Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
es, die Chancen und Risiken im Zusammenhang mit einer Transaktion zu analysieren. Meine Aufgaben konzentrierten sich auf die Unterstützung bei der Darstellung und Analyse von Unternehmenszahlen. Ähnlich wie im Restrukturierungsbereich deckte meine Arbeit viele verschiedene Branchen ab und fand nicht nur im Büro statt.
Im Laufe meines ersten Trainee-Einsatzes in der Restrukturierung entwickelte ich ein starkes Interesse für die Thematik dieses Geschäftsbereichs. Dadurch entschied ich mich nach dem Trainee-Programm für einen Einstieg in die Restrukturierungsberatung. Da auch der Leiter dieser Abteilung großes Interesse daran hatte, mich in sein Team aufzunehmen, war der Einstieg als feste Mitarbeiterin in diesem Bereich schnell perfekt.
Umfassende Einblicke und Netzwerke
Bedingt durch das schwankende Projektgeschäft hatte ich während meiner Einsätze als Trainee Phasen, in denen ich nicht vollständig ausgelastet war und somit die Zeit z. B. für Marktrecherchen und Branchenanalysen nutzen konnte. Der mehrfache Start in einem neuen kollegialen Umfeld sowie verschiedene Arbeitsbedingungen und Inhalte stellt eine ständige Herausforderung dar, die viel Interesse, Offenheit für Neues und vor allem Anpassungsfähigkeit erfordert. Demnach ist das Trainee-Programm nur dann als sinnvolle Alternative zum Direkteinstieg zu empfehlen, wenn wirklich ein großes Interesse besteht, vor dem Festeinstieg noch Einblick in verschiedene Bereiche zu erlangen und noch keine starke Präferenz für eine bestimmte Abteilung vorhanden ist.
Mein Trainee-Programm hat für mich seinen Zweck erfüllt – ich habe meinen Platz in der Restrukturierung gefunden. Dazu konnte ich während meiner verschiedenen Einsätze Kontakte knüpfen, die mir in meiner jetzigen Position die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen deutlich erleichtern. Der Blick über den Tellerrand der eigenen Abteilung erweitert das Verständnis für die einzelnen Tätigkeiten des Gesamtunternehmens. Als die für mich persönlich wertvollste Erfahrung des Trainee-Programms sehe ich das aus dem gemeinsamen Berufsstart mit 32 anderen gleichgesinnten jungen Menschen resultierende eigene Netzwerk vom ersten Tag an.
Karsten Schumacher
Gruppenleiter Controlling, Werk Hatvan (Ungarn)
Robert Bosch Elektronika Ltd.
ehem. Trainee bei Robert Bosch GmbH
Sie können nicht die falsche Entscheidung treffen!
„Herr Schumacher, die gute Nachricht ist: Sie können gar nicht die falsche Entscheidung treffen“, so die einleitende Aussage meines Mentors, als ich zur Mitte meines Trainee-Programms unterschiedliche Möglichkeiten für den Auslandsaufenthalt abzuwägen hatte. Zu diesem Zeitpunkt sollte ich wählen zwischen einem halben Jahr Brasilien und einem halben Jahr China, zwischen Optimierung der Supply Chain und der Projektleitung für die Einführung einer Software zur Produktionsplanung. Beides waren sehr herausfordernde Aufgaben in aufstrebenden Schwellenländern, jedoch mit jeweils grundverschiedenen Kulturen. Zusammen mit meinem Mentor, dem Bereichsvorstand für kaufmännische Aufgaben, habe ich mich schließlich für China entschieden.
Bewerbung und Programm
Zu Bosch bin ich auf eher unkonventionelle Art gekommen. Bei einem meiner Praktika bei einem großen deutschen Automobilhersteller in Australien hatte ich die Anzeige für das Trainee-Programm per E-Mail von e-fellows.net erhalten. Das Programm versprach Internationalität beim Berufseinstieg und – als Nachwuchsführungskraft – die baldige Aussicht auf Personalverantwortung. Gereizt haben mich außerdem die Stationswechsel über zwei Jahre an verschiedenen Standorten und in unterschiedlichen Bereichen im Konzern – und das bei attraktiver Vergütung. Bosch war für mich nicht nur der größte Automobilzulieferer und in weiteren Branchen marktführend, sondern stand auch für gelebte Wertekultur und Solidität. Diese Merkmale haben mich zur damals vielleicht etwas kühnen Bewerbung bewogen – denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch fast zwei Jahre Studium vor mir.
Der mehrstufige Auswahlprozess startete mit einem Telefoninterview. Der erste persönliche Kontakt entstand am Vorauswahltag in Blaichach (Allgäu). Gemeinsam mit fünf weiteren deutschen Kandidaten ging es im Anschluss zum Assessment-Center nach Madrid, zusammen mit sechs spanischen Bewerbern. In Blaichach habe ich später auch meine erste, sechsmonatige Station in der Geschäftsbereichslogistik absolviert. Der Geschäftsbereich „Chassis Systems
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