Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
Aveda auf.
Aber Rebecca.
Wieder und wie immer stand Rebecca am Kai.
Wieder starrte sie ihn an, Tränen der Wut in den Augen, des Zorns und der Trauer.
Wieder und wie immer in seinen Träumen sah er, wie sie sich abwendete von ihm, von seiner
ausgestreckten Hand, die doch nur um Trost nachsuchte, um Halt.
Nie wurde über das Ereignis gesprochen. Zu groß war das Trauma, die Verdrängung. Nur in Lexas
Albträumen sah und erlebte er es wieder und wieder. Nie konnte er es ändern. Es geschah wie
damals und es würde immer wieder geschehen ...
Erde
»Was bastelt sie da wohl?«, fragte Uuma Arbaud. Sie nahm eine Möhre zwischen die Stäbchen und
atmete den Vanilleduft der Tunke ein. Dann in den Mund damit.
Die Möhre zerging förmlich auf der Zunge. Alles perfekt. Sollte die KATARAKT einmal in der
Flotte der Stardust Union nicht mehr gefragt sein, könnte man die Waffen- und Antriebsmonstren
herauspflücken und den gastronomischen Bereich erweitern. Saltimbocca von der Yarom-Pute in einer
Marsala-Soße, dazu Gnocci und Beobachtung von Frequenz Deserteuren in spe.
»Sie bastelt?«, fragte Tilman a Weber.
»Du solltest ihr mehr auf die Hände schauen«, riet Arbaud ihrem Kollegen. »Weil sie nämlich
mit den Händen baut und nicht, wie du zu meinen scheinst ... «
»Was du nicht sagst«, unterbrach a Weber. »Wird schon kein Fiktivtransmitter sein, was sie da
in Arbeit hat. Wenn überhaupt. - Oder? Analyse!«, forderte er den Knotenrechner der
Schiffspositronik auf.
Der Rechner sagte: »Das Subjekt rekombiniert die antigravitativ und hyperenergetisch aktiven
Module. Einen Fiktivtransmitter baut es also aller Wahrscheinlichkeit nach in der Tat nicht.«
Das Subjekt - sie hieß Sichu Dorksteiger, sah aus wie eine Frau gewordene
Smaragdskulptur und löste, wie es schien, bei männlichen Betrachtern, die wie Tilman a Weber
unter einer permanenten Brunftzeit litten, erhebliche hormonelle Turbulenzen aus.
Arbaud musste zugeben, dass sie die Tätigkeiten der Fremden mit einiger Neugier verfolgte.
Ellroy Macallister hatte sie nicht zu dieser kleinen Indiskretion überreden müssen. Und einen wie
a Weber schon gar nicht.
Soweit Arnaud wusste, war das Spionageunternehmen mit Stuart Lexa abgesprochen.
Die Allianz der Neugierigen, dachte sie amüsiert.
»Der Antigravprojektor der Liege. Vielleicht möchte sie im Zimmer herumfliegen«, sagte a Weber
und lächelte aus lauter Vorfreude. Er war - trotz des marsianisch klingenden Namens - von
auffallend hoher, schlanker Statur.
»Wer will das nicht«, sagte Arbaud. »Der Boden hält uns manchmal fester, als uns lieb
ist.«
»Tut er das?«, fragte a Weber überrascht.
»Ja«, antwortete sie. »Aber ich frage mich: Wozu will sie beim Fliegen unsichtbar sein?«
»Will sie das?«, fragte a Weber.
»Nach der Neukonfiguration der elektromagnetischen Emitter könnte sie tatsächlich einen
Deflektorschirm erzeugen«, urteilte die Positronik.
»Wir werden sie doch wohl nicht aus den Augen verlieren«, sorgte sich a Weber.
»Ihr schon«, sagte die Positronik. »Ich nicht.«
Tilman a Weber seufzte grundlos auf. »Ich denke, sie langweilt sich einfach und will nicht
untätig herumsitzen.«
»Geh zu ihr und biete ihr eine Runde Mühle an. Oder Tric Trac, das hast du doch zwanzig
Semester lang studiert, oder?«
»Nur zehn«, versetzte a Weber. »Ich konnte als Hochbegabter den Abschluss vorziehen.« Er
grinste unverschämt. »Im Übrigen hast du keine Ahnung von meinen Spielen«, hauchte er verrucht
und streckte seine nackten Finger nach den Vanillemöhren aus. »Darf ich?«
»Nein«, sagte Uuma Arbaud und schlug ihm leicht mit den Essstäbchen auf die Hand. »Du siehst
doch, es ist nur eine Kinderportion.«
A Weber betrachtete gedankenvoll das Tröpfchen Soße, das die Stäbchen zurückgelassen hatten,
leckte es ab, stützte das Kinn auf seine gefalteten Hände und starrte ins Holo. »Sie langweilt
sich furchtbar«, sagte er und gähnte.
Er blickte demonstrativ zur Uhr. »Schon nach dreiundzwanzig Uhr. Ob du es glaubst oder nicht,
ich habe die Nächte an Bord der KATARAKT schon angenehmer verbracht.«
Uuma Arbaud dachte nach. »Ich glaube das nicht.«
Er zog ihr eine Fratze. Dann spitzte er die Lippen. »Ob ich ihr tatsächlich beim Langweilen
Gesellschaft leisten sollte?«
Arbaud verdrehte die Augen. A Webers aussichtslose Versuche, Konversation zu machen, kosteten
sie noch den letzten Nerv.
»Vielleicht
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