Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
weiß nicht, welche Wirkung der Fluch auf uns hat. Und auf gar keinen Fall will ich dich in Gefahr bringen. Können wir diese Unterhaltung also aufschieben …, zumindest eine Weile?«
»Okay«, murrte ich. »Aber du solltest wissen, dass es mir in deiner Gegenwart … schwerfällt, einen klaren Gedan ken zu fassen.«
»Hmmm«, flüsterte er und drückte seine Lippen an meinen Hals.
»Das ist, nebenbei bemerkt, keine große Hilfe.« Ich seufzte. »Vermutlich warten in der Zukunft viele kalte Duschen auf mich.«
»Auf uns beide«, murmelte Ren an meiner Kehle. »Hattest du auch bei deinen anderen Freunden Schwierigkeiten, einen klaren Gedanken zu fassen?«
»Welche Freunde?«
»Jason und Li?«
Ich stöhnte leise. »Kein bisschen.«
Sein Mund zeichnete eine heiße Spur von meiner Wange zu meinem Kinn. »Und was war vor ihnen?«
»Nein. Da gab es niemanden. Du bist der Erste …, der Einzige.«
Er hob den Kopf und lächelte sein umwerfendes Lächeln. »Ich bin hocherfreut und außer mir vor Glück, das zu hören.« Er strich mir das Haar über die Schulter und küsste meinen Hals. »Nur fürs Protokoll, Kells, du bist auch meine Erste und Einzige.«
Ich fröstelte. Mit einem Seufzen küsste er mich ein letztes Mal und drückte mich an seine Brust.
Ich spielte mit den Knöpfen an seinem Hemd und sagte leise: »Kurz vor ihrem Tod hat meine Mutter genau über dieses Thema mit mir gesprochen. Sie und Dad haben gehofft, dass ich bis zur Hochzeit warten würde, so wie sie.«
»Für mich stand das nie zur Debatte. Zu meiner Zeit, in meinem Land, gab es keine flüchtigen Affären.«
»Ach«, neckte ich ihn, »für dich ist das hier also eine flüchtige Affäre?«
»Nein. Für mich nicht, auf keinen Fall.« Er legte den Kopf schräg und beobachtete sorgfältig meinen Gesichtsausdruck. »Wie sieht’s bei dir aus?«
»Für mich auch nicht.«
»Gut zu wissen.« Er streckte sich, schnappte sich meine Decke und legte sie über uns.
»Ren?«
»Hmm?«
»Was würdest du sagen, wenn ich noch warten will, du weißt schon, bis …«
Ein Lächeln erhellte sein wunderschönes Gesicht. »Bis … was? «
Nervös biss ich mir auf die Lippe. »Bis …, du weißt schon. «
Er grinste noch breiter. »Soll das etwa ein Antrag werden? Brauchst du Mr. Kadams Telefonnummer, um dir seinen Segen zu holen?«
Ich schnaubte verächtlich. »Das hättest du wohl gerne, Romeo! Aber mal im Ernst, Ren, wenn ich warten wollte, würde es … dich stören? «
Er nahm mein Gesicht in seine Hände, sah mir in die Augen und sagte schlicht: »Auf dich würde ich ewig warten, Kelsey.«
Ich seufzte. »Du findest immer genau die richtigen Worte.« Ich genoss das Gefühl, an ihn geschmiegt dazuliegen, als mich ein Gedanke wie der Schlag traf, und ich mich hastig aufsetzte. »Moment mal! Deine Erste und Einzige, hä? Das entspricht nicht ganz der Wahrheit, oder? Mr. Kadam hat mir erzählt, dass er in Hampi ins Bad der Königin eingestiegen ist, was eine Art Ritus für junge Männer war. Hast du ihn nicht mehrmals nach Hampi begleitet?«
Ren erstarrte. »Nun, streng genommen …«
Ich lächelte und hob spöttisch eine Augenbraue. » Ja, Ren? Mein Liebster? Was wolltest du sagen?«
»Streng genommen hast du recht. Kadam, Kishan und ich sind tatsächlich eingestiegen. Aber wir haben es nur bis zum äußeren Tor geschafft, und alle haben geschlafen. Wir haben nichts gesehen.«
Ich stieß meinen Zeigefinger gegen seine Brust. »Ist das auch die Wahrheit, Lanzelot?«
»Das ist hundert Prozent die Wahrheit.«
»Wenn ich also morgen Kishan frage, wird er deine Geschichte bestätigen?«
»Natürlich.« Dann murmelte er verstohlen: »Und wenn nicht, bekommt er einen Kinnhaken verpasst.«
»Das habe ich gehört. Ich würde dir raten, Ren, dass das auch wirklich die Wahrheit war, und außerdem wirst du Kishan keinen Kinnhaken verpassen.«
»Ich ziehe dich nur auf, Kells. Versprochen. Seit dem Tag, als du mir zum ersten Mal im Zirkuskäfig vorgelesen hast, habe ich keine andere Frau mehr angesehen. Du bist ein Schwan zwischen lauter Schwalben.«
»Netter Versuch, mein Lieber, aber du solltest vielleicht noch mal einen Blick in dein Biologiebuch werfen.«
Er runzelte die Stirn und überging meinen Einwand. »Was Kishan betrifft, hätte er sowieso eine Abreibung verdient. Immerhin hat er mir meine Cookies weggefressen.«
»Ich backe dir morgen neue, sei also nicht mehr sauer.« Ich lachte, bis er mich mit seinen Lippen zum Schweigen brachte.
Am
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