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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fort.
    »Angesichts dieser Tatsache kann es sich kein Weyr mehr leisten, seine Patrouillen auf die traditionellen Sechs-Tage-Abstände zu beschränken.«
    Er machte eine Pause.
    »Überhaupt wird es Zeit, daß wir mit einigen Traditionen brechen.«
    D’ram schien Einspruch erheben zu wollen, aber F’lar sah ihm in die Augen, bis er zögernd nickte.
    »Das ist leicht gesagt«, warf Kylara ein. »Aber was wollt ihr konkret gegen T’kul unternehmen? Oder gegen T’ron?
    Er ist nicht besser. Er will nicht einsehen, daß sich die Ze iten geändert haben…«
    Es klopfte und gleich darauf ging die Tür auf. Fandarels hünenhafte Gestalt verdeckte den Eingang.
    »Ich erfuhr, daß ich Sie hier finden würde, F’lar. Wir sind 177
    soweit.«
    F’lar bedauerte die Unterbrechung, aber er ließ sich nichts anmerken.
    »Die Barone halten im Moment ihr Konklave ab«, begann er. »Und es haben sich neue Gesichtspunkte ergeben …«
    Fandarel deutete auf Kylaras Feuerechse.
    »Ich hörte schon davon. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, die Fäden zu bekämpfen, aber nicht alle sind wirksam. Es bleibt abzuwarten, welchen Wert diese Geschöpfe für uns besitzen.«
    »Welchen Wert …«, fuhr Kylara auf, aber Robinton trat neben sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    F’lar warf dem Harfner einen dankbaren Blick zu. Dann folgte er Fandarel, der sich zum Gehen wandte. Es war eine denkbar ungünstige Zeit, den Drachenreitern den Fernschreib-Apparat vorzuführen. Er würde nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die er verdiente. Das Gerät war für die augenblickliche Lage viel wicht iger als irgendwelche unzuverlässigen Echsen.
    Und doch, wenn sie Fäden fraßen …
    Er blieb an der Schwelle stehen und drehte sich nach Robinton und Kylara um. Der Harfner lächelte die Frau gewinnend an, obwohl F’lar wußte, daß er sie verabscheute.
    »F’lar, ha lten Sie es für richtig, daß Kylara sich unter das ordinäre Volk mischt? Die Leute werden das Tierchen erschrecken«, sagte der Harfner.
    »Aber ich habe Hunger…«, widersprach Kylara. »Und ich liebe Musik …«
    Draußen klang eine Gitarre auf.
    »Das wird Tagetarl sein.«
    Robinton strahlte.
    »Ich hole ihn her, damit er Ihnen Gesellschaft leistet. Und ich lasse Ihnen aus der Küche ein paar Leckerbissen bringen.«
    Er rückte ihr mit einer tiefen Verbeugung den Stuhl zurecht 178
    und scheuchte F’lar durch eine heimliche Geste aus dem Zimmer.
    Unterwegs begegnete F’lar dem fröhlichen jungen Mann mit der Gitarre unter dem Arm, den der Harfner zu Kylaras Unterhaltung bestellt hatte. Robinton besaß einen scharfen Blick. Der Musikant entsprach dem Geschmack der Weyrherrin.
    Fandarel ha tte seine Ausrüstung eine Drachenlänge von der Treppe entfernt aufgebaut. Drei Männer kauerten auf der Mauer des Außenhofs und reichten der Gruppe, die den Apparat installierte, vorsichtig etwas herunter.
    Erneut kreisten Drachen über der Burg. F’lar seufzte, als er T’rons Fidranth und die Königin von Mardra erkannte. Er wollte zuerst Fandarels Erfindung sehen, bevor er sich mit T’ron beschäftigte.
    »Mnementh, wie sieht es im Konklave aus?«
    Leeres Gewäsch. Sie erwarten noch zwei Barone.
    F’lar versuchte zu erkennen, ob die Weyrführer Baron Groghe von Fort und Baron Sangel von Süd-Boll mitgebracht hatten. Die beiden wären sicher gekränkt, wenn das Konklave ohne sie stattfand. Wenn andererseits Baron Groghe die Neuigkeit über das Hochland gehört hatte …
    F’lar murmelte eine Entschuldigung, als er sich durch einen Menschenknäuel schob. Die Weyrherrinnen bildeten eine Gruppe in der Nähe des Fernschreib-Apparates und täuschten lebhaftes Interesse vor, aber selbst Nadira, die hübsche Gefährtin von G’narish, wirkte niedergeschlagen und besorgt.
    Bedella zeigte ihre Verwirrung offen, aber von ihr konnte man kaum etwas anderes erwarten. Es war allgemein bekannt, daß sie keine große Geistesgaben besaß.
    In diesem Augenblick hatte Mardra die Gruppe erreicht und erkundigte sich gebieterisch, was hier vorging. Sie hielt nach T’kul und Merika Ausschau, wollte wissen, wo die Gastgeber steckten und empörte sich über die schlechten Manieren, die in 179
    den modernen Burgen herrschten …
    Vom Eingangsportal drang ein dumpfes Dröhnen herüber.
    F’lar schaute auf. Baron Groghe von Fort, das feiste Gesicht zorngerötet, hieb mit dem Knauf seines Dolches gegen das Tor.
    Hinter ihm stand der schmächtige Sangel von Süd-Boll. Seine eisige Miene verhieß nichts Gutes. Das

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