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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Scheint eine Korrekturfahne zu sein oder etwas in der Art«, erläuterte Lieutenant Braskie.
    Pendergast nickte. »Ja, und zwar von einem Artikel, der meines Wissens nach morgen in der Art Review erscheinen sollte.« Er glättete das Papier und las den Text vor: »Die Kunstgeschichte kennt – wie alle Disziplinen – Augenblicke und Ereignisse, von denen ein Kritiker, wenn er etwas auf sich hält, unbedingt Notiz nehmen muss. Die erste impressionistischen Werken gewidmete Ausstellung am Boulevard des Capucines im Jahr 1874 gehört ebenso zu diesen Sternstunden wie der Augenblick, in dem Braque zum ersten Mal Picassos Les Demoiselles d’Avignon gesehen hat. Heute kann ich allen Kunstfreunden kundtun, dass der Golgatha-Zyklus von Maurice Vilnius, der von heute an in dessen Galerie im East Village zu sehen ist, ebenbürtig an die lange Reihe der unvergesslichen Höhepunkte künstlerischen Schaffens anknüpft.«
    D’Agosta sah ihn verdutzt an. »Haben Sie mir nicht gestern bei der Gedenkfeier gesagt, dass Grove Vilnius’ Arbeiten für Stümperei hielt?«
    »Das stimmt«, bestätigte der Agent, »zumindest war es bisher so. Aber er scheint sich zu einem Sinneswandel durchgerungen zu haben.« Nachdenklich legte Pendergast das Blatt zurück auf den Tisch. »Und das erklärt natürlich, warum Vilnius gestern so guter Laune war.«
    »Einen ähnlichen Artikel haben wir neben Groves Computer gefunden.« Braskie deutete auf ein weiteres Blatt Papier.
    »Ausgedruckt, aber nicht mit seinem Namen versehen. Muss wohl trotzdem von Grove stammen.«
    Pendergast überflog den Text. »Ein Artikel für das Burlington Magazine, betitelt ›Eine Neubewertung von George de la Tours Die Erziehung der Jungfrau ‹ . Grove nimmt darin seine frühere Behauptung zurück, das Gemälde von de la Tour sei eine Fälschung.« Er legte das Blatt zurück. »Er scheint in den letzten Stunden seines Lebens viele seiner früheren Ansichten revidiert zu haben.«
    Als Pendergast weiter am Tisch entlangging, entdeckte er einen Packen detaillierter Telefonrechnungen. »Oh, mit Einzelverbindungsnachweis. Das dürfte hilfreich sein, meinen Sie nicht auch, Vincent?«
    »Ich habe heute Morgen die gerichtliche Anordnung für die Herausgabe der Unterlagen erwirkt«, informierte ihn Braskie. »In der Anlage sind sämtliche Namen und Adressen vermerkt.«
    Pendergast überflog die Liste. »Er scheint an seinem letzten Lebenstag eine Menge Gespräche geführt zu haben.«
    »Und ob«, bestätigte Braskie. »Und mit wirklich merkwürdigen Leuten.«
    D’Agosta kam zu ihnen herüber und überflog die Liste. Braskie hatte Recht. Die Zusammenstellung von Groves Gesprächspartnern war wirklich merkwürdig. Da gab es ein Überseegespräch mit Professor Ian Montcalm am New College in Oxford, Fachbereich Mittelalterliche Geschichte. Dann Ortsgespräche mit Evelyn Milbanke und Jonathan Frederick. Mehrere Anrufe bei der Auskunft. Etwa um zwei Uhr nachts ein Gespräch mit dem Industriellen Locke Bullard. Später noch eins mit einem gewissen Nigel Cutforth, und sein letzter Anruf war offenbar der bei Pater Cappi.
    »Wir haben vor, alle in der Liste Genannten zu befragen«, sagte Braskie. »Montcalm gilt übrigens als Experte für mittelalterliche Teufelsaustreibungen.«
    Pendergast nickte.
    »Milbanke und Frederick waren zu seiner letzten Dinnerparty eingeladen, vermutlich gab es noch das eine oder andere abzusprechen. Bei der Frage, warum er Bullard angerufen hat, tappen wir im Dunkeln. Ebenso bei Cutforth, der meines Wissens als Musikproduzent tätig ist. Ich sehe eigentlich bei beiden keinen Grund, warum Grove mit ihnen zu tun haben sollte, trotzdem hatte er ihre private Telefonnummer.«
    »Und was ist mit den ganzen Anrufen bei der Auskunft?«, warf D’Agosta ein. »Zwölf Mal, wenn nicht noch öfter.«
    Braskie zuckte die Achseln. »Genaueres wissen wir noch nicht, aber seine Internetabfragen lassen vermuten, dass er nach einem Mann namens Beckmann gesucht hat – Ranier Beckmann.«
    Pendergast wollte zum Ende kommen. »Sie haben exzellente Arbeit geleistet, Lieutenant. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir einigen der genannten Personen ebenfalls ein paar Fragen stellen?«
    »Absolut nicht«, beeilte sich Braskie zu versichern. »Ich lasse Ihnen eine Kopie der Namen und Adressen ziehen.«
     
    D’Agosta und Agent Pendergast nahmen im Fond des Rolls Platz. Dass der livrierte Chauffeur die Luxuskarosse mit nahezu lautlos laufendem Motor direkt vor dem Polizeipräsidium

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