Perry Rhodan - 2563 - Im Zentrum des Feuerauges
sondern Nutzvieh. Ich
weiß schon, was jetzt passiert. Vater hätte die Technik bestimmt interessant gefunden!
Sie gab sich einen Ruck und stellte sich vor den Zugang, legte die Hand auf das Symbol und
trat ein, kaum dass die Schleuse sich öffnete.
Hinter ihr schloss sich das Schott sofort wieder, und sie fand sich in einer matt erleuchteten
Kammer wieder.
»Sämtliche Kleidungsstücke ablegen, vor Tür zwei treten und mit der Hand den Öffner
aktivieren«, schnarrte die Stimme. Sie unterschied sich kaum von der eines Vatrox, klang aber
eindeutig künstlich.
Sichu gehorchte und fand sich gleich darauf in einer hell strahlenden, milchigen Röhre wieder.
Sie ruderte kurz nach dem Gleichgewicht, als sich ein Laufband in Bewegung setzte.
Dann wurde sie besprüht, geduscht, getrocknet, erneut besprüht, geduscht und getrocknet, bis
das Band am Ende bei Tür drei angekommen war.
Das grüne Warnsignal sprang auf Rot um: Dekontaminiert, und sie durfte passieren.
Anschließend wurde sie von Maschinen untersucht, gescannt und durchleuchtet, sie erhielt
verschiedene Injektionen, ihre Wunden wurden behandelt, ein Stützverband wurde um ihren Brustkorb
gelegt, und dann betrat sie eine Kammer, genau wie die erste, in der neue Kleidung sowie ein
Multifunktionsarmband bereitlagen.
Sie zog sich an, verließ die Kammer und wurde von einer Ator empfangen. Wieder einmal
beschlich sie das Nochmalwieder.
»Wie fühlst du dich?«, fragte die Ator.
»Es geht.« Im Augenblick fühlte sie eigentlich gar nichts. Die Schmerzmittel wirkten, ebenso
die Aufbaupräparate, die den ersten Hunger stillten. Die Entzündungen in ihrem Körper wurden
bereits bekämpft, sie war perfekt gesäubert und trug frische Kleidung. Es sollte ein großartiger
Zustand sein, aber Sichu fühlte sich wie in einer auseinanderfasernden Wolkenhülle.
»Folge mir bitte.«
»Ich möchte gern auf die anderen ... «
»Sie werden ebenfalls abgeholt. Ihr werdet euch später wiedersehen.«
Die Ator klang bestimmt, und Sichu gehorchte. Es hatte keinen Sinn zu widersprechen.
»Wir befinden uns im autarken Zentralbereich des Schlachtturms«, erklärte die Ator unterwegs.
»Du und die anderen werdet gut untergebracht sein.«
Vor einer Tür blieb sie stehen. »Dein Quartier. Du hast Anweisung, dich hinzulegen und zu
schlafen.«
»Nichts lieber als das«, seufzte Sichu sehnsüchtig.
»Du findest einen Becher mit einer Flüssigkeit vor«, fuhr die Ator wie eine Maschine fort,
ohne Gemütsregung.
»Trink ihn aus und leg dich sofort zu Bett. Du wirst sehr schnell in einen Heilschlaf fallen
und zur gegebenen Zeit daraus erwachen. Dann erwarten dich weitere Anweisungen.«
Die Ator wartete, bis Sichu in ihre Unterkunft getreten war, dann ging sie.
Sichu dachte nicht weiter nach, das hatte alles Zeit bis später. Selbst ihr Magen verhielt
sich ruhig. Alles, was sie jetzt brauchte, war Schlaf, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie
stürzte die rosafarbene Flüssigkeit in einem Zug hinunter, legte sich ins Bett und war schon
eingeschlafen.
*
Übergangslos erwachte Sichu, und abgesehen von einer kleinen Nörgelei ihrer Rippen fühlte sie
sich prächtig erholt und ausgeruht.
Sie duschte ausgiebig, ließ den Brustverband weg, suchte sich eine neue Kombination aus dem
Spind aus und war gerade fertig, als die Bordkommunikation aktiv wurde. Das Holo zeigte einen
Plan, wo sie sich befand, und eine Stimme ordnete an, dass sie sich unverzüglich zur Messe
begeben sollte, um ihre Mahlzeit einzunehmen. Der Weg dorthin wurde plastisch gezeigt.
Ungefähr gleichzeitig mit Sichu traf auch der Rest des »dreckigen Dutzends«, nun strahlend
sauber, in dem Speiseraum ein.
Niemand sonst war anwesend, Automaten nahmen die Wünsche entgegen. Sogar Sichus
Lieblingsspeisen von Ganroj waren verfügbar - natürlich nicht in originaler Qualität, aber sie
war zufrieden.
»Ihr seht alle schrecklich aus«, stellte sie vergnügt fest, als sie sich setzte und zu essen
anfing. Es schien ein Jahrhundert her zu sein, dass sie eine ordentliche Mahlzeit zu sich
genommen hatte.
Sie tauschten sich gegenseitig aus, aber niemand wusste Neues zu berichten, allen war es so
ergangen wie Sichu.
Über das, was hinter ihnen lag, sprachen sie nicht, mieden geradezu ängstlich das Thema.
»Ich bin gespannt, was sie jetzt mit uns vorhaben«, meinte Kimu Elidd. »Ein Schlachtturm ist
doch ein ganz anderes Kaliber. Da werden wir sicher nicht einfach
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