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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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wach machen. »Mel, ich bin es, Georgie York. Ich habe eine Geschichte für Sie.«
    »Georgie?«
    »Eine große Geschichte. Über Bram und mich. Wenn es Sie interessiert, dann treffen Sie sich in einer Stunde mit
mir in Santa Monica. Am Fourteenth Street Eingang zum Woodland Cemetery.«
    »Mein Gott, Georgie, tun Sie mir das nicht an! Ich bin in Italien! Positano. Diddy feiert da so eine verdammt große Party auf seiner Yacht.« Er fing zu husten an, Raucherhusten. »Ich werde zurückfliegen. Himmel noch mal, hier ist es noch nicht mal acht Uhr morgens, und die streiken schon wieder. Geben Sie mir Zeit, nach L.A. zurückzufliegen. Versprechen Sie mir, mit keinem anderen zu reden, bis ich dort bin.«
    Sie könnte auch jemanden von der seriösen Presse anrufen, aber sie wollte, dass einer von den Schakalen die Geschichte bekam. Und das sollte Mel sein, der gefräßig genug war, jeden blutigen Winkel auszuschlachten. »Also gut. Montagnacht. Mitternacht. Wenn Sie nicht da sind, werde ich nicht warten.«
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie auflegte, sie schäumte vor Wut. Bram hatte ihr genommen, was ihr am wichtigsten war. Jetzt würde sie ihm dasselbe antun. Sie bedauerte nur, dass sie auf ihre Rache noch achtundvierzig Stunden warten müsste.
     
    Bram konnte nicht schlafen, konnte nicht essen, und er stand kurz davor, Chaz umzubringen, wenn sie nicht endlich aufhörte, ihn ständig zu umsorgen. Mit dreiunddreißig Jahren hatte er nun eine zwanzigjährige Mutter, und das gefiel ihm nicht. Aber in letzter Zeit gefiel ihm vieles nicht, vor allem er selbst nicht. Gleichzeitig war ein Entschluss in ihm herangereift, der ihn nicht mehr losließ.
    »Georgie spielt die Helene nicht«, erklärte er Hank Peters am Montagnachmittag, zwei Tage nach dieser hässlichen Szene in Malibu. »Ich kann sie nicht überreden, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. Machen Sie daraus, was Sie wollen.«

    Es überraschte ihn deshalb nicht, dass er eine knappe halbe Stunde später zu einem Treffen mit Rory Keene beordert wurde. Er schritt ihr Geschwader alarmierter Assistentinnen ab und betrat ihr Büro, ohne darauf zu warten, dass man ihn anmeldete. Sie saß hinter ihrem Wurzelholzschreibtisch und dem Diebenkorn-Gemälde und regierte die Welt.
    Er kickte einen Drahtstuhl in Form eines spiegelverkehrten S zur Seite. »Georgie spielt die Helene nicht. Und du hast recht. Ich habe meine Ehe kaputt gemacht. Aber ich liebe meine Frau mehr ich jemals jemand geliebt habe, und obwohl sie mich im Moment nicht ausstehen kann, wäre es mir sehr lieb, wenn du dich da raushalten könntest, während ich versuche, sie zurückzuerobern. Kapiert?«
    Lange Sekunden verstrichen, ehe Rory ihren Stift ablegte. »Dann ist unser Treffen wohl beendet.«
    »Sehe ich auch so.« Beim Verlassen ihres Büros, wusste Bram, was er zu tun hatte. Wenn ihm doch nur für das andere auch noch eine Lösung einfiele.
     
    Georgie parkte ihren gemieteten Corolla vor einem zweistöckigen Gebäude nördlich des Eingangs zum Woodland Cemetery, nah genug, um Mel ankommen zu sehen, aber auch weit genug entfernt, dass er sie nicht eher entdeckte, als es ihr lieb war. Es war fast Mitternacht, und der Verkehr auf der Fourteenth tröpfelte nur noch. Während sie im Dunkeln saß, ließ sie noch einmal alles Revue passieren – von dem Moment an, da Bram ihren Heiratsantrag an Trev mitgehört hatte, bis zu jenem stürmischen Nachmittag am selben Strand, wo Bram ihr seine ewige Liebe erklärt hatte.
    Der Schmerz wollte nicht nachlassen. Sie würde dem Schakal alles erzählen. Die Geschichte von Brams falscher Liebeserklärung würde erst in sämtlichen Zeitungen der
Regenbogenpresse erscheinen, dann aber auch ihren Weg in die seriöse Presse finden. Der Ruf, den aufzupolieren er sich so viel Mühe gegeben hatte, würde wieder befleckt. Sollte Bram doch versuchen, den Helden zu spielen, wenn sie mit ihm fertig war. Sie selbst käme dabei auch zu Schaden, aber das bedeutete ihr nichts mehr. Sie war wütender, als sie je gewesen war, allerdings auch freier. Die Tage, an denen die Schlagzeilen der Sensationsblätter ihre Existenz beherrschten, waren vorbei. Kein Lächeln mehr für die Fotografen, wenn sie am Boden war. Kein Posieren mehr für die Presse, um ihren Stolz zu wahren. Ihr öffentliches Image würde ihr nicht mehr die Seele stehlen.
    Ein schwarzer Geländewagen parkte gleich hinter dem Friedhofseingang. Sie rutschte in ihrem Sitz tiefer und verfolgte im Seitenspiegel, wie die

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