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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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suchen Sie hier drin?«

    Ihr Kopf schoss in die Höhe, und sie sah Chaz in der Tür stehen, ein Anblick wie das Wunschkind von Martha Stewart und Joey Ramone. Die Haushälterinnenuniform des heutigen Tages bestand aus löchrigen Jeans, olivfarbenem Tanktop und schwarzen Flipflops. Georgie schob mit ihrem Fuß die Schublade zu. Da sie mit keiner vernünftigen Erklärung aufwarten konnte, beschloss sie, den Spieß umzudrehen. »Bessere Frage – was tust du hier?«
    Chaz’ dunkel umrandete Augen wurden zu feindseligen Schlitzen. »Bram mag keine Fremden in seinem Büro. Sie sollten nicht hier drin sein.«
    »Ich bin keine Fremde. Ich bin seine Frau.« Diese Worte aus ihrem Mund überraschten sie.
    »Er lässt nicht mal das Reinigungspersonal hier herein.« Chaz hob herausfordernd ihr Kinn. »Ich bin die Einzige, die das darf.«
    »Du bist sehr loyal. Warum ist das so?«
    Sie holte einen Besen aus einem kleinen Schrank. »Es ist mein Job.«
    Brams Computerdateien zu durchstöbern wäre jetzt ein Ding der Unmöglichkeit, also begann Georgie ihren Rückzug, doch als sie sich aufrichtete, fiel ihr Blick auf eine Videokamera auf dem Schreibtisch. Chaz begann den Fußboden zu fegen. Nach eingehender Untersuchung der Kamera, stellte Georgie fest, dass Bram alle Spuren eines billigen Sexspielchens gelöscht hatte, das er womöglich zuletzt gefilmt hatte.
    Chaz hörte zu fegen auf. »Bringen Sie das nicht durcheinander.«
    Einem Impuls folgend richtete Georgie die Kamera auf Chaz und drückte auf den Aufnahmeknopf. »Warum kümmerst du dich so um ihn?«
    Chaz zog den Besenstiel an ihre Brust. »Was machen Sie da?«

    »Ich bin neugierig und möchte den Grund für deine Loyalität erfahren.«
    »Schalten sie das Ding ab.«
    Georgie zoomte ihr Gesicht heran. Unter den Piercings und dem mürrischen Gesicht hatte Chaz zarte, fast zerbrechliche Züge. Sie hatte die eine Seite ihrer abgehackten Haare mit einer kleinen silbernen Haarspange festgesteckt, damit sie ihr nicht in die Augen fielen, während die andere Seite als stacheliges Büschel über den Ohren abstand. Chaz’ feindselige Unabhängigkeit faszinierte Georgie. Sie konnte sich diese Freiheit, nichts auf die Meinung der anderen zu geben, für sich selbst nicht vorstellen. »Vermutlich bist du in ganz L.A. der einzige Mensch, der keine Kamera mag«, sagte Georgie. »Keine Ambitionen zur Schauspielerin? Das ist für die meisten Mädchen der Hauptgrund hierherzukommen.«
    »Ich? Nein. Und woher wollen Sie wissen, dass ich nicht schon immer hier gelebt habe?«
    »Nur so ein Gefühl.« Durch den Sucher konnte Georgie sehen, wie sich die Mundwinkel von Chaz’ kleinem Mund anspannten. »Den meisten Zwanzigjährigen wäre ein Job, wie du ihn hast, viel zu langweilig.«
    Chaz packte den Besen energischer, fast als wäre er eine Waffe. »Ich liebe meinen Job. Sie halten Hausarbeit wahrscheinlich für unwichtig.«
    Georgie zitierte ihren Vater. »Ich denke, ein Job ist das, was eine Person daraus macht.«
    Die Kamera hatte die Beziehung zwischen ihnen ein wenig verändert, zum ersten Mal machte Chaz einen unsicheren Eindruck. »Die Leute sollten das machen, worin sie gut sind«, sagte sie schließlich. »Ich bin hierin gut.« Sie versuchte zum Fegen zurückzukehren, aber die Kamera war ihr offensichtlich lästig. »Schalten Sie das Ding aus.«
    »Wie kam das?« Georgie schob sich an der Kante des
Schreibtischs vorbei, um sie im Bild zu behalten. »Wie hast du in so jungen Jahren schon gelernt, ein Haus zu führen?«
    Chaz stach mit dem Besen in einen Winkel. »Einfach so.« Georgie wartete, zu ihrer Überraschung sprach Chaz weiter. »Meine Stiefmutter hat in einem Motel vor Barstow gearbeitet. Zwölf Zimmer und ein Speiselokal. Werden Sie das jetzt ausmachen?«
    »In einer Minute.« Die Kamera brachte Menschen dazu, sich zu verschließen, andere brachte sie zum Reden. Offensichtlich gehörte Chaz zu den Letzteren. Georgie machte wieder einen Schritt zur Seite. »Hast du auch dort gearbeitet?«
    »Manchmal. Sie ist gern feiern gegangen und kam nicht immer rechtzeitig nach Hause, um am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen. Wenn das der Fall war, habe ich die Schule geschwänzt und bin für sie eingesprungen.«
    Georgie zoomte das Gesicht des Mädchens heran und nutzte ihre Chance, einmal die Oberhand zu haben. »Wie alt warst du damals?«
    »Ich weiß es nicht. Elf oder so.« Sie kehrte zu derselben Stelle zurück, die sie gerade erst gefegt hatte. »Dem Typen, dem das Motel gehörte,

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