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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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schloss ab und trug sich in das Besucherbuch ein. Der Schreibtisch sah ungewohnt aufgeräumt aus, fiel ihr auf. Dann erst entdeckte sie neben Pucks Schreibmaschine die getippte Notiz: »Bin hinten beim Triceratops.«
    Wo, zum Teufel, fand sie den Triceratops? Im hinteren Teil des Archivs schimmerte kein Licht. Schöne Bescherung, der verdammte Saurier konnte überall stecken. Sie sah sich suchend um. Nirgendwo ein Lageplan. Typisch.
    Leicht irritiert ging sie zu den Lichtschaltern und knipste auf gut Glück ein paar an. Irgendwo weit hinten flammte Licht auf. Wennschon – dennschon, dachte sie und drückte auch noch die übrigen Schalter. Obwohl nun, so weit sie sehen konnte, alle Lampen brannten, blieb das Archiv in Halbdunkel getaucht.
    Na ja, Puck würde sicher gleich merken, dass das Licht angegangen war, und nach ihr rufen. Aber es tat sich nichts.
    »Mr. Puck?«, rief sie. Ihre Stimme hallte in dem Kellergewölbe wider. Keine Antwort. Sie versuchte es noch einmal, ahnte aber schon, dass ihre Mühe vergeblich war. Wahrscheinlich wurde in den weiten Gängen jeder Laut verschluckt.
    Sie überlegte, ob sie lieber ein andermal wiederkommen solle, aber Pucks Notiz hatte sich so gelesen, als sei es dringend. Sie erinnerte sich vage daran, dass sie bei ihrem letzten Besuch ein paar Fossilien gesehen hatte. Vielleicht fand sie den Triceratops dort.
    Vom Stakkato ihrer Absätze begleitet, probierte sie es mit dem nächstgelegenen Gang. Anfangs warfen die Deckenlampen ausreichend helles Licht nach unten, aber je weiter sie kam, desto mehr schienen die hohen Regale es zu verschlucken. Es fiel ihr zum ersten Mal auf, wie spärlich das Archiv ausgeleuchtet war. Jenseits der Lichtinseln hätte man gut eine Taschenlampe brauchen können.
    An der nächsten hell ausgeleuchteten Insel verzweigte sich der Gang. Es ist wie bei Hänsel und Gretel, dachte sie, undich habe nicht mal Brotkrumen dabei. Sie glaubte sich zu erinnern, dass der linke Gang dorthin führte, wo sie bei einem früheren Besuch ein paar ausgestopfte Tiere gesehen hatte. Aber ihr Pech wollte es, dass ausgerechnet hier die Deckenlampen ausgefallen waren. Weil sie nicht durchs Dunkel stolpern wollte, nahm sie den nächsten Parallelgang.
    Komisch, wie anders einem alles vorkam, wenn man mutter-seelenallein an den hohen Regalen entlangging. Das letzte Mal waren Pendergast und Puck bei ihr gewesen, da hatte sie nicht auf Abzweigungen achten müssen. Dann machte der Gang einen scharfen Knick nach links, und plötzlich stand sie unversehens vor einer Gruppe ausgestopfter afrikanischer Säugetiere: Giraffen, ein Flusspferd, ein Löwenpärchen, eine Schraubenantilope und ein Wasserbüffel – alle in Plastikplanen gehüllt, ein unheimlicher, beinahe gespenstischer Anblick.
    Sie blieb stehen. Weit und breit kein Triceratops. Dazu kam, dass genau hier mehrere Gänge in verschiedene Richtungen abzweigten. Sie musste sich wohl oder übel aufs Geratewohl für einen entscheiden. Das Problem war nur, dass sie nach wenigen Schritten an die nächste Abzweigung kam.
    Das Herumsuchen wurde ihr zu dumm. »Mr. Puck?«, rief sie laut ins Halbdunkel. Das Echo ihrer Stimme verhallte, nur das Rauschen des Frischluftgebläses und das beharrliche Tropfen aus den maroden Wasserrohren, die oben an der Decke verliefen, begleitete sie.
    Also wirklich, sie hatte keine Zeit für solche Spielchen. Am besten, sie kam später wieder und vergewisserte sich vorher telefonisch, dass Puck an seinem Schreibtisch saß. Oder noch besser, sie bat ihn, die Unterlagen, die er gefunden hatte, Pendergast zu zeigen. Sie hatte ohnehin nichts mehr mit den Ermittlungen zu tun.
    Sie machte kehrt, um das Archiv zu verlassen, und nahm eine Abkürzung. Nach ein paar Sekunden stand sie verdutzt vor einem Rhinozeros und einer Gruppe Antilopen. Nein, hierwar sie mit Sicherheit noch nie gewesen. Allmählich beschlichen sie Zweifel, ob sie überhaupt die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Einen Moment lang mischte sich ein Anflug von Angst darunter. Sie versuchte, sich mit einem Lachen zu beruhigen. Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie bei all den Abzweigungen und Quergängen die Orientierung verloren hatte.
    Das war doch lächerlich! Da hatte sie sich einen Weg durch eintönige Wüsten und dichte Regenwälder gebahnt, und nun sollte sie sich in einem Museum mitten in New York verirren?
    Plötzlich erstarrte sie und lauschte ins Halbdunkel. Sie glaubte, ein tapsendes Geräusch zu hören, ganz in ihrer Nähe,

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