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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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nach Alkohol, ungelüftet und nach kaltem Zigarettenrauch, und es war kühl im Raum. Wahrscheinlich funktionierte die Heizung nicht.
    »He, Marie!«, rief Katinka und zog das Federbett ein Stück weg. Eine nackte Schulter kam zum Vorschein.
    »Geh mal raus!«, sagte Katinka zu Cuno.
    »Spinnst du? Wir arbeiten zusammen!«
    »Hau ab und rauch eine. Sie ist nackt. Mein Traum ist es jedenfalls nicht, aufzuwachen und deine Lustmolchaugen auf mich gerichtet zu sehen.«
    Cuno schob verärgert die Hände in die Taschen und ging.
    »Marie«, rief Katinka und rüttelte die junge Frau. Sie gab einen erstickten Ton von sich und öffnete nach vielen Versuchen endlich die Augen.
    »Was ist denn?«
    »Ich heiße Katinka Palfy. Ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen.«
    »Was?« Sie drehte sich um und presste die Decke an sich. »Was wollen Sie von mir?« Sie hob den Kopf ein paar Zentimeter an. Das kurze, dunkle Haar saß wie eine Pudelmütze auf ihrem Kopf. Wahrscheinlich hatte sie es selbst geschnitten.
    Katinka sehnte sich danach, das Fenster aufzureißen, um den widerwärtigen Gestank abziehen zu lassen. Doch sie wollte nicht, dass Marie fror und noch feindseliger wurde.
    »Es geht um Ihren Bruder Hagen.«
    »Seid ihr von den Bullen, oder was?«, fuhr die Jüngere dazwischen.
    »Nein. Wir sind Privatdetektive. Es ist wirklich wichtig, Marie.«
    Marie runzelte die Stirn.
    »Zisch ab!«, sagte sie. Katinka hob an, zu widersprechen, als sie merkte, dass Marie ihre Freundin meinte. »Na los, verpiss dich!«
    Miriam drehte sich wortlos um und verließ das Zimmer.
    »Ziehen Sie sich was an«, bat Katinka und ging zum Fenster.
    »Ob ich was anhabe, das ist meine Sorge«, lallte Marie. Katinka bemerkte Maries geweitete Pupillen. Sie hat eine Fahne wie ein Rathaus, dachte Katinka.
    »O.k. Marie, haben Sie irgendeinen Verdacht, wer Hagen umgebracht haben könnte?«
    Marie hob nur die Schultern, was Katinka unter dem dicken Federbett kaum erkennen konnte.
    »Wissen Sie, dass Paula versucht hat, Selbstmord zu begehen?«
    »Die Paula? Die hat aber plötzlich Mumm in den Knochen.«
    In Katinka stieg heftiger Widerwille hoch. Sie riss das Fenster sperrangelweit auf. Der Wind fegte hinein. Gierig atmete sie durch.
    »Was heißt das?«
    »Jetzt, wo Hagen tot ist, will sie also nicht mehr ohne ihn.« Marie kämpfte eine Weile um Konzentration. »Aber vorher wollte sie ihn verlassen. Hat doch jeder gemerkt, dass die beiden nicht mehr miteinander konnten. Aber sie haben es immer abgestritten.« Marie sank auf ihre Matratze und schloss die Augen.
    »Seit wann wussten Sie, dass Paula und Hagen Probleme in ihrer Ehe haben?«
    »Mein Bruder, mein blöder Bruder, der hat eine wie die Paula gar nicht verdient.« Marie setzte sich mühsam auf. Das Federbett verrutschte. Kleine, feste Brüste kamen zum Vorschein. Der Anblick brachte Katinka aus dem Konzept.
    »Was ist, haste noch nie eine nackte Frau gesehen außer dir selbst?« Marie lachte. Es klang jämmerlich, eher wie Weinen.
    »Warum hat Hagen Paula nicht verdient?«, fragte Katinka schnell.
    »Weil er nie kapiert hat, was sie eigentlich kann. Die Paula ist eine Künstlerin!« Marie griff nach einer Flasche, setzte sie an die Lippen und nahm einen großen Schluck. »Die schreibt nämlich Bücher, die Paula. Kinderbücher. Das ist eine Meisterschaft, Kinderbücher zu schreiben. Weil nämlich die Kinder nicht mehr weiterlesen, wenn es ihnen zu langweilig ist.« Marie lächelte. Ihr Blick verschwamm dabei.
    »Wusste Hagen von den Märchenbüchern?«
    »Ja. Nee. Weiß nicht. Ich glaube, er wusste es, aber er hielt es für ein Hobby. Aber Paula, die will damit Geld verdienen. Die Firma und so, das kotzte die Paula nur an.«
    »Haben Sie eines von Paulas Märchenbüchern gelesen?«
    »Neee!« Marie wedelte entrüstet mit der Hand. »Die kann man nur hören, muss man sich aus dem Internet runterladen. Kostet was. Ich bezahl doch nicht dafür. Hätte sie mir ruhig mal gratis geben können! Mein Bruder, für den waren das Kindereien.« Marie kicherte. »Der hat sowieso nichts kapiert. Kohle ohne Ende, aber nichts kapiert.«
    »Was hat er nicht kapiert?«
    »Na, wie das Leben so läuft.«
    »Meinen Sie die Affäre zwischen Michael und Paula?«
    Marie wollte sich kaputtlachen.
    »Affäre? Quatsch. Der Michael wollte gern glauben, dass die Paula ihn heiratet. Sich von Hagen scheiden lässt und sofort die nächste Zwangsjacke anzieht.« Marie krümmte sich zusammen. Ihr Gesicht wurde blass.
    »Wollte Paula sich

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