Perry Rhodan - 2563 - Im Zentrum des Feuerauges
dem Leben gegenüber irgendetwas empfinden?«
Fyrts Augen funkelten wütend. »Du klammerst dich an etwas fest, was ... grotesk ist! Wie
kannst du sie verteidigen, für das, was sie getan haben?«
»Weil mir sonst nichts mehr bleibt!«, schrie sie ihn an. »Woran soll ich denn glauben? Welche
Hoffnung habe ich dann noch? Andernfalls muss ich den anderen durch den Hangar folgen! Du tust
dich leicht, redest dich auf deine Rache hinaus, aber ich habe nicht einmal das!«
»Du hast deinen Ehrgeiz«, sagte er.
»Ja«, fauchte sie. »Ich will lernen, verdammt! Wofür habe ich Intelligenz und Talent? Denkst
du nicht, dass mir das eines Tages nützlich sein kann und ich dadurch meinen Weg
finde?«
»Was spielt es denn für eine Rolle, was ich denke? Wir haben beide entschieden, und jetzt
machen wir weiter. Irgendein Sinn wird sich schon finden.«
*
Hochalon äußerte sich nicht zu dem Verschwinden der anderen, und auch die letzten drei
schwiegen.
Sichu hielt es inzwischen nicht mehr für ausgeschlossen, dass der Vatrox irgendwie seine
Finger im Spiel gehabt und die Auswahl der Besten getroffen hatte. Doch sie sprach mit niemandem
darüber, denn das änderte nichts.
Die anderen waren tot, aber sie lebte. Und sie würde sich nicht selbst zerfleischen, sondern
das Beste daraus machen. Nach all dem, was sie durchgestanden hatte, würde sie gestärkt daraus
hervorgehen. Einen Panzer um ihr Herz ziehen, der keine Schwäche mehr zuließ.
Bitur Dromi wurde in eine wissenschaftliche Abteilung auf dem Schlachtturm versetzt,
wohingegen Sichu und Fyrt zu einem neuen Ziel gebracht werden sollten.
»Ich werde nichts vergessen«, sagte der Ashe zum Abschied. Sie winkten ihm nach, bis er in den
Antigravlift stieg und aus ihren Blicken entschwand.
»Jetzt sind also nur noch wir beide übrig«, sagte Fyrt auf dem Rückweg.
»Sieht so aus«, bestätigte Sichu. »Und Hochalon wird uns vermutlich nicht aus den Klauen
lassen.«
»Keinesfalls.«
Als sie ihr Deck erreichten, blieb Fyrt stehen. »Hochalon hat uns keine besondere Aufgabe
gegeben, solange wir unterwegs sind. Ich werde die Zeit nutzen, um mich abzulenken und zu
erholen. Es gibt einen recht passablen Freizeitbereich mit einigen einsamen jungen Frauen, die
nach meiner Gesellschaft dürsten. Wenn du mich also entschuldigst ... «
»Selbstverständlich.« Sichu zeigte ihm goldfarbene Zähne. »Aber sieh zu, dass du mir nicht
über den Weg läufst. Zufällig gibt es dort auch ein paar einsame junge Männer, wie mir zugetragen
wurde, und ich möchte von dir nicht gestört werden.«
Er blinzelte verdutzt, dann grinste er, und für einen Moment waren sie beide miteinander
versöhnt, beinahe Freunde.
Gar nicht so schlecht für einen neuen Anfang.
So trennten sie sich.
*
Pünktlich am bestätigten Ankunftstag kehrte der Schlachtturm in den Normalraum zurück, und
Sichu Dorksteiger und Fyrt Byrask fanden sich in einem Besprechungsraum ein.
Kurz darauf traf Hochalon ein, setzte sich ans Kopfende des Tisches und aktivierte an der Wand
ein großes Holofenster.
Und ein beachtliches Bild erwartete die beiden jungen Wissenschaftler. Selbst Fyrt blieb der
Mund offen stehen.
»So etwas habt ihr noch nie gesehen, nehme ich an«, sagte Hochalon. »Geschweige denn, jemals
davon gehört.«
»Nein«, gaben beide zu.
»Ist das echt?«, fügte Sichu hinzu. Sie hatte das Gefühl, sich in den Arm zwicken zu
müssen.
Der Vatrox gab keine Antwort, sondern ließ den Anblick auf seine Schüler einwirken.
Sie schauten auf ein Achteck aus Roten Zwergsonnen mitten im All, das von dem Schlachtturm
»von oben« angeflogen wurde.
Sichu rief die Messdaten auf und verschaffte sich einen Überblick. »Ich dachte es mir«, sagte
sie fasziniert. »Solch ein Gebilde kann nur künstlich geschaffen sein. Die Anordnung ist absolut
exakt, so etwas kann niemals auf natürliche Weise geschehen. Aber wie ist das möglich? Wer
verfügt über eine derartige Technik?«
Wie üblich gab der Vatrox darauf keine Antwort, sondern erklärte stattdessen:
»Das ist TZA'HANATH, das Hauptforschungszentrum der Frequenz-Monarchie.«
Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der hageren Brust. Sein einzelner
Haarstrang fiel vorn lang herunter. »Und jetzt passt gut auf.«
Sichus Finger trommelten nervös auf die Tischplatte, und sie konnte kaum still sitzen.
Der Schlachtturm nahm direkten Kurs auf eine Zwergsonne und flog in ihre Korona ein!
»Es
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