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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Quadratmeter umfasste. Darüber erhob sich ein riesiger Schornstein für den Hopfen-Trockenofen, der Name VAN DAM war immer noch sichtbar, auch das Datum der Firmengründung: 1858.
    Eine Brauerei. Genau einen solchen Ort hatte Tristram unwissentlich beschrieben: der lange unterirdische Tunnel, in dem die Fässer gelagert wurden, der riesige Backstein-Ofen, in dem der Hopfen getrocknet wurde. Keine Frage, dies war der Ort seiner Einkerkerung gewesen, und der Ort, den seine Kidnapper – Alban und zweifellos auch seine Nazi-Aufpasser – als Operationsbasis genutzt hatten, für welche Vorhaben und Pläne auch immer.
    Pendergast näherte sich und nahm das Gebäude unter die Lupe, eine selbst in dieser dunklen Ecke von Brooklyn erstklassige Immobilie, die entsprechend mit Zinkblech und Sperrholz verrammelt war. Zwei uralte, massive Industrietore aus Metall versperrten, was einst der Haupteingang gewesen war. Die Tore waren verriegelt worden. Die Fußgängerpforte, die in eins von ihnen eingelassen war, war nicht nur mit Kette und Vorhängeschloss gesichert, sondern zusätzlich mit zwei Bewehrungsstahlstreben zusammengeschweißt.
    Pendergast ging weiter und untersuchte einige der kleineren Nebeneingänge in der bröckelnden Backsteinfassade entlang der Straße, von denen alle mehr oder weniger undurchdringlich waren. Als er an einem Tor stehen blieb und das eingerostete Schloss inspizierte, ertönte hinter ihm eine Stimme.
    »Haste mal ’nen Dollar, Kumpel?«
    Pendergast wandte sich um und erblickte einen spindeldürren Jugendlichen, unzweifelhaft ein Heroinsüchtiger, der ihn mit hohlen, hungrigen Augen anstarrte.
    »Das habe ich in der Tat.« Pendergast holte einen Zwanzigdollarschein aus seinem Anzug hervor. Ein Funkeln trat in die toten Augen des Mannes, der mit zitternden Fingern danach griff.
    »Ich möchte in dieses Gebäude einbrechen«, sagte Pendergast und zog den Geldschein außer Reichweite. »Wie geht das?«
    Der Mann glotzte ihn mit offenem Mund an. »Bist du ein Dieb?«
    »Versicherungsgutachter.«
    Ein Zögern. Der Mann versuchte zu überlegen. »Da kommst du nicht rein, soviel ich weiß.«
    »Ja, aber wenn ich’s versuchen würde, wie müsste ich das anstellen?«
    Wieder ein angestrengter Versuch, nachzudenken. »Ich würde nach hinten gehen, da, wo die Eisenbahngleise sind. Über den Zaun steigen.«
    Noch einmal hielt Pendergast dem Mann den Geldschein hin, der ihn sich schnappte und dann mit schnellem Humpeln die Straße hinunter verschwand. »Lass dich nicht erwischen«, rief er über die Schulter.
    Pendergast ging bis zum Ende des Blocks und folgte dem Gebäudekomplex um die Ecke. Dort endete er in einem aufgelassenen Bahnbetriebswerk, das voll war mit Stapeln von rostigen Containern und alten Maschinen und umgeben von einem Maschendrahtzaun.
    In einer einzigen, fledermausartigen Bewegung packte Pendergast den Zaun, sprang hinüber und ließ sich auf der anderen Seite herunterfallen. Er blieb kurz stehen, um seinen Anzug zu richten. Dann folgte er zwischen den Containern und brusthohem Unkraut zwei Eisenbahngleisen auf der Rückseite der Brauerei, bis sie in dem Komplex hinter einem weiteren Industrietor aus Metall verschwanden. Im Näherkommen sah er, dass das Unkraut stellenweise heruntergetreten oder in jüngerer Zeit auf andere Weise von Menschen und Gegenständen durcheinandergebracht worden war. In dem weichen Boden, der von den Gleisen wegführte, waren Fußspuren zu erkennen.
    Er folgte diesen Spuren über den Betriebshof, fort von den Gleisen und hin zu einer kleinen Tür in der mächtigen Backsteinfassade. Als er vor der Tür ankam, stellte er fest, dass sie ebenso alt und massiv war wie die andere, aber nicht verschweißt und mit frisch geölten Angeln und einem neuen Messingschloss eines Modells, das er nicht kannte.
    Das Schloss erforderte den vollständigen Einsatz seiner Werkzeuge und Fähigkeiten, und die Arbeit verursachte unglücklicherweise nicht wenig Lärm, da mehrere Stifte mit roher Gewalt abgesägt werden mussten.
    Schließlich gab das Schloss nach, aber Pendergast öffnete die Tür nicht gleich. Fast zehn Minuten lang wartete er mit gezogenem 45er. Dann aber drückte er sich flach gegen die Metalltür und stieß sie mit dem Fuß auf. Zunächst schwang sie lautlos auf, dann kam sie unter lautem Knarzen zum Stehen.
    Stille.
    Weitere fünf Minuten verstrichen. In gebückter Haltung trat Pendergast ein, warf sich auf den Boden, rollte sich ab und ging hinter einer dicken

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