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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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einmal lachte Bennecke und schüttelte voll Verachtung den Kopf. Ein viel früher als von allen erwartet einsetzender Überraschungsmoment, der von der Presse als „Monster“ betitelten Frau.
    „Sie lügen auch gern rum, nä?!“,
    „Ne, ne, ich lüge nicht, Frau Bennecke“ sagte der Besen und legte die Arme auf den Tisch um den Kopf darauf abzustützen.
    „Ich bin einfach nur sehr direkt und  sehe den Tatsachen ins Auge und konfrontiere Sie damit. Und die Tatsache ist die, dass Sie eine von Neid zerfressene bettelarme Mörderin sind.“
    Benneckes Fassade bröckelte wie die eines alten Hauses. Sie war kurz davor die Beherrschung zu verlieren, was man an den vibrationsartigen Schwingungen ihrer Gesichtszüge mehr als deutlich erkennen konnte. Auch Süßmuth registrierte dies.
    „Wieso regen Sie sich denn jetzt so auf? Denken Sie, ich bin mit dem Klammerbeutel gepudert worden und kann eins und eins nicht zusammenzählen? Sie waren es ja auch nicht alleine, Frau Bennecke. Aber da wir Ihre Komplizen noch nicht gefasst haben und Sie uns ja auch nichts sagen, stehen Sie halt jetzt allein da. Pech gehabt würde ich dazu sagen.“,
    „Sie haben doch überhaupt gar keine Ahnung“ lachte Bennecke, woraufhin der Besen kess konterte, dass sie viel mehr Ahnung hatte als ihr lieb sein konnte. Benneckes Gesicht schwoll zu einer einzigen großen, roten Murmel an.
    „Ich glaube, Ihnen ist in der Kindheit eine ganze Reihe schlimmer Dinge zugestoßen, nicht wahr? Ich kann verstehen dass man da zornig wird. Auf sich, auf mich… auf die ganze Welt! Denken Sie noch oft an die Geschichte mit Ihrem Kaninchen zurück? An Ihren Opa? Was man mit Ihnen angestellt hat?“
    Benneckes Augen formten sich zu Schlitzen. Sie schüttelte den Kopf und lachte. Dann aschte sie ab und drückte die Zigarette aus. Süßmuth, „der Besen“, hatte vor dem Verhör darum gebeten, dass man Bennecke die Handschellen abnahm. Sie behauptete, Handschellen verursachten Beklemmungen. Nicht nur beim Häftling sondern auch bei ihr. So war es halt beim Besen. Doch ihr unorthodoxer Stil, weit außerhalb jeder rechtlichen Grauzone, gab ihr auch heute wieder recht.
    „Als Kind ist jeder Mensch wie ein unförmiger Klumpen Lehm. Man formt seine Kinder. Und Sie sind von Ihrem Großvater geformt worden, Frau Bennecke. Vom Mann ihrer Oma, besser gesagt. Es war ja nicht ihr richtiger Opa, stimmts?“ Bennecke legte den Kopf in den Nacken und lachte die Deckenleuchte an. Es war ein abstraktes Bild, wie aus einem Krimi.
     
    „Die Alte hat doch echt voll einen an der Pfanne“, sagte Sasetti zu Plaschke. Genau in dem Moment fing Süßmuth den nächsten Satz an, und Bennecke unterbrach sie.
    „Jetzt halt doch mal mit den bescheuerten Kindheitstheorien auf. Du hast doch gar keine Ahnung.“,
    „Ach nein? Dann erklären Sie...“,
    „ Nein hast du nicht !“ Bennecke legte die Hände auf den Tisch und ihren Kopf darauf. Sie lächelte und lallte als hätte sie soeben einen Joint geraucht.
    „Ich sag dir jetzt mal was: Ich krieg ne ganz feuchte Pussy davon, wenn du davon redest wie ich kleine Kinder umbringe. Dafür kann doch mein Opa nix. Und meine Oma auch nicht. Laber mich doch nicht mit meiner Kindheit voll, du Hexe.“
    Noch blieb Süßmuth trotz des respektlosen, sehr plötzlichen Wechsels von Sie auf Du cool. Benneckes Ausbruch schien ihr gar nichts auszumachen. Sie lehnte sich provokativ lässig zurück. Doch Bennecke, die bisher so schweigsame mutmaßliche Mörderin, lief zu ungeahnter verbaler Höchstform auf:
    „Ihr immer mit eurer Kindheitstraumakacke. Komm, mach dein blödes Ding da an, dann erzähl ich dir was“ flötete sie geheimnisvoll, wobei sich ihre wahnsinnigen Augen weiteten.
    „Womit wolltest du mir kommen, Hexe? Hm? Damit, dass ich ja sooo eine schlimme Kindheit hatte und dass ich ja gar nichts dafür kann, dass ich bin was ich bin? Hm? Ist es das? Pass auf, ich hab meinem Opi einen gelutscht. So richtig schön tief in meinem Maul hatte ich seinen dicken Prügel. Und er hat mich gestoßen . Mitten rein in die Fresse, verstehste? Und ich hab´s genossen. Mmmh, wie ich das genossen habe. Und ich hab seine geile nasse Eichel mit meiner Zunge verwöhnt bis er mir die ganze Soße in mein vorlautes Görenmaul gespritzt hat!“
     
    Fassungslos starrten sich Sasetti und Plaschke hinter der Spiegelverglasung an.
    Der Besen bemühte sich zwar darum, die Fassung zu bewahren, aber offen gestanden war Bennecke soeben im Begriff, ihr ein Schnippchen zu

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