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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
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nicht?«
    Am liebsten hätte sie ihn am Kragen gepackt, ihm die Fingernägel in den Rücken gebohrt, was er mochte, wenn sie miteinander schliefen, ihn getreten, ihn geschlagen. Und trotzdem hatte sie auch das Bedürfnis, dass er sie festhielt, sie in den Armen wiegte, ihr sagte, dass alles wieder in Ordnung kommen würde.
    »Aber das kannst du nicht machen!«, schrie sie. »Du kannst nicht einfach so fünf Leben zerstören.«
    Er nickte wieder kläglich und wandte sich ab, während der Schmerz in seinen Augen sich im Rückspiegel widerspiegelte.
    »Du hast doch nicht ernsthaft vor, uns zu verlassen?«
    »Nein.« Seine Stimme klang fest.
    »Dann musst du sie aufgeben.«
    Er biss sich auf die Lippe. »Ich will es versuchen, Carrie, aber ich kann es nicht erklären. Sie ist wie eine Droge. Ich habe versucht, es zu beenden, aber wir kommen nicht voneinander los. Ich vermute, das ist der Grund, warum sie dir das Foto geschickt hat. Damit du mich zum Teufel jagst.« Er stieß ein nervöses Lachen aus. »Ich könnte dir das nicht einmal übelnehmen.«
    »Ist es das, was du willst?« Ihr Mund war so trocken, dass die Worte an ihrem Gaumen scheuerten.
    »Nein.«
    Gott sei Dank. Sein energischer Ton unterstrich, dass er es ernst meinte.
    »Was zum Teufel sollen wir dann tun?«
    Es kam ihr vor, dachte sie, während sie die Frage aussprach, als würden sie über ein gemeinsames Problem diskutieren, statt über eins, das er ganz allein geschaffen hatte.
    »Wie konntest du alles zerstören?«, sagte sie und sah aus dem Fenster. »Es ist ja nicht so, als hätten wir uns auseinandergelebt oder keinen Sex mehr.«
    »Das ist, weil ich dich immer noch liebe, verstehst du das nicht? Aber ich habe auch etwas für sie empfunden.«
    Der nächste Schock durchzuckte sie. »Du hast doch hoffentlich was benutzt mit ihr, oder nicht?«
    »Natürlich.«
    Immerhin etwas, vermutete sie.
    »Wir sollten zurückfahren.« Die Stimme ihres Mannes klang matt. »Die Kinder werden fragen, was los ist. Was sollen wir ihnen sagen?«
    »Irgendwas. Denk dir was aus.« Sie stieß ein heiseres Lachen aus. »Du bist schließlich derjenige, der gut ist im Geschichtenerzählen.« Das volle Ausmaß dessen, was geschehen war, dämmerte ihr erst jetzt, und seltsamerweise schmerzte die Enttäuschung mehr als die Eifersucht. All die Lügen, die er erzählt haben musste, um Zeit mit ihr zu verbringen! All die Abende, an denen er spät nach Hause kam und sie angenommen hatte, er würde arbeiten. Wo hatten sie sich getroffen? Wie alt war sie genau?
    »Bitte. Ich kann nicht darüber reden. Nicht jetzt.«
    Er hatte den Motor bereits wieder angelassen, und sie waren auf dem Heimweg. Aber das war er ihr schuldig, ganz bestimmt. Dieses Mal packte sie seinen Arm, sodass er den Wagen fast von der Straße gelenkt hätte. »Ich habe gefragt, wo ihr euch getroffen habt?«
    »In einem Hotel.« Wieder diese matte Stimme.
    »Und hast du ihr gesagt, dass du mich ihretwegen verlassen wirst?«
    »Natürlich nicht.«
    Aber dieses Mal schwang nicht dieselbe Überzeugung in seiner Stimme, und Caroline spürte eine langsame, lähmende Angst in ihr hochkriechen. »Sie muss weg. Du kannst nicht länger im selben Büro mit ihr arbeiten. Das ist mir gegenüber nicht fair.«
    Seine Stimme war leise und monoton, wie wenn er versuchte, vernünftig mit den Jungs zu reden. »Ich kann sie nicht einfach so loswerden, Carrie. Es gibt Regeln, die zu beachten sind.«
    »Das ist mir egal.« Sie machte Anstalten, wieder an seinem Arm zu reißen.
    »Hör auf. Du benimmst dich wie ein Kind. Das ist gefährlich.«
    »Ich benehme mich wie ein Kind? Gefährlich? Das trifft wohl eher auf dich zu, Simon, nicht auf mich.«
    »Wir sind da«, sagte er unnötigerweise, als sie vor dem Haus hielten. »Geh schon mal rein, Carrie. Ich komme gleich nach.«
    Ihr Blick fiel auf sein Handy in der Ablage der Zwischenkonsole. »Du willst sie anrufen, nicht wahr?«
    »Ich muss mit ihr reden.«
    »Warum?«
    »Um ihr zu sagen, dass sie meiner Frau keine Fotos mehr schicken soll.«
    Dabei fiel ihr etwas ein. So viele Fragen, aber nicht genügend Antworten. »Irgendwer muss das Foto gemacht haben. Wer?«
    »Bitte, Carrie.« Simons große, warme Hand schloss sich um ihre. »Tu dir das nicht an. Das bringt doch nichts.«
    Aber es würde ihr helfen. Sie konnte nur damit klarkommen, wenn sie alles wusste, jedes kleine Detail. »Na gut. Das Foto hat eine Freundin von ihr gemacht, die zu Besuch war.«
    »Dann wussten alle

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