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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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charmant und sogar charismatisch wirken. Darunter jedoch handelt es sich um einen zutiefst pathologischen Charakter, dem es völlig an Einfühlungsvermögen mangelt.«
    »Warum mordet er?«
    »Das ist die Krux an der Sache: Er zieht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine libidinöse Befriedigung aus seinen Taten.«
    »Libidinöse Befriedigung? Aber man hat kein Sperma gefunden, und es scheint auch keine sexuelle Komponente vorzuliegen. Außerdem war sein zweites Opfer ein älterer Mann.«
    »Richtig. Lassen Sie mich etwas ausholen. Unsere Datenbank basiert auf etwas, das wir Aggregate und Korrelationen nennen. Was ich Ihnen über diesen Killer sage, basiert auf einem hohen Grad an Korrelation mit Dutzenden anderer mit einem ähnlichen Profil und Modus Operandi. Zudem enthält sie Vernehmungen von über zweitausend Serienmördern, die unsere Fragen zum Wie und Warum ihrer Taten beantwortet haben. Die Ergebnisse sind zwar nicht unfehlbar, kommen der Sache aber verdammt nahe. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder sexuelle Befriedigung aus seinen Taten zieht.«
    D’Agosta hatte da seine Zweifel, nickte aber trotzdem.
    »Fahren wir fort: Die Taten enthielten eine Komponente von sexueller Befriedigung. Diese Befriedigung resultiert aus einer sexuellen Erregung, die von zweierlei hervorgerufen wird: einem Gefühl der Kontrolle und Macht über das Opfer sowie der Anwesenheit von Blut. Das Geschlecht des Opfers ist weniger wichtig. Dass kein Sperma vorhanden war, bedeutet möglicherweise nur, dass der Mörder nicht zum Höhepunkt beziehungsweise angekleidet zum Höhepunkt kam. Üblich ist Letzteres.«
    D’Agosta rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Inzwischen sah der Doughnut nicht mehr ganz so lecker aus.
    »Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass dieser Typus von Serienmord eine bedeutende rituelle Komponente aufweist. Der Mörder zieht Befriedigung daraus, immer auf die gleiche Weise zu töten, in der gleichen Abfolge, mit Hilfe des gleichen Messers und dadurch, dass er die Leiche auf die gleiche Weise zerstückelt.«
    Noch einmal nickte D’Agosta.
    »Er hat einen Job. Wahrscheinlich einen guten. Dieser Typus von Mörder operiert nur in einem Umfeld, das er gut kennt, deshalb stellen wir vielleicht fest, dass er entweder ein Ex-Angestellter ist oder, was wahrscheinlicher ist, ein ehemaliger Gast beider Hotels.«
    »Wir gleichen bereits die Gäste- und Mitarbeiterlisten mit der Beschreibung des Täters ab.«
    »Ausgezeichnet.« Gibbs atmete tief durch. Er hörte sich wirklich gern reden, aber D’Agosta hatte nicht vor, ihn zu unterbrechen. »Was Messer angeht, verfügt er über großes Know-how, was bedeutet, dass er in seinem Beruf welche benutzt oder einfach nur ein Messerfan ist. Er ist sehr selbstbewusst. Er ist arrogant. Hierbei handelt es sich um eine weitere herausragende Eigenschaft. Es stört ihn nicht, auf Überwachungsvideos aufzutauchen; er verhöhnt die Polizei und glaubt, die Ermittlungen kontrollieren zu können. Daher die Botschaften, die er zurückgelassen hat.«
    »Was diese Botschaften angeht – haben Sie da vielleicht eine besondere Theorie?«
    »Wie gesagt: Sie sollen provozieren.«
    »Haben Sie eine Ahnung, an wen sie sich richten?«
    Ein Lächeln huschte über Gibbs’ Gesicht. »Sie richten sich nicht an eine bestimmte Person.«
    » Happy Birthday. Sie glauben nicht, dass das an jemand Besonderen gerichtet war?«
    »Nein. Dieser Typ von Serienmörder verspottet die Polizei, wählt aber in aller Regel nicht einzelne Ermittler aus, vor allem am Anfang. Für ihn sind wir alle gleich – der gesichtslose Feind. Der Geburtstag ist wahrscheinlich exemplarisch, der Glückwunsch könnte sich aber auch auf alle möglichen Jahrestage beziehen – möglicherweise sogar den des Täters selbst. Etwas, mit dem Sie sich vielleicht auch befassen könnten.«
    »Gute Idee. Aber kann es nicht sein, dass sich die Botschaften an jemanden richten, der kein Polizist ist?«
    »Höchst unwahrscheinlich.« Gibbs tätschelte seine Mappe. »Es gibt hier drin noch ein paar weitere Dinge: Der Aggressor wurde vermutlich von seiner Mutter verlassen, er hat kein gutes Verhältnis zum anderen Geschlecht beziehungsweise, wenn er homosexuell ist, mit dem eigenen. Und schließlich: Vor kurzem ist etwas geschehen, was ihn aus der Fassung gebracht hat: die Zurückweisung durch eine Geliebte, der Verlust des Arbeitsplatzes oder – das ist die wahrscheinlichste Möglichkeit von allen – der Tod der

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