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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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Er war, offen gestanden, mit der Aufgabe total überfordert. Sollte er ein schlechtes Gewissen deshalb haben? Nein!
    Schmitt wollte Nina lebendig zu ihrer Mutter bringen, dafür würde er alles in seiner Macht stehende tun. Der Fall belastete ihn dermaßen, dass er nicht mal mehr Ruhe im Schlaf fand.
    Aber wenn die Polizei diesen Vorgang beschleunigen konnte , bitte . wem war damit geschadet? Niemanden! Alle hätten, was sie wollten: Nina gerettet und er hätte endlich Geld, um sich nicht immer Gedanken über den nächsten Auftrag machen zu müssen.
    Vor allem hätte er dann auch Geld für Investitionen, wie die in eine Bürokraft. Aber bis dahin war es noch ein langer Weg. Während er sich Gedanken machte, wie er sein Honorar verteilen würde, war Nina irgendwo gefangen und musste  wer weiß was für schlimme Dinge über sich ergehen lassen. Schnell wischte Schmitt diesen Gedanken beiseite.
    Schmitt öffnete sein Outlook um zu sehen, von wem die E-Mail war. Im E-Mail Ordner wurde ihm eine neue E-Mail angezeigt.
    Als Schmitt den Absender las, ballte er die rechte Hand zur Faust.
„Endlich Carlos“, sagte er und öffnete die E-Mail.
    Es stand nur eine Zeile:
     
    Habe Bier kalt gestellt, wenn du magst, komm um 14 Uhr vorbei!

Kapitel 30
     
    Tag 4 nach der Entführung, Mannheim, 04:18 Uhr
     
    Walsh hatte sein Gesicht im Bad gewaschen. Sein Spiegelbild zeigte ihm einen großen, gebräunten, durchtrainierten, starken und hübschen sowie entschlossenen Mann. Seine Augen waren vom Weinen von unendlich vielen kleinen roten Äderchen durchzogen . Und diese Augen sprachen eine andere Sprache. Sie sagten ihm, dass er einen zutiefst sensiblen und unsicheren Menschen im Spiegel sah.
    Einen Mann, dem man Hoffnung gegeben hatte um sie dann mit voller Brutalität wieder zu nehmen. Seine Augen sahen einen Mann vor dem Scheideweg. Einen Mann, der sein Schicksal an das Schicksal eines kleinen Mädchens knüpfte. Dieses kleine Mädchen war seine Tochter.
    Walsh betrachtete sich lange im Spiegel und versuchte das, was er oberflächlich sah, auch in seine Seele zu transportieren. Oberflächlich war er ein Vorbild von einem Mann. Wie gut jedoch, dass niemand in seine Seele schauen konnte , denn dann hätte man gesehen, wie zerbrechlich, wie schwach und wie ängstlich er in Wirklichkeit oft war. Wie groß seine Sorge war, dass er Nina nicht mehr retten konnte . Er schaute sein Spiegelbild an, damit seine Seele nicht nur Mut bekam, sondern auch Hoffnung. Einen Mann mit seinem Körper konnte so schnell nichts einschüchtern, das jedenfalls wäre die einhellige Meinung vieler gewesen.
    Aber die Seele hatte oft nicht viel  mit dem Körper gemein. Er musste seine Seele aufrichten, sie dazu bekommen, dass sie ihm gehorchte, seiner Disziplin gehorchte und dass sie stark war - so stark wie sein Körper. Nur dann könnte er wirklich alles geben, um Nina zu retten. Er war Profi genug um zu wissen, was auf ihn zukommen würde.
    Er hatte zwar noch nie mit Kindesentführungen zu tun gehabt, aber jede Menge anderer schmutziger Aufträge erfolgreich durchgeführt. Er versuchte sich klar zu machen, dass dies nur ein Auftrag war. Ein Auftrag, den er professionell erledigen musste. Aber verdammt, er konnte es nicht! Es war kein verdammter Auftrag! Es war seine Tochter, die in den Fängen von irgend einem Perversen war. Noch persönlicher und zerbrechlicher konnte kein Auftrag sein.
    „Fuck“, schrie er und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte große, starke Hände und er würde sie gebrauchen um den Mistkerl zu töten, der es gewagt hatte, seine Tochter zu entführen. Er schaute noch einmal in den Spiegel und warf seinem Spiegelbild einen letzten ernsten Blick zu.
    „Finde dieses Schwein! Schlachte ihn ab und rette deine Tochter! Bleib stark Peter, du kannst es.  Du musst einfach nur  stark bleiben. Nicht für dich, aber für Nina!“
    Wieder ballte er die Hände zu Fäusten und verließ das Bad. Er ging ins Wohnzimmer und sah, dass die Terrassentür offen stand . Er ging auf die Dachterrasse. Es war eine klare Nacht, nicht kühl, sondern angenehm. Ein leichter Wind unterstützte dieses Gefühl. Am Himmel konnte man erkennen, dass bald der Tag anbrechen würde. Joe saß auf der Lounge Couch, mit dem Rücken zu ihm gedreht. 
    Walsh war ihm sehr dankbar dafür, dass er ihm beistand und beschlossen hatte, ihm zu helfen. Dies war alles andere als selbstverständlich, zumal Joe noch immer im aktiven Dienst war. Wenn die Behörde das herausfinden

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