Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
erklärte ihr, was im Erdturm mit ihrer Schulter geschehen war. Alton hatte Karigan schon davon berichtet, aber nun hörte sie Dales Version und fand sie erschreckend.
    »Und Merdigen berät jetzt mit den anderen Magiern darüber, was zu tun ist?«, fragte Karigan.
    Dale nickte. »Wir wissen nicht, was mit Haurris und seinem Turm eigentlich passiert ist, und wir wissen nicht, was das für ein Wesen ist, das jetzt da drinnen haust, und wie es überhaupt hineingekommen ist.« Sie schauderte.
    »Was es auch ist, es könnte eine Gefahr für den restlichen Wall bedeuten«, murmelte Karigan.
    »Genau, und womöglich können wir nicht einmal etwas dagegen tun. Als ob die Bresche nicht schon problematisch genug wäre.«
    Als Estral mit einem gewaltigen, demonstrativen Gähnen zu spielen aufhörte, löste sich die Feier auf. Auf dem Hinausweg umarmte sie Karigan und sagte: »Es ist so schön, dich zu sehen. Ich möchte gern länger mit dir reden, aber im Moment könnte ich im Stehen einschlafen.«
    Alton wünschte ihr unmittelbar nach Estral eine gute Nacht, und die letzten Partygäste folgten ihm hinaus, sodass Dale und Karigan allein im Zelt zurückblieben.

    »Wie geht es ihm?«, fragte Karigan. »Ich meine, wie geht es ihm wirklich?«
    »Alton? Viel besser«, antwortete Dale. »Er hat schwere Zeiten hinter sich, aber er hat sich gut erholt.«
    »Das freut mich«, sagte Karigan. Es fiel ihr schwer, sich über Altons Zustand ein Bild zu machen, denn er war schweigsamer, als sie ihn in Erinnerung hatte, und wenn sie miteinander redeten, schien es ihr, als wären sie lediglich Bekannte und nicht Freunde, die einander viel näher gewesen waren. Seine Briefe waren viel persönlicher gewesen. Der Alton, der ihr geschrieben hatte, dass er es kaum erwarten konnte, bis sie zu ihm an den Wall kam, schien ihr ein ganz anderer Mensch zu sein als der geradezu unnahbare Alton, den sie heute gesehen hatte. Vielleicht hatten sie sich aufgrund der langen Trennung voneinander entfremdet. Aber falls er ihr irgendetwas von Belang sagen wollte, musste er sich beeilen und seine Unnahbarkeit schleunigst überwinden. Übermorgen ritt sie wieder fort.
    Und was sollte sie selbst zu ihm sagen? Dass sie allen Möglichkeiten gegenüber offen war?
    »Also, ich bin erledigt«, sagte Dale. »Meinst du, dass du dein Zelt allein findest, oder brauchst du einen Fremdenführer?«
    »Wahrscheinlich wäre es besser, wenn du mir hilfst«, sagte Karigan. »Im Dunkeln finde ich das richtige Zelt nie.«
    Also führte Dale sie zu dem Zelt, das sie mit Trace teilen sollte. Karigan umarmte ihre Freundin noch einmal.
    »Ich bin so froh, dich zu sehen, Dale«, sagte sie. »Wir haben dich so vermisst.«
    »Ich bin auch froh, dich zu sehen, Sir Karigan«, prustete Dale lachend los. »Tut mir leid«, sagte sie immer noch lachend. »Ich kann mir nicht helfen. Ich weiß nicht, was komischer ist, Sir Karigan oder Königin Wüstina. Gute Nacht.«

    Karigan sah ihrer Freundin nach, die mit der Laterne davonschlenderte und dabei immer noch vor Lachen gluckste. Hätte Karigan sich irgendwelche Illusionen darüber gemacht, dass ihr kürzlich verliehener Ehrentitel ihren Reiterkameraden Respekt abringen würde, dann wären diese nun unrettbar zerstört worden.
    Sie lächelte und kroch in das Zelt.
     
    Da Karigan so spät auf gewesen war und keine Pflichten zu erfüllen hatte, schlief sie am nächsten Morgen lang, und das einfache Feldbett war nach den Nächten auf dem Boden ein echter Luxus. Ihr blieb noch eine weitere Nacht auf dem Feldbett und dann ging es in den Schwarzschleierwald, und sie wollte sich nicht einmal vorstellen, wie es sein würde, die Nächte in diesem Wald zu verbringen.
    Als sie aufstand, war Trace schon fort, aber die Reiterin hatte Feuer in dem kleinen Ofen gemacht, sodass das Zelt schön warm war. Karigan gähnte und reckte sich und ließ sich Zeit, als sie sich für den Tag bereit machte.
    Als sie schließlich in die Welt hinaustrat, waren keine Grünen Reiter in Sicht, aber im Esszelt entdeckte sie Yates, der sich warmen Haferbrei in den Mund stopfte.
    »Wo sind denn die anderen?«, fragte sie und setzte sich mit ihrer Schüssel neben ihn.
    »Alton hat sie alle im Turm versammelt, um sie über ihre zukünftigen Pflichten zu informieren.«
    »Jetzt schon?«
    Er zuckte die Achseln, und ihr fiel ein, dass Alton schon vor Monaten darum ersucht hatte, ihm mehr Reiter zu Hilfe zu schicken. Sie konnte ihm nicht vorwerfen, dass er sie so schnell wie möglich

Weitere Kostenlose Bücher