Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
fühlt sie sich beobachtet«, überlegte a Weber.
»Wie sollte sie auf eine so absurde Idee verfallen?«, fragte Arbaud ironisch und tunkte noch
ein von Schinken umwickeltes Stück Yarom-Pute in die Marsala-Soße.
Plötzlich veränderte sich etwas im Tun der Fremden. Sie arbeitete unversehens in einem nie
gesehenen Tempo.
»He!«, rief a Weber. »Was ...«
Dorksteiger sprang auf, zwei plötzlich zusammengesetzte Gebilde in der Hand. Sie rannte auf
die Tür zu, die - gegen jeden Befehl der Schiffsführung - vor ihr auseinanderglitt.
Dann erfüllte ein Blitz das Holo.
»Alarm!«, rief a Weber. »Sofort Alarm geben!«
Noch während er sprach, hallte der Alarm durch die Gänge.
Arbaud fluchte still.
»Ups«, sagte a Weber.
Und zum ersten Mal in ihrer gemeinsamen Zeit auf der KATARAKT musste Uuma Arbaud ihm
zustimmen.
Wasser
Am späten Abend des 2. Mai saß Stuart Lexa zusammen mit Ludje Melnyck, der Bordpsychologin,
und Ditir Gicorte, dem Chefwissenschaftler der KATARAKT, im kleinen Besprechungsraum neben seinem
Privatquartier.
Der Tisch zwischen ihnen war quadratisch, die Platte aus einem polierten Holz, das auf
Katarakt geschlagen worden war.
Lexa saß Gicorte gegenüber, ein schmaler blasser Mann mit fast farblos blauen Augen und fast
farblos blonden Haaren.
Ludje Melnyck befand sich zu seiner Rechten.
Links, wo Platz für eine weitere Person gewesen wäre, hing ein Holo, das ein verkleinertes
Abbild des Medoraumes zeigte, in dem Dorksteiger behandelt wurde.
Lexa warf einen kurzen Blick ins Holo. Die smaragdgrüne Frau durchsuchte nach wie vor den Raum
und die zugänglichen Gerätschaften. Hier und da gelang es ihr, die Abdeckung von einem Gerät zu
lösen. Sie betastete den inneren Aufbau, zog ihre Hand zurück und legte die Abdeckplatte wieder
an.
Lexa fragte sich, ob sie die schiere Neugier trieb oder ob sie, was er besser verstanden
hätte, nach einer Möglichkeit suchte, den Raum ohne seine oder Ana Leshkovs Erlaubnis zu
verlassen.
»Sie will fliehen«, sagte Ludje Melnyck.
»Natürlich«, sagte Lexa.
»Ist der Raum denn sicher genug?«, fragte Melnyck.
»Leider nicht«, sagte Lexa und grinste schief. Lexa hatte mit Macallister abgesprochen, der
Ator einigen Freiraum zu gewähren - sie, falls nötig, sogar aus ihrem Quartier entkommen zu
lassen, um zu sehen, wohin sie sich wenden, was sie tun würde.
Natürlich immer unter Aufsicht der Bordpositronik und ihrer Roboter.
Gicorte lachte leise. Selbst sein Lachen klang farblos.
Ihr Stoßtrupp in den Kristallraumer hatte nicht nur die beiden Überlebenden des Absturzes -
oder der Bruchlandung - geborgen, Sichu Dorksteiger und den noch immer komatösen Fyrt Byrask.
Lexa und seine Begleiter hatten etliche Gegenstände erbeutet, Apparate, Maschinenteile oder
Bruchstücke, und einiges an Datenmaterial.
»Die Analyse der Gegenstände läuft auf Hochtouren«, sagte Gicorte.
»Aber es gibt erste Ergebnisse«, erriet Lexa.
Gicorte nickte. »Wir haben der Erschließung und Entschlüsselung der Datenträger Priorität
eingeräumt. Aus der Vermutung heraus, dass uns die dechiffrierten Aufzeichnungen helfen würden,
die Funktion der Maschinen zu verstehen. In den Dateien ist die Rede von den Vatrox und ihrer
Frequenz-Monarchie, außerdem von der Tryonischen Allianz, einem Vier-Völker-Bund, der offenbar
von den Ator, den Ana, den Ashen und den Arki gebildet wird.
Der Kristallraumer auf dem Planetoiden P-17-25-1463«, er sprach die ersten vier Ziffern
einzeln, die letzten vier wie eine Jahreszahl aus, »hieß VOSTAR. Das Schiff wurde ursprünglich
von einem Ort namens TZA'HANATH aus in Marsch gesetzt. Die VOSTAR hat zunächst einen längeren
Zeitraum am Rand des - damals noch vom Sextadimschleier eingehüllten - Kugelsternhaufens Position
bezogen und wurde dann mit der Mission betraut, Far Away zu erkunden.«
Lexa nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis. »Weiter.«
»Viel interessanter sind die Informationsfragmente zu den Vatrox, die wir entschlüsseln
konnten. Den Daten zufolge sind die Vatrox der Überzeugung, dass sie über ein sogenanntes
Ersteinziges verfügen oder Einzigerstinnige - vielleicht belassen wir es bei dem Terminus ihrer
Sprache: ein Vamu. Es dürfte grundsätzlich dem entsprechen, was wir seit der Begegnung mit
den Cappins überlagernde Sextabezugs-Frequenz nennen oder ÜBSEF-Konstante.«
»Und was wir vorher auch mal Psyche oder Seele genannt haben«,
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