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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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fixierte Pendergast, dann sagte er in gemessenem Tonfall: »Von Anfang an habe ich mich gefragt, was Sie eigentlich mit diesem Fall zu tun haben. Was Ihr Spiel war. Wir bei der AfV haben uns einmal Ihre Akte angeschaut, und wir sind nicht beeindruckt. Ich habe alle Arten von ungewöhnlichen Dingen darin entdeckt – mysteriöse Beurlaubungen, interne Anfragen, Abmahnungen. Ich finde es erstaunlich, dass Sie noch nicht entlassen worden sind. Sie sprechen von Behinderung der Ermittlungen. Die einzige Behinderung, die ich hier sehe, ist Ihre störende Anwesenheit. Seien Sie gewarnt, Agent Pendergast, ich lasse mir Ihre Spielchen nicht mehr viel länger bieten.«
    Pendergast neigte den Kopf in stummem Einverständnis. Es folgte eine Stille, und dann meldete er sich wieder zu Wort. »Agent Gibbs?«
    »Ja, was ist denn noch?«
    »Ich sehe Blut an Ihrem linken Schuh. Nur ein kleiner Tropfen.«
    Gibbs blickte auf seine Schuhe. »Was? Wo?«
    Pendergast bückte sich und strich mit dem Finger am Rand der Sohle entlang; er war rot. »Leider wird der Schuh als Beweismittel aufgenommen werden müssen. Ich fürchte, ein Bericht muss angefertigt werden über Ihr Versehen am Tatort. Das ist leider obligatorisch, wie der Lieutenant bestätigen wird.« Pendergast winkte und rief den Assistenten des Spurenermittlungsteams zu sich. »Special Agent Gibbs wird Ihnen jetzt seinen Schuh geben – schade, denn wie ich sehe, ist es ein Maßschuh. Testoni, ohne Zweifel ein schmerzlicher Verlust für Mr. Gibbs angesichts seines moderaten Gehalts.«
    Kurz darauf schaute D’Agosta zu, wie Gibbs in einem Schuh und einem bestrumpften Fuß den Flur hinuntermarschierte. Komisch, ihm selbst war das Blut an dem Schuh nicht aufgefallen.
    »Man muss heutzutage ja so vorsichtig an Tatorten sein«, murmelte Pendergast an seiner Seite.
    D’Agosta schwieg. Irgendetwas würde passieren, und es würde gar nicht nett werden.

39
    E s war ein kalter, grauer, nieseliger Montagmorgen. Die Autos standen auf dem Gelände aufgereiht wie Holzblöcke, matt schimmernd in dem trüben Licht, Wasserrinnsale liefen an den Seiten hinunter. Es war kurz nach elf, aber bereits jetzt zeichnete sich ab, dass es ein fürchterlicher Tag für den Verkauf werden würde, was einfach perfekt war, soweit es Corrie betraf. Sie hatte sich mit den anderen Verkäufern in den Aufenthaltsraum zurückgezogen, wo sie alle schlechten Kaffee tranken und quatschten und darauf warteten, dass ein Kunde erschien. Im Aufenthaltsraum saßen vier weitere Verkäufer – alles Männer. Jo Ricco und sein Sohn Joe junior waren nicht da, deshalb herrschte eine entspannte Stimmung unter den Anwesenden.
    Corrie hatte sie in den letzten beiden Tagen kennengelernt, und allesamt waren sie Riesenarschlöcher. Alle bis auf Charlie Foote – der Mann, den ihr Vater erwähnt hatte. Er war jünger als die anderen, ein bisschen schüchtern und hielt sich größtenteils aus dem idiotischen Männer-Geplänkel heraus. Anders als die meisten hatte er einen College-Abschluss, außerdem war er der beste Verkäufer der Gruppe. Etwas an seiner sanften Stimme und der zurückhaltenden, selbstironischen Art schien wie ein Zauber auf Corrie zu wirken.
    Einer der älteren Verkäufer schwang das große Wort und erzählte gerade einen Busen-und-Hintern-Witz zu Ende, über den Corrie herzhaft lachte. Sie trank einen Schluck Kaffee, tat noch mehr Kaffeeweißer hinein, um so vielleicht den verbrannten Geschmack zu überdecken, und sagte: »Komisch, nicht wahr, dass ich einen Verkäufer mit demselben Nachnamen ersetzt habe.«
    Sie richtete die Bemerkung an den Verkäufer, der den Witz gerissen hatte. Miller hieß er. Er war ein echter Komiker, und Corrie hatte sich gezwungen, über alle seine lahmen Witze zu lachen. Sie hatte sogar einen vielversprechenden Kunden an ihn weitergereicht und so getan, als brauche sie Anleitung, und ihm dann den Verkauf überlassen. Im Gegenzug hatte Miller sie sozusagen unter seine Fittiche genommen, ohne Zweifel, um bei ihr zum Zug zu kommen. Er fing bereits an, Bemerkungen über eine Bar zu machen, in die er nach der Arbeit ging und die irre gute Margaritas servierte. Sie hatte ihn nicht von der erbärmlichen Idee abgebracht, sie würde vielleicht mit ihm schlafen – zumindest würde sie so lange damit warten, bis sie die Gelegenheit bekam, ihren Gewinn einzustreichen.
    »Ja«, sagte Miller und steckte sich eine Zigarette an, auch wenn er das eigentlich nur draußen durfte. Aber Joe Ricco rauchte auch,

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