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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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hatte nur noch wenige Minuten zu leben. Die beiden Männer blieben stehen. D’Agosta hörte etwas knarren, ähnlich einem verrosteten Eisentor, das mit Gewalt aufgeschoben wurde. Dann versetzte sein Bewacher ihm einen Stoß. Feuchte Nachtluft umwehte sein Gesicht, und er hörte Grillen zirpen. Sie waren draußen. Der Lauf einer Waffe bohrte sich in seinen Rücken und stieß ihn weiter vorwärts. Durch die dünnen Sohlen seiner Schuhe spürte er, dass sie einen grasbewachsenen Weg entlanggingen. Über sich hörte er das Rascheln der Blätter im Wind. So kleine und eigentlich unbedeutende Sinneseindrücke – und doch empfand er sie im Augenblick als ungeheuer wertvoll.
    »Scheiße!«, schimpfte einer der beiden Männer. »Bei dem Tau ruiniere ich mir noch meine Schuhe! Zweihundert Euro habe ich dafür hingeblättert! Echte Handarbeit aus Panzano!«
    Der andere lachte. »Viel Glück, dass du ein neues Paar kriegst. Der Alte macht doch kaum mehr als ein Paar im Monat.«
    »Wir kriegen sowieso immer die beschissensten Jobs.« Als wolle er diese Aussage noch zusätzlich unterstreichen, stieß er dem Sergeant derb in den Rücken. »Verdammter Mist! Sie sind schon völlig durchweicht!«
    D’Agostas Gedanken wanderten zu Laura Hayward. Würde sie um ihn weinen? Es war merkwürdig, aber im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als ihr erzählen zu können, wie es mit ihm zu Ende gegangen war. Vielleicht würde sie es dann leichter ertragen, leichter, als wenn er einfach vom Erdboden verschwand und sie niemals wusste …
    »Mit ein bisschen Schuhcreme sehen sie aus wie neu.«
    »Quatsch nicht. Wenn Leder erst mal nass geworden ist, ist’s nicht mehr dasselbe.«
    »Du und deine bescheuerten Schuhe!«
    D’Agosta kam sich vor wie im falschen Film. Er war fast froh über den Schmerz, der in seinem Finger pochte, weil ihm das die Gewissheit gab, dass er noch lebte. Er fürchtete sich eher vor dem Augenblick, in dem das Pochen aufhörte.
    Sein Bewacher versetzte ihm einen groben Hieb auf den Schädel. »Pass auf, wo du hintrittst, du Arschloch!«
    Die Luft war noch eisiger geworden, bei jedem Schritt raschelte unablässig abgestorbenes Laub. Er fühlte sich entsetzlich hilflos, mit dem Knebel und den verbundenen Augen kam er sich wie ein Krüppel vor. Ohne die Augenbinde hätte er mit Pendergast in Blickkontakt bleiben können. Wer weiß, vielleicht hätte der Agent ihm stumm signalisiert, dass ihm doch noch eine rettende Idee gekommen war. Aber das war wohl nur Wunschdenken.
    »Zu der alten Grube geht’s da lang«, hörte er seinen Bewacher sagen.
    »Weiß ich«, knurrte sein Kumpel. »Von jetzt an musst du höllisch aufpassen, wo du hintrittst. Am Rand der Grube liegen eine Menge scharfe Steine unter dem Laub. Am besten, wir gehen hintereinander. Ich mach den Anfang, du kommst mit deinem nach, sobald ich dir zurufe, dass ich meinen erledigt habe.«
    D’Agosta konnte aus den Geräuschen schließen, dass Pendergast von seinem Bewacher über den nassen, steinigen Boden getrieben wurde. Sein eigener Bewacher hatte die Handschellen straff angezogen und presste ihm den Gewehrlauf ans Ohr.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Ich muss etwas tun. Ich muss etwas tun. Egal was. Ich muss etwas tun. Aber was? Es gab keinen Hasen, den er einfach aus dem Hut zaubern konnte. Und wenn es ihn gegeben hätte, wäre es für Zaubertricks zu spät gewesen. Von Pendergast konnte er keine Rettung erwarten, der Agent war in einer genauso aussichtslosen Lage wie er selbst.
    Aus und vorbei, sie hatten das Spiel um Leben und Tod verloren.
    Er hörte, wie das Magazin in die Kammer einer Pistole einklickte. Und dann die Stimme des anderen Bewachers – kalt, unbeteiligt und sarkastisch. »Mach deinen Frieden mit Gott, du Versager!«
    Tödliche Stille, und dann brach ein Schuss, unwirklich laut. Danach abermals Stille. Und schließlich der verzerrte Widerhall des Geräusches, mit dem ein schwerer Körper in stehendes Wasser eintaucht.
    Wieder war es still. Bis sich schließlich Pendergasts Bewacher ein wenig atemlos meldete.
    »Okay, bring den anderen her!«

56
    Fünf Uhr.
    Locke Bullard stand im luxuriös ausgestatteten Salon seiner Villa hoch über den Hügeln südlich von Florenz. Er knirschte mit den Zähnen, aber das war das einzige Anzeichen für seine innere Unruhe. Er trat an die halb verhängten Fenster, von denen der Blick auf die von Mauern umgebenen Gartenanlagen fiel, und öffnete mit verkrampfter Hand einen der schweren, in Blei

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