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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Reitgeschirr zu befreien.
    T'lion läutete die Glocke im Rhythmus des Kommt-herein-Signals, das weniger dringlich war als das Berichtsignal und den Delphinen gestattete, den Ruf nicht zu beachten, wenn sie keine Lust dazu hatten. Dies geschah nur selten, doch manc hmal kamen dann nur ein oder zwei Delphine herbeige—
    schwommen. Bis die beiden Burschen ihre Schwimmkleidung angezogen hatten, waren im Wasser der Bucht ein halbes Dutzend Delphine zu sehen, die in großen Sprüngen auf die Küste zuschossen. Gadareth erhob sich auf die Hinterbeine, breitete die Flügel aus und ließ mit zurückgelegtem Kopf seinen Willkommensruf ertönen. Sofort wimmelte es in der Luft von wilden Feuerechsen, denn nichts liebten sie mehr, als mit ihren großen Vettern im Wasser zu spielen. Gadareth legte die Flügel wieder an, watete ins Wasser hinaus und schwamm den Delphinen entgegen, während über ihm der schöne
    Schwarm in der Luft flatterte.
    Da das Schrubben des Drachen zu den Lieblingsspielen der Delphine gehörte, machten sie sich sofort daran, den Jungen beim Waschen Gadareths zu >helfen<. Beim Versuch, die akrobatischen Schwimmkünste der Delphine nachzumachen, wären diese ein halbes Dutzend Mal fast ertrunken. Mitten im Bad flogen die Feuerechsen wieder zu ihren eigenen Geschä ften davon.
    »Dieses ... Atemgerät ... könnten wir wirklich gebrauchen«, keuchte T'lion zu Readis gewandt, als sie, an Gadareths Flügel geklammert, den der Drache zum Waschen ausgebreitet hatte, eine kurze Pause einlegten. »Aber du kannst die Luft enorm lange anhalten, wenn du es darauf anlegst.«
    »Darf es ... nicht ... zu oft machen. Kopf ... dreht sich«, antwortete Readis. »Was wir ... auch noch brauchen ... ist ein anständiger Ball ... zum Spielen!«
    »Damit sie ihn klauen können?« fragte T'lion zurück. »Das haben sie mit allen getan, die ich für sie habe machen lassen.«
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    »Neu Spiel? Neu Spiel?« fragte Boojie, den Kopf weit aus dem Wasser gehoben, so daß sein Lächeln sichtbar war.
    »Nicht heute, Booj«, antwortete T'lion. »Wir sind fix und fertig. Komm, Gadareth, laß uns zum Strand schwimmen.«
    Rückwärts schwimmend und mit den Brustflossen schlagend, quietschte Boojie vor Vergnügen: »Fix und fertig! Fix und fertig! Wir spielen mehr besser.«
    T'lion und Readis ließen sich von Gadareth, dessen Schwanz sie umklammert hielten, an den Strand ziehen, bis sie festen Boden unter den Füßen spürten.
    Gadareth suchte sich einen Liegeplatz im Sand, und ein paar der Feuerechsen kamen zurück, ließen sich gemütlich auf ihm nieder und plapperten ihrem lebenden Thron schläfrig etwas vor. T'lion zog sorgsam die Zeichnung aus seiner Innentasche und betrachtete sie genau.
    »Wir haben Glas«, bemerkte er auf die Gesichtsmaske tip-pend, »und das Material für die Bänder haben wir auch, die Behälter sollten kein Problem sein und ebensowenig der Schlauch. Die Ventile sehen genauso aus wie diejenigen, die die Schmiede für die Flammenwerfer verwenden. Der Rest der Gesichtsmaske könnte allerdings schwierig sein. Hast du Marken?«
    Readis wälzte sich auf den Bauch und stützte sich auf den Ellbogen. Er verzog das Gesicht. »Hätte ich das gewußt, hätte ich beim letzten Fest auf Landing nicht soviel ausgegeben.
    Aber ich habe drei ganze geschmiedete Marken und noch ein paar Viertel. Ich bin jetzt fast fünfzehn, und Papa bezahlt mich für die Hilfe bei der Ernte.« Das sagte er mit ein wenig Stolz: Für diese Marken hatte er geschwitzt.
    »Na gut. Ich habe auch ein paar, und habe ein wenig gehandelt.«
    »Gehandelt?« Readis schaute auf. Im Laufe der Zeit hatte er von Temma, Nazer und seinem Vater genug von der Familien-geschichte der Lilcamp gehört, um mit dem Händlerleben 251
    vertraut zu sein. »Womit?«
    »Ohh ...« T'lion zögerte und hob die Schultern. Dann faßte er plötzlich einen Entschluß und sprach weiter. »Nun, es ist so: Die meisten Drachenreiter schauen sich sozusagen auf diesem Kontinent nach einem Ort um, an dem sie nach dem Ende dieser Annäherungsphase leben können. Während der Fädenfälle entrichten Burgen und Gildehallen den Weyrn ja Zehntzahlungen, und wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.
    Aber, ehrlich gesagt, wir ziehen es vor, niemandem zu Dank verpflichtet zu sein.«
    »Aber Burgen und Gildehallen haben den Weyrn immer den Zehnten gegeben«, protestierte Readis, der sich in der Tradition gut auskannte.
    T'lion lächelte. »Das wird sich ändern, wenn es keine Fädenfälle mehr

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