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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ins Boot.
    »Dein Name? Ich bin Nolly«, sagte Menolly, beugte sich über den Bootsrand und streckte die Hand aus, um einen Delphin unterm Kinn zu kraulen.
    Beinahe ekstatisch ließ der Delphin die Liebkosung zu; der Unterkiefer war ihm vor übergroßer Begeisterung ins Wasser hinuntergeklappt.
    »Inka! Inka! Leittier der Schule. Inka!«
    »Beim ersten Ei«, rief Curran aus, und auch die anderen Fischer flüsterten aufgeregt.
    »Dies ist Curran«, sagte Menolly. »Fischermeister.«
    »Uu-ir kennen« , antwortete Inka.
    »Flipich« , meinte ein anderer Delphin, der sich weit aus dem Wasser herausgehoben hatte, um dem verblüfften Fischermeister direkt ins Gesicht sehen zu können.
    »Flipich?« fragte Curran.
    »Flip! Flip! Ehwete Name.«
    »Ehwete?« wiederholte Curran verblüfft.
    »Vielleicht meint er ehrenwert«, schlug Sebell vor und streckte die Hand aus, in der Hoffnung, daß auch zu ihm ein Delphin kommen würde. Es schoß auch sofort einer aus dem Wasser und streckte ihm die Brustflossen entgegen.
    »Dein Name?« fragte Sebell.
    »Ajay, Ajay. Mann Name?« Die fragende Stimmführung dieses Satzes war unverkennbar.
    »Sebell. Sebell, Ajay!«
    »Sebell.« »Sebell, Nolly, Cur-ran« , riefen einige Delphine mit ihren komischen, hohen Stimmen im Chor.
    »Oldive«, sagte Menolly und legte den Arm um den Meister-heiler. »Heiler. Arzt«, fügte sie hinzu.
    »Arezt! Arrezt!«
    Diese Information wurde hin und her gerufen; die grauen Körper umdrängten das Boot und die dicken Pfosten, die aus 181
    dem Wasser herausragten und den T-förmigen Steg trugen.
    »Ol-diiv, Arrzt!«
    Aufgeregtes Quietschen und Klicken folgte auf diese Vorstellung, und direkt um das Boot herum brodelte das Wasser von Delphinen, die alle zur gleichen Zeit den Heiler ins Auge fassen wollten.
    »Uuu heil? Uuu kraaatz Blufisss?«
    »Wirklich bemerkenswert!« meinte Oldive, der sich überrascht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit so vieler glücklicher Gesichter fand. »Uuu heil?« fragte er und wandte sich für eine Übersetzung zu Menolly um. »Kraaatz Blufiss?«
    »Blutfisch. Das ist ein Parasit, den man herausschneiden muß«, erklärte Menolly. »Alemi hat das für seine Schule getan.
    Das können sie nicht selbst machen.«
    »Das wundert mich nicht, nur mit Brustflossen und ohne Finger. Wie soll ich denn ...«
    »Wer hat Blufiss?« fragte Menolly, und vier Delphine drängten sich quietschend zu ihr hin. Sie hatte die gleichen Filmbänder zu den Delphinen anschauen können wie Alemi und gab ihnen jetzt das Signal, sich auf die Seite zu legen.
    »Oh, kein Wunder«, bemerkte Oldive mitfühlend. »Die
    müssen sehr schmerzhaft sein. Man müßte ein scharfes Messer nehmen.«
    »Messsssr, Messssr« , griffen diejenigen, die ihm den Bauch zugekehrt hatten, seine Worte auf. Sie zappelten von einer Seite auf die andere. »Kraaatz Blufiss.«
    »Nun, das sollte ich wohl ...«, meinte Oldive, nahm sein Messer aus dem Gürtel und überprüfte die Schneide. »Scharf genug, hoffe ich.«
    Er beugte sich über Bord. Bevor einer der Seeleute sie davon abhalten konnten, hatten sich die Harfner und Heiler ebenfalls über den Rand gebeugt, um der Operation zuzusehen. Das Boot schaukelte natürlich, und Meister Oldive und Menolly fielen ins Wasser.
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    »Nein, nein, laßt mich. Es geht schon. Ich kann ganz gut schwimmen«, rief Oldive und wehrte die vielen Hände ab, die ihn zurückziehen wollten.
    »Oooooh, ist das kalt«, meinte Menolly, aber auch sie lehnte das Anerbieten ab, sich wieder an Bord holen zu lassen.
    Allerdings zog sie die Schuhe aus und reichte sie Sebell. Dann nahm auch sie ihr Messer aus dem Gürtel. »So macht man das also?« kommentierte sie, als Oldive einem Blutfisch den Kopf abtrennte, den Körper entfernte und dann den Saugrüssel herausschnitt, so daß nur ein kleines Loch zurückblieb. Der Saugrüssel war von beträchtlicher Länge, da er durch die dicke Fettschicht hindurchdringen mußte, bis er zu einer Ader kam.
    Gerade als Oldive seinen ersten Patienten behandelte, schob sich ein weiterer Delphin zwischen seinen Kameraden hindurch und klickte dabei so energisch, daß die anderen ihm den Weg freimachten.
    »Du solltest wirklich warten, bis du an der Reihe bist«, tadelte Oldive sanft.
    Der Delphin drehte lächelnd den Kopf hin und her, während die leuchtendschwarzen Augen sich auf den Heiler hefteten.
    »Schlimmer Rücken!« sagte das Geschöpf ganz deutlich.
    Einen Moment lang schwiegen alle entsetzt.
    »Du meine Güte!« Oldive

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