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Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Titel: Pinguinwetter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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möchte dir gerne sagen, dass du … also du und Finn, ihr seid mir trotz der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen.« Er lächelte mich wieder so süß an. »Ich will sagen, ich mag euch. Dich. Sehr.«
    Und schon wieder schaltete mein Verstand in den Stand-by-Modus: Ich mag dich. Sehr. Hach! Auf meinem Gesicht erschien ein breites Happy-Hippo-Überraschungsei-Grinsen. Er mag mich, wiederholte ich, sogar sehr.
    »Charlotte?«, holte Eric mich aus meinem rosa Gedankenkarussell zurück.
    »Äh, ja … Das ist toll«, stammelte ich, »nahezu … grandios.«
    »Grandios?« Eric sah mich leicht verwirrt an.
    »Äh, ja, ich meine gut. Das ist richtig gut.«
    »Na, dann bin ich aber froh!« Er lachte erleichtert und versuchte, einen Scherz zu machen. »Und ich dachte schon, du findest mich zum Kotzen.«
    Ich rang mir ein gequältes Lachen ab.
    Oh Mann! Charlotte! Hirn einschalten! Sofort!
    In dem Moment klingelte Erics Handy.
    »Warte bitte mal kurz. Da muss ich rangehen.«
    Er stand auf und ging ein paar Schritte weiter Richtung Seeufer, während er leise in den Hörer sprach.
    Ich versuchte, unauffällig einige Gesprächsfetzen aufzuschnappen.
    »Ja, sicher kommen wir. Natürlich.«
    Mit wem er da wohl gerade spricht?
    »Maya wird sich über einen Urlaub zu dritt freuen. Ja. Ja. Das wird toll. Ja.«
    Urlaub zu dritt ?
    »Ja. Ich freue mich auch. Wir vermissen dich auch. Ja … Ja, mache ich. Gut.«
    Wir vermissen dich auch?
    Verdammt, wer ist wir ?
    Eric schien sich beobachtet zu fühlen, denn mit einem kurzen Blick über die Schulter spazierte er noch ein wenig weiter zum See, sodass ich nichts mehr hören konnte.
    »Alles in Ordnung?«, wollte Mona, die wieder zur Bank geschlendert kam, von mir wissen.
    »Ich weiß nicht so genau.«
    Genervt verdrehte Mona die Augen. »Was heißt das denn jetzt schon wieder?«
    »Einerseits hat er gesagt, dass er mich mag.«
    »Na endlich!«, prustete Mona und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Und was ist jetzt genau dein Problem?«
    »Andererseits telefoniert er da gerade mit einer Frau, zumindest hörte es sich so an.«
    »Na und?«
    »Na ja, er vermisst sie.«
    »Hat er das gesagt?«
    »Nicht so genau …«
    »Charly!« Mona stöhnte. »Was hat er denn nun genau gesagt?«
    »Ach, was weiß ich«, tat ich es ab, »irgendwas mit ›wir vermissen dich auch …‹«
    »Hm …« Mona überlegte angestrengt. »Vertrackt.«
    In diesem Moment fragte ich mich zum x-ten Mal, warum ich meine Freundin eigentlich immer wieder aufs Neue um ihren zwar konspirativ wirkenden, aber vollkommen substanzlosen Rat fragte.
    »Und irgendwas von einem gemeinsamen Urlaub hat er auch gesagt.«
    Bevor wir die Wortfetzen weiter tiefenpsychologisch analysieren konnten, kam Eric zu uns zurück.
    »Wir müssen jetzt leider gehen«, sagte er entschuldigend und rief nach Maya. »Es hat mich sehr gefreut, dich zu sehen, Charlotte. Ich hoffe, wir wiederholen das bald.«
    »Oookay … Na dann, bis bald hoffentlich«, antwortete ich.
    Als Maya angelaufen kam, nahm er sie an die Hand, und die beiden gingen. Nach ein paar Schritten drehten sie sich noch einmal um und winkten uns zu.
    So ein abrupter Abschied war nach seinem Geständnis schon sehr merkwürdig. Was er wohl gerade besprochen hatte? Vielleicht war er doch verheiratet oder hatte was zu verbergen? Einer wie er war doch sowieso viel zu gut, um wahr zu sein – da musste doch irgendwo ein Haken sein.
    »Und? Suchst du wieder nach dem berühmten Haken?«
    Eins musste man Mona lassen: Sie kannte mich.
    »Da stimmt doch schon wieder irgendwas nicht.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und dachte angestrengt nach.
    »Ach Charly! Jetzt genieß doch einfach mal, dass dir jemand was Nettes gesagt hat.«
    Da hatte Mona auch wieder recht. Eric hatte mir ganz schön den Kopf verdreht. Und er lenkte mich sogar von Marc ab, an den ich nicht einmal gedacht hatte, seit Eric aufgetaucht war.
    »Ist das Ihr Sohn?!«, kläffte eine indianerbesohlte Mittvierzigerin uns plötzlich von der Seite an und zeigte wutentbrannt in Richtung Finn. Der stand verdächtig unschuldig neben einem heulenden Mädchen im Sandkasten.
    »Kommt drauf an«, entgegnete Mona und stützte die Arme kampflustig in die schmale Taille.
    »Er hat Telse-Caja gezwungen, Sand zu essen! Das ist eine Unverfrorenheit!«
    »Ist nicht meiner«, gab ich gleichgültig zurück.
    »Meiner auch nicht«, sagte Mona schulterzuckend.

8. Kapitel
    Was ich gut kann , schrieb ich auf die linke Seite des

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