenburg hat,
… Josef Junk, der auch im echten Leben inzwischen zwar die Uniform
des Polizeihauptkommissars gegen die Amtskette des Bürgermeisters von
Bitburg-Land eingetauscht, sich aber dennoch bereiterklärt hat, Katja in ihrer
Not wieder beizustehen und dafür auch seinen Namen herzugeben,
… Albert Peters, dem Eigentümer des Burghauses Kronenburg, in dessen
Schloss ich ein Verbrechen begehen durfte, sowie seinem Sohn und Miteigentümer
Dirk Peters, der mir viele Türen in seinem Mordshotel geöffnet und gern
mitgespielt hat,
… meiner Freundin Brigitte Ahrens, die nicht nur Katja das Diazepam
verabreicht hat, sondern sämtliche Figuren ärztlich betreute, sowie ihrem
Lebensgefährten Thomas Augustin, der mich auf die Spur der Eibe brachte.
… Nathalie Heinen, meiner Spezialistin für richtiges belgisches
Deutsch und logisches Denken. Vor allem ihrer unermüdlichen Korrektur ist zu
verdanken, dass Marcel Langer so spricht, wie sie es ihren Schülern an der
Maria-Goretti-Schule in Sankt Vith wohl nur ungern durchgehen lässt,
… Werner Kirsch und Christine Neumann für kriminellen Rat und
hochdeutsche Korrekturen,
… meinem Lebenspartner Michael Hake, der den Mut hat, mit mir unter
einem Dach zu leben, obwohl ich ständig Morde begehe, an denen er übrigens dankenswerterweise
kräftig beteiligt ist,
… allen Kehrern, die schon wieder Schwerverbrechen in ihrer
unmittelbaren Nachbarschaft dulden müssen. Und die ich vorwarnen möchte: Ein
Ende ist nicht abzusehen …
M. K. Frühjahr 2010
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