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Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Titel: Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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Abstecher zur Zahnklinik, vielleicht kannst du von ihren Kollegen ein paar interessante Informationen bekommen. Schau dir Johanssons Akte an und so weiter. Außerdem brauchen wir ein Kinderfoto von Hans. Schaffst du das?«
    »Kein Problem«, sagte Westman, »aber dann muss ich die Sachen mit den Nachbarn und den Telefonnummern so lange auf Eis legen.«
    »Jamal hilft dir bei den Nachbarn. Du sagst ihm, was zu tun ist. Hast du schon mit ein paar von ihnen gesprochen?«
    »Mit denen, die ich gestern Nachmittag angetroffen habe. Alle, mit denen ich gesprochen habe, reagierten ganz normal auf die Bilder, und keiner hatte irgendetwas Neues zu berichten. Ingrid Johansson scheint sehr zurückgezogen gelebt zu haben. Ich bin bisher niemandem begegnet, der irgendwann auch nur ein Wort mit ihr gewechselt hätte.«
    »Wie ist es mit der Telefongesellschaft gelaufen?«, wollte Sjöberg wissen.
    »Die Leute von der Telia wollten eine Liste mit allen eingegangenen Anrufen auf Vannerbergs Festnetzanschluss, Handy und Firmenanschluss rüberfaxen. Sie rufen mich an, wenn sie das Fax schicken, aber ich kann ja Lotten bitten, meine Gespräche auf deinen Apparat umzuleiten.«
    »Das wäre nett.«
    Da Sjöberg nun schon mal unterwegs war, beschloss er, sich auch noch bei Einar Eriksson nach dem aktuellen Stand der Dinge zu erkundigen. Eriksson war nicht in seinem Büro, was Sjöberg als positives Zeichen wertete. Der phlegmatische und mürrische Eriksson war unterwegs, was im besten Fall bedeutete, dass er seinen Aufgaben nachging und nicht in seinem Zimmer hockte und schmollte. Ihm wurde bewusst, dass er während des Tennisspiels am Morgen so von seinen eigenen Gedanken gefangen genommen gewesen war, dass er vergessen hatte, sich nach den Fortschritten in Sandéns Ermittlungen zu erkundigen, woraufhin er auch an dessen Tür klopfte. Als er keine Antwort bekam, drückte er vorsichtig den Türgriff hinunter, aber die Tür war abgeschlossen. Also konnte er sich wieder um seine eigenen Aufgaben kümmern.
    Hastig spülte er die beiden Butterkekse mit dem Rest seines Kaffees hinunter und schob den Becher weg. Dann nahm er den Telefonhörer ab und wählte noch einmal Gun Vannerbergs Nummer, doch wieder ohne Erfolg. Er suchte den Zettel mit Margit Olofssons Privatnummer heraus, aber auch dort antwortete niemand. Nachdem er mit vier verschiedenen Personen in ihrem Krankenhaus gesprochen hatte, ohne einen konkreten Hinweis auf ihren Aufenthaltsort erhalten zu haben, beschloss er, selbst dorthin zu fahren. An der Rezeption bat er Lotten, seine und Westmans Gespräche anzunehmen und das Fax von der Telia auf seinen Schreibtisch zu legen, sobald es eingetroffen wäre. Anschließend nahm er den Fahrstuhl in die Garage hinunter und stieg in den Wagen.

    Der Erste, dem er in der Eingangshalle des Krankenhauses begegnete, war Sandén, der mit einer Tasse Kaffee, einem Stück Kuchen und einer aufgeschlagenen Zeitung in der Cafeteria saß. Sjöberg verfluchte sich selbst, weil er nicht daran gedacht hatte, dass sein Kollege bereits hier sein könnte und er sich die Fahrt hätte sparen können. Sandén schaute verwundert von den Ergebnistabellen der Ersten Handball-Liga auf.
    »Hallo! Was machst du denn hier? Bist du krank?«
    »Ich hatte ganz vergessen, dass du hier bist«, antwortete Sjöberg und setzte sich zu ihm an den Tisch. »Ich versuche, Margit Olofsson zu erwischen – oder genauer gesagt Ingrid Johansson –, aber es war ums Verrecken nicht möglich, am Telefon eine vernünftige Antwort zu bekommen. Bei ihr zu Hause geht niemand ran, also dachte ich, dass ich am besten selber herkomme. Weißt du, wo sie steckt?«
    »Wer?«
    »Margit Olofsson. Oder Ingrid Johansson.«
    »Na, wer denn jetzt?«
    »Hör auf mit dem Quatsch. Irgendeine von ihnen.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Dann sag das doch einfach, du Witzbold. Du hast Olofsson heute gar nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich wohl herausfinden müssen, wo sie abgeblieben ist. Wie läuft es bei dir?«
    »Nichts Neues unter der Sonne. Keiner von denen, die ich gefragt habe, erkennt Vannerberg wieder. Viele erkennen Johansson wieder, aber keiner kennt sie.«
    »Hast du schon mit den Krankenwagenfahrern sprechen können?«, fragte Sjöberg.
    »Ja, ja, klar. Die beiden können sich an sie erinnern, aber keiner von ihnen hat in nennenswerter Weise auf Vannerbergs massakriertes Antlitz reagiert. Wahrscheinlich haben sie schon Schlimmeres gesehen.«
    »Was glaubst du, wie lange bist du noch

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