Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
und Hexerei.«
    »Er hat sein Fachgebiet also erweitert. Und Ihnen mehr beigebracht, als nur einen Frosch zu sezieren.«
    »Ich würde es vorziehen, mich nicht mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Fest steht, dass Monsieur Bertin sehr viel mehr über das Thema weiß als jeder andere. Und deshalb habe ich ihn gebeten, von Louisiana hierherzufliegen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Voodoo bei dem Mord eine Rolle spielt?«
    »Sie nicht?« Pendergast sah ihn aus silbergrauen Augen an.
    »Ich glaube, dass irgendein Arschloch versucht, uns
weiszumachen,
dass Voodoo eine Rolle spielt.«
    »Gibt es da einen Unterschied? Ah. Da ist er endlich.«
    D’Agosta drehte sich um, dann zuckte er zusammen. Ihnen entgegen kam ein sehr kleiner Mann im Frack. Sein Gesicht war fast genauso weiß wie Pendergasts, und er trug einen weichen, breitkrempigen weißen Hut. Von einer schweren Halskette baumelte etwas, das wie ein Schrumpfkopf aussah. In der einen Hand hielt er ein uraltes, von vielem Reisen ramponiertes BOAC -Bordcase, mit der anderen klapperte er mit einem sehr großen, auf phantastische Weise geschnitzten Spazierstock vor sich her. Nein, das ist das falsche Wort, dachte Agosta;
Knüppel
wäre das passendere Wort.
Totschläger
ein noch treffenderes. Bertin sah aus wie ein Wunderheiler aus einer reisenden Quacksalber-Show oder wie einer von diesen Spinnern, die im JFK herumliefen, weil es hier drinnen wärmer war als draußen. Selbst in einer Stadt wie New York, in der die Leute schon so gut wie alles gesehen hatten, zog dieser komische Kauz viele Blicke auf sich. Ihm folgte ein Gepäckträger, der unter der Last einer beunruhigend großen Anzahl von Koffern ächzte.
    »Aloysius!« Geschäftig trippelte er auf seinen vogelartigen Beinen heran und küsste Pendergast im französischen Stil links und rechts auf die Wange. »
Quelle plaisir!
Du bist keinen Tag älter geworden.«
    Er drehte sich um, starrte D’Agosta an und musterte ihn rasch von oben bis unten mit durchdringenden schwarzen Augen. »Wer ist denn dieser Mensch?«
    »Ich bin Lieutenant D’Agosta.« Er streckte die Hand aus, die jedoch ignoriert wurde.
    Der Mann wandte sich wieder Pendergast zu. »Ein
Polizist?
«
    »Ich bin auch Polizist,
maître
.« Der erregbare kleine Kerl schien Pendergast geradezu zu amüsieren.
    »Pah!« Bertins Hut flappte vor lauter abschätziger Missbilligung. Eine Packung Zigarillos erschien in seiner Hand, er schüttelte einen heraus und steckte ihn in eine Zigarettenspitze aus Perlmutt.
    »Verzeihen Sie,
maître,
aber Rauchen ist hier im Gebäude nicht gestattet.«
    »Barbaren.« Bertin steckte sich das Ding trotzdem in den Mund, unangezündet. »Bringen Sie mich zum Wagen.«
    Sie gingen nach draußen zur Haltebucht, wo Proctor bereits wartete. »Was, ein Rolls-Royce? Wie vulgär!«
    Während der Gepäckträger das Gepäck in den Kofferraum lud, sah D’Agosta zu seinem Entsetzen, dass Pendergast auf dem Beifahrersitz Platz nahm, so dass er sich gemeinsam mit Bertin in den Fond setzen musste. Kaum saß der Mann, holte er ein goldenes Feuerzeug hervor und zündete sich den Zigarillo an.
    »Entschuldigen Sie – könnten Sie das Rauchen unterlassen?«, sagte D’Agosta.
    Der Mann richtete seine dunklen Augen auf ihn. »Wenn Sie wollen.« Dann inhalierte er tief, kurbelte das Fenster herunter, wobei er den Kopf leicht abwandte, und ließ den Zigarillorauch in einem dünnen Strom aus seinem Mund entweichen. Er beugte sich vor. »Also, Aloysius, ich habe über die Informationen, die du mir gegeben hast, nachgedacht. Die Fotos der Voodoo-Zauber, die du mir geschickt hast und die am Tatort gefunden wurden – diese Amulette sind
mal, très mal!
Die Puppe aus Federn und Spanischem Moos, die in schwarzen Bindfaden eingewickelten Nadeln, der auf Backpapier geschriebene Name und dieses Puder – Salpeter, nehme ich an.«
    »Korrekt.«
    Bertin nickte. »Es kann da keinen Zweifel geben. Es handelt sich hier um einen Todeszauber.«
    »Todeszauber?«, fragte D’Agosta entgeistert.
    »Auch bekannt unter dem Namen ›mordender Schmerz‹«, antwortete Bertin in professoralem Tonfall. »Das ist schlicht und ergreifend Hoodoo. Das hätte man auch mit weniger Aufwand regeln können. Aber dies – dieser
revenant,
dieser lebende Tote. Das ist echter Vôdou. Vor allem«, er senkte die Stimme, »jetzt, da das Opfer ebenfalls zurückgekehrt ist.« Er blickte Pendergast an. »Er hat eine Frau, hast du gesagt?«
    »Ja.«
    »Sie schwebt in

Weitere Kostenlose Bücher