Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
mitgearbeitet. An der in China betrachteten Komponente arbeite ich nun aus Entwicklungssicht im Fahrzeugprojekt in Deutschland weiter mit. Hierdurch hatte ich die Chance, Herausforderungen und Lösungsansätze aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Mein Fazit: Wenn man sich einiger Kriterien für ein gutes Programm bewusst ist, gibt es kaum einen spannenderen Weg, um mit steiler Lernkurve in den Beruf einzusteigen.
Philipp Ulrich
Verkaufsleiter Nordostasien
Voith Paper (China)
ehem. Trainee bei Voith Paper
Durchstarten richtig gemacht
Viele Jahre von Studium und Ausbildung waren fast vorbei: Vier Monate vor dem Diplomabschluss war es nun an der Zeit, mich nach einer zukünftigen Arbeitsstelle umzuschauen.
Ein Direkteinstieg etwa als Folgestelle zu meiner Diplomarbeit im Fachbereich der Nanostrukturtechnik war zwar möglich, viel mehr Spannung und ein größeres Potenzial schienen mir allerdings Trainee-Stellen eines großen Konzerns zu bieten. Das interessanteste Angebot für mich fand ich im internationalen Trainee-Programm der Firma Voith Paper, einem global operierenden Familienunternehmen mit 40.000 Mitarbeitern. Die Schwerpunkte des Maschinen- und Anlagenbauers sind Papier-, Energie- und Antriebstechnik.
Fortbildungen in Hard & Soft Skills
Die Entscheidungsgründe für das Trainee-Programm waren, dass ich im Rahmen von drei Projekten verschiedene Firmenbereiche, Standorte und Aufgabenfelder kennenlernen sollte. Erst gegen Ende der Trainee-Zeit wurde mir – entsprechend meiner Fähigkeiten und Interessen – eine Zielstelle im Unternehmen vermittelt. Dass ich nach der Trainee-Zeit im Vertrieb anfangen würde, hätte ich zu Beginn nie vermutet.
Sehr wertvoll empfand ich weitere Fortbildungen im Rahmen von drei Seminarwochen während des Trainee-Jahres: Hier wurden BWL-Grundlagen gefestigt, Präsentationstechniken perfektioniert und nicht zuletzt Spezialwissen über unsere Produkte im Unternehmen vermittelt. Selten hat man als Direkteinsteiger die Möglichkeit, an so vielen Weiterbildungen teilzunehmen, wie es bei einem guten Trainee-Programm der Fall ist.
Die Unternehmen stecken in ihre Trainees viel Zeit und Geld, daher liegt die Messlatte für Trainee-Bewerber oft besonders hoch. Aus diesem Pool werden auch häufig zukünftige Führungskräfte des Unternehmens rekrutiert. Bewerber sollten bei der Auswahl eines Trainee-Programms bzw. einer Firma darauf achten, dass das jeweilige Programm Struktur hat und ein klares Konzept verfolgt – schlicht gesagt: Professionalität ausstrahlt. Dies gilt von der Präsentation auf der Firmenhomepage über den Bewerbungsprozess bis zur Vertragsunterschrift und selbstredend auch für die Trainee-Zeit selbst! Nach meiner schriftlichen Bewerbung – der ersten Hürde – folgten drei Interviews mit diversen Gesprächspartnern aus Personal- und Fachabteilungen. Inzwischen hat aber auch bei uns das Assessment-Center Einzug gehalten. Erfolgsentscheidend in meinem Fall waren neben den fachlichen Voraussetzungen vor allem das Interesse an einem fordernden Arbeitsumfeld, die Flexibilität und Fähigkeit, schnell mit unterschiedlichen Menschen in neuen Umgebungen zurechtzukommen. Diese Eigenschaft eignete ich mir durch vorherige Auslandsaufenthalte an.
Für die Vorbereitung auf Auswahltage und Interviews gilt: Übung macht den Meister. Auf keinen Fall sollte man das allererste Interview bei der Bewerbung zur Traumstelle absolvieren. Wichtig ist, bereits im Studium das ein oder andere Auswahlverfahren zu durchlaufen, beispielsweise durch ein Praktikum, Gespräche auf Jobmessen oder auch einen Probeauswahltag. Dadurch bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was in den Vorstellungsgesprächen erwartet wird.
Immer wieder umziehen
Zwei Wochen nach Studienende ging es dann auch schon los mit dem ersten Trainee-Projekt. Da ich bei Voith Paper ein Quereinsteiger in die Papierindustrie war, wurde im Vorfeld ein Projekt in R&D mit starkem Physikbezug vermittelt. Hier konnte ich mein Studienwissen in neuer Umgebung unter Beweis stellen und mich an die Fachbegriffe der Papierindustrie gewöhnen. Mit zunehmendem Wissen wurden auch die Aufgaben anspruchsvoller, sodass ich nach dem Trainee-Jahr fachkompetente Diskussionen mit unseren Produktmanagern führen konnte.
Die drei unabhängigen Projekte verliefen nach ähnlichem Muster: Ein Betreuer aus einer Fachabteilung vergab eine Trainee-Aufgabe, die in jeweils vier Monaten bearbeitet werden sollte. Zu Beginn legten wir
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