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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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achtundvierzig Minuten von La-Guardia aus nach Miami fliegen würde.
    Adam nahm seinen kleinen Samsonite-Koffer vom Schrank und begann zu packen. Gerade als er seine Toilettenartikel hineinstopfte, klingelte das Telefon. Adam streckte seine Hand aus, aber dieses eine Mal in seinem Leben ignorierte er das Geräusch. Selbst die Verzögerung von einer Minute könnte ihn den Flug verpassen lassen.
     
    *
     
    Jennifer wartete und ließ das Telefon wieder und wieder klingeln. Schließlich legte sie auf. Gleich nach ihrem Telefonat war sie zu dem Entschluß gekommen, sie wäre bereit, diesen Dr. Wickelman zu konsultieren, wenn es Adam so viel bedeutete. Sie könnte dem Mann zumindest eine Chance geben, und wenn sie sich nicht mit ihm wohl fühlte, könnte sie immer noch zu Dr. Vandermer zurückgehen. Aber Adam war augenscheinlich schon abgefahren. Jennifer fühlte sich verlassen. Bevor sie die Hand vom Hörer nahm, klingelte das Telefon wieder. In der Hoffnung, es könne Adam sein, nahm sie ab, bevor noch das erste Klingeln ganz verklungen war. Es war Dr. Vandermer.
    »Ich nehme an, Sie haben schon die gute Nachricht gehört.«
    »Ja, Adam hat es mir gerade gesagt«, sagte Jennifer.
    »Wir sind Ihrem Gatten sehr dankbar«, sagte Dr. Vandermer. »Es ist ungewöhnlich, daß jemand eine sekundäre Abnormität angesichts eines überwältigend positiven Ergebnisses bemerkt.«
    »Es stimmt also, daß ich kein mißgestaltetes Kind trage«, sagte Jennifer.
    »Ich fürchte, so weit kann ich nicht gehen«, sagte Dr. Vandermer. »Unglücklicherweise haben wir keine Ahnung, wie das Resultat Ihrer Amniocentesis ausgesehen hätte. Wir werden das Verfahren wiederholen müssen. Es tut mir furchtbar leid, daß das geschehen ist. Wir hatten außer Ihnen noch zwanzig Frauen, die an diesem Tag eine Amniocentesis gemacht bekamen, und bei allen muß es wiederholt werden. Das wird natürlich auf Kosten der Klinik durchgeführt.«
    »Wann wollen Sie den Test wiederholen?« fragte Jennifer. Sie schätzte Dr. Vandermers Bereitschaft, die Verantwortung für den Fehler zu übernehmen, selbst wenn der Irrtum zweifellos von jemand im Labor verursacht worden war.
    »So bald wie möglich«, sagte Dr. Vandermer. »Erinnern Sie sich, wir haben es mit einem Zeitproblem zu tun, wenn es wirklich ein Problem geben sollte.«
    »Wie wäre es, wenn ich morgen früh in die Klinik zurückkäme?« fragte Jennifer.
    »Das wäre gut. Wir sind nicht in Eile, aber je früher wir es machen, desto besser.«

 
     
    KAPITEL 12
     
    Der Flug nach Miami ging ohne Vorkommnisse vorüber. Sobald das Flugzeug abgehoben hatte, nahm Adam seinen eigenen Führerschein aus der Brieftasche und steckte Smyths hinein. Dann studierte er die Adressen im Paß. Wenn ihn jemand fragen würde, wo er wohnte, wollte er es auswendig herunterrattern können.
    Das Flugzeug landete fünf Minuten nach vier, und da Adam sein Gepäck mit an Bord genommen hatte, war er schon um vier Uhr fünfzehn am Taxistand. Das Taxi war ein alter klappriger Dodge-Kombiwagen, und der Fahrer sprach nur spanisch, erkannte aber den Namen Fjord und verstand, daß Adam auf eine Kreuzfahrt gehe.
    Adam starrte auf die tropische Szenerie. Miami war viel schöner, als er sich das je vorgestellt hatte. Bald befanden sie sich auf einer langen Autostraße, und Adam konnte den Hafen betrachten. Die Kreuzfahrtschiffe hatten in einer Linie festgemacht, die Fjord war die letzte in der Reihe. Verglichen mit den anderen war die Fjord weder besonders groß noch besonders klein. Wie alle anderen war sie weiß gestrichen. Sie hatte einen großen Kaminaufbau, auf dessen Seite das Emblem zweier verschlungener Pfeile aufgemalt war. Adam fragte sich, ob das das MTIC-Firmenzeichen sei.
    Adams Fahrer konnte nicht ganz an den Bürgersteig heran, so daß ihn Adam bezahlte und mitten auf der Straße ausstieg. Mit dem Koffer in der Hand ging er auf den Eingang des Gebäudes zu. Der Lärm der Autohupen, Stimmen und Motoren im Leerlauf war entsetzlich, und die Luft war mit Auspuffgasen angereichert. Er fühlte sich erleichtert, endlich in das Gebäude zu gelangen.
    Adam ging zum Informationsschalter, wo die Uniformen der Empfangsdamen ihn an die Kleidung der Mitarbeiter in der Julian-Klinik erinnerten. Auch sie waren in weiße Blusen und blaue Pullover gekleidet.
    Adam mußte rufen, um überhaupt verstanden zu werden. Er fragte, wie er sich anmelden solle; man sagte ihm, er solle mit dem Aufzug auf die zweite Etage fahren. Er dankte dem Mädchen,

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