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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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nicht länger darüber nachdenken.
    Stattdessen ließ er sich willig von Khatleen-Tarr in ihr Zimmer führen, wo sie in einem Kleideralkoven all ihre Kostüme aufbewahrte. Dafür, dass die Mädchen des Purpurnen Geleges für gewöhnlich kaum Stoff am Leib trugen, war das Möbelstück von beachtlicher Größe.
    »Hier. Als Erstes brauchst du das.« Sie hielt ihm einen rotgoldenen Stoffschlauch hin.
    »Und das ist?«
    »Ein Schwanzling«, antwortete Khatleen-Tarr. »Den stopfen wir aus und binden ihn dir um. Sonst merkt man sofort, dass unter den Schleiern keine Topsiderin steckt.« Hastig begann sie, das Kleidungsstück mit einigen ihrer Gewänder zu füllen, sodass es zu einer spitz zulaufenden Wurst wurde.
    Das wird ja immer besser , dachte Manoli. »Vielleicht sollte ich einfach aus dem Fenster klettern und mich abseilen«, schlug er vor. »Das würde uns viel Arbeit ersparen – und das Risiko, mitten durch die Feiernden laufen zu müssen.«
    Khatleen-Tarr schüttelte den Kopf. »Vor dem Gelege wimmelt es von Fahrern und Wachleuten. Das würde sofort auffallen. Und jetzt halt still.« Sie kniete sich vor ihm auf den Boden und band ihm den falschen Schwanz um.
    »Gib es zu, das macht dir Spaß«, brummte Manoli missmutig, während er das absurde Anhängsel an seinem Hintern betrachtete.
    Die Topsiderin schaute zu ihm auf. »Nicht im Geringsten«, antwortete sie ernst. »Ich versuche nur, dein Leben zu retten.«
    Ernüchtert blinzelte Manoli sie an. »Okay, meine Bemerkung war blöd. Entschuldige. Gib die Schleier her, damit wir verschwinden können.« Er nahm die bodenlangen, halb transparenten Schleier und begann sie sich nach einem komplizierten Muster überzuhängen.
    »Unter diesen Dingern kann ich fast nichts sehen«, beschwerte er sich. »Die Augenschlitze befinden sich an der falschen Stelle.«
    »Das macht nichts«, gab Khatleen-Tarr zurück. »Ich führe dich. Nimm einfach meine Hand. Oh, und nimm das hier unter die Schleier.« Sie drückte ihm etwas in die Hand, was sich als Strahlwaffe entpuppte.
    »Wo hast du die her?«, wollte Manoli wissen.
    »Dienstwaffe«, sagte seine Begleiterin nur. »Ich habe sie mitgehen lassen, als ich aus der Armee ›ausgetreten‹ bin. Ich hoffe, wir brauchen sie nicht – aber man weiß ja nie.«
    »Also schön.« Manoli zog den letzten Schleier vors Gesicht. »Ich hoffe, dass das gut geht.«
     
    Natürlich ging es nicht gut.
    Sie waren soeben aus dem Zimmer der Topsiderin gehuscht und auf dem Weg zur Treppe nach unten, als von dort plötzlich Stimmen laut wurden. Wahllos riss Khatleen-Tarr eine der Türen neben ihnen auf. Das doppelte Fauchen, das Manoli aus dem Raum vernahm, ließ darauf schließen, dass sie zwei Artgenossen beim spontanen Stelldichein gestört hatten.
    »Oh, wie reizend.« Vom Treppenabsatz her war die belustigte Stimme von Bismall-Kehn zu hören. »Steht uns heute Abend noch eine Sechs-Schleier-Darbietung bevor? Was für eine nette Überraschung hast du da für unsere Gäste vorbereitet, Khatleen-Tarr?«
    Manolis Schultern sackten herab. Diese Flucht war ja noch schlechter verlaufen als seine letzte. Ein Ausbrecherkönig würde wohl nie aus ihm werden. Aber vielleicht klappte ja mit etwas Druck, was mit List nicht funktioniert hatte. Er hob den Schleier von seinem Gesicht. »Hallo, Bismall-Kehn«, sagte er.
    »Erikk-Mahnoli.« Der Herr des Geleges musterte ihn von Kopf bis Fuß. Zu Manolis Überraschung wurde er nur von einem einzigen Wachmann begleitet, und der schien bloß seine Schockkeule zu tragen. Umso besser. »Du siehst ausgesprochen reizvoll aus«, fuhr Bismall-Kehn fort. »Aber entkommen wirst du damit nicht.«
    »Vielleicht nicht. Aber wie sieht es hiermit aus?« Manoli schob die Hand mit der Pistole unter den Schleiern hervor. »Ich nehme an, du bist nicht scharf darauf, dass ich mal ausprobiere, wie gut ich mit einer topsidischen Strahlwaffe umgehen kann.«
    Die Augen des Topsiders weiteten sich, und er züngelte nervös. »Das ist nicht nötig, Erikk-Mahnoli. Wir sind keine Feinde.«
    »Seltsam. In Khatleen-Tarrs Bericht eben klang das ganz anders«, hielt Manoli dagegen.
    Der Blick des Topsiders huschte zu der Prostituierten und Exsoldatin. »Was hast du gehört?«, wollte er wissen.
    »Genug«, sagte sie. »Dass du Erikk-Mahnoli an den Despoten verkaufen willst.«
    Bismall-Kehn drehte verneinend den Kopf zur Seite. »Das ist ein großes Missverständnis. Ich ... Hier können wir nicht reden. Einen Moment.« Er ging zu der Tür, die eben

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