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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Menschenmenge, die sich um ihn scharte. Alle starrten ihn erwartungsvoll an.
    »Nun?« rief er. »Steht ihr auf der Seite von Benden?«
    Tiefes Schweigen. Die Blicke der Gäste richteten sich auf die Ba rone, die immer noch am Fußende der Treppe standen.
    »Jene, die es nicht tun, verkriechen sich am besten tief in ihre Burgen!« rief Larad von Telgar und trat herausfordernd einen Schritt nach vorn.
    »Die Schmiede unterstützen F’lar von Benden!« dröhnte Fandarels Baß über den Hof.
    »Und die Harfner!« erklärte Robinton vom Wachpfad her.
    »Die Bergwerksleute!«
    »Die Weber!«
    »Die Färber!«
    Die Barone riefen den Namen ihrer Burg und nahmen neben Larad von Telgar Aufstellung. Die Gäste begannen zu jubeln, aber F’lar hob die Hand und wandte sich den anderen Weyr-186
    führern zu.
    »Ista!« erklärte D’ram trotzig.
    G’narish nickte ihm zu.
    »Igen!«
    »Der Südkontinent!«
    Baron Asgenar trat auf F’lar zu.
    »Was können wir tun?« fragte er besorgt.
    »Hat es noch Sinn, wenn ich meine Läufer und Suchtrupps nach Igen schicke?«
    F’lar wehrte ab.
    »Sie feiern heute Hochzeit, Mann! Kümmern Sie sich um Ihre Braut, alles andere übernehmen wir! D’ram, Sie, fliegen voraus. Ramoth hat bereits die Geschwader von Benden verständigt. T’bor, Sie holen Ihre Kämpfer aus dem Südkontinent. Jeder Drachenreiter, der kämpfen kann, kommt mit!«
    T’bor spürte, daß F’lar mehr verlangte als eine völlige Mo-bilisierung, und er zögerte.
    Lessa war an F’lars Seite getreten und warf einen Blick auf sein blutdurchtränktes Gewand. Er schob sie sanft weg.
    »Sieh ein wenig nach Mardra! Robinton, ich brauche Ihre Hilfe! Verkünden Sie in ganz Pern«, er hob die Stimme, »daß diejenigen Reiter, die mir die Gefolgstreue verweigern, auf den Südkontinent verbannt werden. Das gleiche gilt für Burgen, Höfe und Gilden, die meine Herrschaft nicht anerkennen. Im Süden fallen kaum Fäden, so daß ihre Gleichgültigkeit dem Allgemeinwohl gegenüber niemanden in Gefahr bringen wird.«
    Er wandte sich an den Reiter von Igen, der immer noch am Tor wartete.
    »Wo wurden die Fäden gesehen?«
    »Im Süden.« Die Stimme des Mannes enthielt eine unausge-sprochene Bitte.
    »Jenseits der Bucht von Keroon. Über dem Wasser.«
    »Wann?«
    »Ich bringe Sie zurück zu dem genauen Zeitpunkt.«

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    Die Menge begann zu jubeln. Viele der Gäste hatten vergessen, daß es den Drachenreitern möglich war, nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit zu überbrücken, wenn sie die nötigen Koordinaten besaßen.
    Auf dem Außenhof entwickelte sich eine fieberhafte Aktivität. Jungreiter schleppten Säcke mit Feuerstein an. Die Mägde verteilten Wherleder-Umhänge. Flammenwerfer wurden herbeigebracht. D’ram und seine Gefährtin Fanna kreisten auf ihren Drachen bereits über der Burg. Sie warteten auf Mnementh.
    »Du kannst mich nicht begleiten, Mädchen«, sagte F’lar zu Lessa, als er merkte, daß sie ihm folgte. Sie allein kam mit Mardra zurecht. Er konnte nicht überall gleichzeitig sein.
    »Mnementh startet erst, wenn ich Heilsalbe auf deine Wunde gestrichen habe«, erklärte sie fest und öffnete seinen Gürtel.
    F’lar starrte sie an. Sie meinte es ernst.
    »Aber – er kann doch nicht…«
    O doch.
    Dann schwieg F’lar und biß die Zähne zusammen, als er die eiskalte Salbe auf der Wunde spürte.
    »So, nun kannst du gehen«, erklärte Lessa, nachdem sie ihm einen provisorischen Verband angelegt hatte.
    »Der Schnitt ist lang, aber zum Glück nicht sehr tief.«
    Damit wandte sie sich rasch ab und mischte sich unter die Gäste.
    Sie macht sich Sorgen, aber sie ist zu stolz, um es einzuges-tehen. Starten wir!
    Als F’lar mit Mnementh aufstieg, hörte er die Ballade, die Robintons Harfner angestimmt hatten: Rührt die Trommeln für den Krieg, Schlagt die Harfe für den Sieg, Feuer, friß dich tief ins Land, Bis der Rote Stern gebannt.
    Stunden später kehrten sie nach Telgar zurück. Lessa erwartete F’lar mit besorgter Miene und brachte ihn sofort in die Gäste-Suite, die man ihnen zugewiesen hatte. In der Wanne 188
    dampfte bereits heißes Wasser.
    Der Weyrführer zog die Augenbrauen hoch.
    »Was ist los? Du behandelst mich wie einen Schwerkran-ken. Hast du etwa wieder Mnementh ausgehorcht?«
    Lessa nickte.
    Während er badete, berichtete sie ihm, was inzwischen alles vorgefallen war. Man hatte T’ron in warme Filzdecken gehüllt und auf den Südkontinent gebracht, noch bevor er das Bewußtsein wiedererlangte.

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