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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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was Rhodan in den letzten Stunden über das Syndikat erfahren hatte, ihn daran zweifeln, dass Quantrill und seine Leute die Auflagen der Liga respektiert hatten.
    Hatte das Syndikat illegal Waffen erwerben, in Einzelteile zerlegen, an Bord der Faktorei schmuggeln und dort wieder zusammensetzen können? Und das auf eine Weise, dass die Waffen nicht bei einer zufälligen Inspektion ins Auge fielen?
    Ein großer logistischer Aufwand.
    Wozu? Das Syndikat würde kaum einen – noch dazu so aussichtslosen – Krieg gegen die Liga führen wollen.
    Überhaupt: Was wollte das Syndikat? Was wollte Quantrill? Und war das, was Quantrill, Breaux und seine anderen Gefolgsleute wollten, auch das, was das Syndikat der Kristallfischer wollte?
    Immerhin mochte sich nun das hyperenergetische Chaos, das zurzeit im Gasball Jupiter herrschte, vielleicht als Verbündeter erweisen – kaum denkbar, dass die Ortungseinrichtungen der Faktorei den Flug des Atmosphären-Trawlers hinreichend genau verfolgen konnten.
    Rhodan warf nur einen Blick aus der Panzertroplon-Kuppel. Die Faktorei über ihnen war binnen weniger Sekunden von dem dichten, rotbraunen Gewölk aus Ammoniumhydrogensulfid verschlungen worden. Nur für einen Moment hatte Rhodan den Eindruck gehabt, MERLIN tauchte ab in ein Meer aus Blut.
    Dann hatte der Sturzflug des Atmosphären-Trawlers die Faktorei ganz außer Sicht geraten lassen.
    Rhodan schaute auf den Sitz des Kopiloten. Firmion Guidry lag mit offenem Mund im Pneumosessel und schnarchte leise. Er musste unmittelbar nach dem Start eingeschlafen sein. Ein dünnes Rinnsal Speichel floss ihm aus seinem Mundwinkel übers Kinn. Merkwürdigerweise machte Guidry dennoch im Schlaf einen gesammelteren, konzentrierteren Eindruck als im Wachen, schien ganz bei der Sache zu sein – auch wenn Rhodan nicht ansatzweise hätte sagen können, bei welcher Sache denn.
    Wahrscheinlich träumt er. Wovon? Von seiner selbst gebastelten Familie vielleicht?
    Rhodan spürte ein plötzliches Gefühl der Dankbarkeit. Ohne Guidry hätte er den Atmosphären-Trawler nicht entdeckt. Er hätte einen anderen Hangar genommen, einen näher liegenden, bestückt mit sichtbar intakten Trawlern – einen Hangar mithin, der auch für den SteDat erste Wahl gewesen wäre. Dort hätten sie ihm aufgelauert, ihn gestellt.
    Warum hatte er dem Jungen eigentlich vertraut? Aus schierem Mangel an Alternativen? Nein.
    Es war etwas dran an diesem Jungen. Undefinierbar, aber von einem unterschwelligen Nachdruck, einer Überzeugungskraft, die dem Ganymedaner selbst nicht bewusst war.
    Mit der Zeit flog sich der Atmosphären-Trawler wirklich gut. Rhodan fasste Mut. Er setzte zu einigen gewagteren Manövern an. Das Fahrzeug folgte – fast wie früher eine Lightning-Jet. Es war nicht mit der Lenkung eines der hochgezüchteten Raumjäger der aktuellen Generation zu vergleichen, aber – ja, der Trawler machte einen guten Eindruck: verlässlich, widerstandslos, geradezu geschmeidig.
    Rhodan ließ die CVI einige Haken schlagen – sicherheitshalber, um einem eventuellen Beschuss zu entgehen, der möglicherweise immer noch zu befürchten stand. Natürlich hatte sich längst ein Energieschirm aufgebaut, aber der war darauf justiert, das Manövrieren in dem Sturmozean zu erleichtern, nicht, in einem Gefecht zu bestehen.
    Möglich, dass der Schirm einen Streifschuss überstehen würde. Aber spätestens auf einen zweiten, exakteren Treffer wollte Rhodan es nicht ankommen lassen.
    Er beschleunigte maximal, bremste abrupt, rollte das Fahrzeug um die eigene Achse.
    Der Flug blieb unbehelligt. Kein Treffer, kein Schuss.
    Rhodan las die Flugdaten aus dem Monitor ab. Der Atmosphären-Trawler flog mit seiner Höchstgeschwindigkeit, blieb aber mit diesen 2500 Kilometern pro Stunde wie erwartet viel zu langsam, um auf Fluchtgeschwindigkeit zu gehen. Mehr als fünfmal schneller als auf Terra müssten wir fliegen, um der Anziehungskraft des Planeten zu entkommen. Wird nicht möglich sein. Der Trawler ist eben doch keine Lightning-Jet.
    Selbst wenn der Trawler den Sprung in den Orbit geschafft hätte – gegen die dort herrschenden hyperphysikalischen wie physikalischen Verhältnisse wäre das Gefährt wehrlos gewesen.
    Wohin also?
    Welche möglichen Anlaufstationen gab es in der Atmosphäre des Jupiter? Die anderen Faktoreien des Syndikats der Kristallfischer?
    Wohl kaum. Selbst wenn es nicht mit letzter Sicherheit feststand, konnte Rhodan davon ausgehen, dass auch diese Atmosphäre-Stationen mehr

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