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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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sollte ich nicht verschweigen, dass ich jene mit dem Tod bestrafe, die sich mir widersetzen.«
    »Im Moment bin ich nicht auf der Suche nach einem Job, und irgendetwas sagt mir, dass die Zufriedenheit deiner Leute nicht besonders groß ist.«
    Kishan rannte auf Lokesh zu, sprang in die Luft und traf ihn mit einem gezielten Tritt mitten ins Gesicht.
    Lokesh spuckte Blut. Er lächelte, als ihm ein feines purpurrotes Rinnsal aus dem Mund lief. Grazil wischte er sich mit einem Finger über die Unterlippe, leckte ihn ab und lachte. Er schien den Schmerz zu genießen. Angewidert lief mir ein Schauder den Rücken herab.
    »Das hier war eine nette Ablenkung«, fuhr er fort, »aber Schluss mit dem Geplänkel. Du hast ein Amulett, ich die Macht dreier anderer. Gib es mir, und du kannst mit dem Tiger verschwinden. Ich würde euch zwar nicht weit kommen lassen, aber zumindest hättet ihr eine faire Chance. Das würde die Jagd umso erquicklicher machen.«
    »Ich denke, ich verschwinde mit dem Tiger und dem Amulett. Und wenn ich schon dabei bin, werde ich dich wohl töten und mir auch deine drei Teile des Amuletts unter den Nagel reißen.«
    Lokesh lachte meckernd. »Du wirst mir geben, was ich will. Genau genommen wirst du es schon sehr bald zutiefst bereuen, mein großzügiges Angebot derart brüsk abgelehnt zu haben. Du wirst mir alles geben, was ich verlange, nur damit der Schmerz aufhört.«
    »Wenn du das Amulett willst, warum kommst du dann nicht und holst es dir? Mal sehen, ob du genauso gut kämpfen wie drohen kannst. Oder überlässt du das Kämpfen heutzutage lieber anderen … alter Mann? «
    Das Lächeln erstarb auf Lokeshs Mund, und er hob die Hände. Elektrizität funkelte zwischen seinen Fingern.
    Kishan wollte sich wieder auf Lokesh stürzen, wurde aber von einer unsichtbaren Barriere aufgehalten. Lokesh murmelte Zaubersprüche, öffnete die Handflächen und reckte die Arme. Mehrere Gegenstände wurden in die Luft emporgehoben und kreisten wie bei einem Wirbelsturm, schneller und immer schneller. Ganz langsam brachte Lokesh seine Hände zusammen, und der Wirbelwind näherte sich Kishan. Die Gegenstände drehten sich um ihn und streiften seinen Körper. Eine Schere brachte ihm eine tiefe Schnittwunde an der Stirn ein, die sich jedoch sofort wieder schloss.
    Lokesh sah, wie die Wunde verheilte, und starrte gierig auf das Amulett. »Gib es mir! Es ist meine Bestimmung, alle Teile zu vereinen!«
    Kishan fing nun die größeren Gegenstände auf und zermalmte sie. »Warum versuchst du nicht, es mir vom Leichnam zu reißen?«, rief er.
    Lokesh lachte entzückt – ein widerlich hämisches Wiehern. »Dein Wunsch sei mir Befehl.« Er klatschte in die Hände und rieb sie aneinander. Der Boden begann zu beben. Die Kisten, auf denen ich saß, schwankten gefährlich. Kishan stürzte und wurde mit einer Armada an Gegenständen bombardiert, darunter auch tödlichen Dingen wie Tackern, Scheren und Kugelschreibern sowie größeren Objekten wie Schubladen, Büchern und Computermonitoren.
    Ich zitterte vor Furcht. Dieser Mann jagte mir mehr Angst ein als alles, was mir in meinem bisherigen Leben begegnet war. Lieber wäre ich von einer Horde Kappa gejagt worden, als diesem Mann in die Augen zu sehen. Das Böse floss geradezu auf ihm heraus, schwärzte alles um ihn. Seine Dunkelheit erstickte mich. Obwohl ihm meine Anwesenheit noch gar nicht bewusst war, hatte ich das Gefühl, als würden finstere Finger in meine Richtung kriechen, die mir das Leben aus dem Körper pressen wollten.
    Ich hob eine zitternde Hand und schoss einen Blitzstrahl ab. Er verfehlte Lokesh um einen halben Meter, der jedoch so auf Kishan fixiert war, dass er den Lichtstrahl hinter sich überhaupt nicht bemerkte. Ihm entging zwar der heftige Aufprall auf der Glasvitrine mit seinen Waffen nicht, aber vermutlich führte er ihn auf das Erdbeben zurück, das er heraufbeschworen hatte. Das Glas explodierte. Die Splitter wurden vom Wirbelwind mitgerissen und schlitzten Kishan auf. Schon bald gesellte sich eine Flut an Waffen hinzu. Lokesh lachte vergnügt auf, als er beobachtete, wie Kishan von scharfen Glasscherben geschnitten wurde und im selben Moment wieder heilte. Eine große Scherbe bohrte sich in Kishans Arm. Er zog sie heraus. Blut strömte seinen Arm hinab und vermischte sich mit dem todbringenden Wirbelwind.
    Ich war außer mir vor Angst. Meine Hände zitterten wie Espenlaub. Ich kann das! Ich muss mich zusammenreißen! Kishan braucht mich!, versuchte ich mir

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