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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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war sie so todunglücklich gewesen – wieder dieses überentwickelte Verantwortungsgefühl -, dass ihm die Wahrheit irgendwie herausgerutscht war, nur um es sofort zu bedauern. Das Versagen hing bereits wie ein Atompilz über ihm. Da seine Chancen so schlecht standen, hielt er es für das Beste, dass nur wenige Leute darüber Bescheid wussten, wie viel Tree House ihm bedeutete. Das galt ganz besonders für Georgie, die es nicht erwarten konnte, seine Niederlage auszukosten.
    Er machte sich nicht die Mühe, seine feuchten Shorts auszuziehen, sondern begab sich direkt in den Fitnessraum. Vor ein paar Tagen war eine Ballettstange angeliefert worden. Ein weiteres Vordringen in seine Privatsphäre. Was sollte er mit seinem Leben anfangen, wenn ihm Tree House entglitt? Wieder Gastrollen als geistloser Playboy übernehmen? Bei dieser Vorstellung drehte sich ihm der Magen um.

    Er legte eine Usher-CD auf und beäugte das Fitnessgerät voller Abscheu. Er wollte draußen sein und meilenweit durch die Hügel laufen, wie er das früher getan hatte, aber dank seines Las Vegas Abenteuers saß er in der Falle.
    Wenigstens hatte er den Raum für sich allein. Georgie bei ihren Dehnübungen zu beobachten war die reinste Folter. Sie band dazu ihre Haare hoch, so dass selbst ihr Nacken zu einer erogenen Zone wurde. Dazu noch die erotische Verlängerung dieser langen Beine. Jetzt war es schon so weit mit ihm gekommen, dass das Beleidigen von Little Orphan Annie an oberster Stelle seiner Erregungsliste stand.
    Er konnte ihre abwertende Selbsteinschätzung nicht teilen. Sie verfügte über einen unbewussten Sexappeal, der mehr wert war als große Titten und unechtes Posieren. Keiner würde Georgie York in der Öffentlichkeit dabei erwischen, dass sie ihren Intimbereich zur Schau stellte.
    Oder im Privaten … Etwas, das zu ändern ihm zunehmend wichtiger wurde. Mochte ihr auch sein Innenleben verhasst sein, so gefiel ihr doch definitiv die Verpackung, in der es geliefert wurde. Georgie wusste es noch nicht, aber die Tage, an denen sie sich wegen des Verlierers verzehrte, waren gezählt.
    Wer sagte denn, er kümmere sich nur um sich selbst? Er hatte es sich zur Bürgerpflicht gemacht, Georgie York zu befreien.

12

    Zwei weitere Tage verstrichen. Georgie war in der Küche und versuchte herauszufinden, wie man einen von Chaz’ köstlichen Smoothies hinkriegte, als sie ein Geräusch hörte, das seinen Ursprung vor dem Haus hatte. Gleich darauf platzte Meg Koranda wie ein verspielter junger Windhund in den Raum, der so oft aus der Hundeschule geflogen war, dass seine Besitzer jeglichen Versuch, ihn abzurichten, aufgegeben hatten. In ihrem Fall waren die Besitzer ihre liebenden Eltern, die Leinwandlegende Jack Koranda und Fleur Savagar Koranda, das Glitter Baby, eine Frau, die einstmals Amerikas berühmtestes Covergirl gewesen war und jetzt die exklusivste Talentagentur des Landes leitete.
    In einer Weihrauchduftwolke warf Meg sich Georgie an den Hals. »Ach du liebe Zeit, Georgie! Ich habe die Neuigkeiten erst vor zwei Tagen erfahren, als ich nach Hause kam, und dann die erste Maschine hierher genommen. Ich war in diesem unglaublichen Ashram – völlig abgeschieden von der Welt – und bekam dort sogar Kopfläuse! Aber es war die Sache wert. Mama meint, du hättest den Verstand verloren.«
    Während Georgie Megs stürmische Umarmung erwiderte, hoffte sie, die Kopfläuse gehörten zu den Übertreibungen ihrer sechsundzwanzigjährigen Freundin, aber Megs dunkelbrauner Bürstenschnitt verhieß nichts Gutes. Megs Frisuren waren jedoch so wandelbar wie das Wetter, und da sie außerdem ein rotes Bindi zwischen ihren Augenbrauen und lange Ohrringe trug, die aussahen, als wären
sie aus Yakknochen gemacht, vermutete Georgie, dass ihre Haare ebenfalls Ausdruck eines modisch aufgepeppten Mönchstils waren. Megs klobige Ledersandalen und ein dünnes braunes Top erhärteten diesen Eindruck. Nur ihre Jeans waren hundert Prozent L.A.
    Meg war groß und gertenschlank und hatte die großen Hände und Füße ihrer Mutter, aber nicht deren ausgefallene Schönheit geerbt. Sie hatte die etwas unregelmäßigen Züge ihres Vaters, zusammen mit dessen braunen Haaren und dem dunkleren Teint mitbekommen. Je nach Lichtverhältnissen waren ihre Augen entweder blau, grün oder braun, so schillernd wie ihre Persönlichkeit. Meg war die kleine Schwester, die Georgie sich immer gewünscht hatte, und Georgie liebte sie von ganzem Herzen, was sie aber nicht blind für ihre

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