Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
Vom Netzwerk:
Ausweg.
    »Na schön«, sagte er. »Jetzt haben wir Probleme.«
     
    Trinica Dracken schaute auf ihre Taschenuhr, klappte sie zu und ließ sie wieder in den Falten ihres schwarzen Mantels verschwinden.
    »Musst du irgendwohin, Trinica?«, erkundigte sich Frey.
    Sie sah ihn über den Kartentisch hinweg an. Sie schien eine Frage abzuwägen.
    »Ich finde, wir sind lange genug um den heißen Brei herumgeschlichen, Darian. Du wolltest verhandeln. Sag, was du zu sagen hast.«
    Ihr Ton war zum ersten Mal ungeduldig. Frey zählte zwei und zwei zusammen.
    »Wozu die Eile, Trinica? Bis jetzt hast du gern mit mir geplaudert. Du hast doch nicht etwa versucht, Zeit zu schinden, oder? Mich hier aus irgendeinem Grund aufzuhalten?«
    Er sah Zorn in ihren Augen aufblitzen und verspürte eine kleine Befriedigung. Sie hatte bei diesem Treffen bisher die meisten Punkte gemacht: Es war gut, auch einmal einen Treffer zu erzielen.
    »Lass mich dein Angebot hören«, sagte sie. »Oder dieses Treffen ist vorbei.«
    Ich kann es ja wenigstens mal probieren, dachte Frey. »Ich möchte, dass du die Jagd aufgibst. Kehr um und lass uns in Ruhe.«
    »Was soll das bringen? Die Zenturienritter werden weiter nach dir suchen.«
    »Mit denen werde ich schon fertig. Die kennen die Unterwelt nicht. Ich kann meine Crew auflösen und den Kopf einziehen, bis das Schlimmste vorbei ist. Vielleicht verschwinde
ich aus Vardia. Verkaufe die Ketty Jay und besorge mir einen richtigen Job. Aber nicht, solange du mir auf den Fersen bist. Die meisten von denen kennen nicht mal mein Gesicht, außer von irgendeiner alten Ferrotypie. Aber du schon. Ich denke, du würdest mich letztendlich finden. Also bitte ich dich, es aufzugeben.«
    Trinica wartete auf die Pointe. »Grephen bezahlt mir viel Geld, damit ich dich zur Strecke bringe. Bestimmt mehr, als du je in deinem Leben gesehen hast. Womit könntest du mich wohl in Versuchung bringen, darauf zu verzichten? «
    »Ich halte deinen Namen aus der Sache heraus, falls ich gefasst werde.«
    »Du tust was?« Sie schwankte zwischen Belustigung und Verblüffung.
    »Du bist eine Verräterin. Du bist wissentliche Komplizin bei der Ermordung des einzigen Sohnes des Erzherzogs. Die Koalitions-Marine hat es bisher nie geschafft, dir irgendwas anzuhängen – vielleicht, weil die Zeugen die seltsame Angewohnheit haben zu sterben –, aber sie wissen, was du bist, und sie werden mit beiden Händen zugreifen, wenn sich ihnen die Chance bietet, dich am Galgen baumeln zu sehen. Du weißt, Grephen hat Angst davor, dass die Ritter mich vor dir erwischen. Er befürchtet, ich könnte Anschuldigungen gegen ihn erheben.«
    »Mehr hast du nicht zu bieten?« Trinica lachte. »Die Anschuldigungen eines Todeskandidaten, ohne jeden Beweis, der sie stützen würde?«
    »Hast du mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn Grephens Plan – wie auch immer er aussehen mag – fehlschlägt? «, fragte Frey. »Mag schon sein, dass meine Anschuldigungen mich nicht retten, aber wenn Grephen etwas gegen
den Erzherzog unternimmt, beweist er damit, dass ich die Wahrheit über ihn gesagt habe. Und das bedeutet, dass ich auch über dich die Wahrheit gesagt habe. Nun, vielleicht wird Grephen siegen, dann ist für dich alles bestens, aber wenn er verliert, hast du für den Rest deines Lebens die Marine auf dem Hals. An einem Ort wie Rabban wirst du dann bestimmt so bald nicht mehr landen.«
    »Wieso glaubst du, dass er etwas gegen den Erzherzog unternimmt? «
    Frey warf ihr einen Blick zu. »Ich bin nicht dumm, Trinica. «
    Sie musterte ihn. Abwägend. Er hatte diesen Gesichtsausdruck schon hundertmal an Rake-Tischen gesehen, wenn Spieler ihre Gegner anstarrten und sich fragten: Hat er wirklich ein Blatt, mit dem er mich schlagen kann?
    Dann schnaubte sie, verärgert über sich selbst, weil sie ihm erlaubt hatte, ihr zu drohen.
    »Das ist lächerlich, und ich habe keine Zeit mehr dafür. Außerdem ist jetzt schon alles vorbei. Ich habe dich.« Sie leerte ihren Whisky und stand auf. »Du bist erledigt.«
    »Das ist eine Verhandlung, Trinica. Neutrales Gelände. Sharka garantiert unsere Sicherheit.« Er grinste sie an. »Hier kannst du mich nicht schnappen«, setzte er ziemlich kindisch hinzu.
    »Natürlich nicht«, sagte sie. »Aber ich kann mir dein Schiff schnappen.«
    »Du weißt ja nicht mal, wo es ist.«
    »Aber gewiss doch«, entgegnete sie. »Du liegst im Südwestlichen Arbeiterviertel. Natürlich hast du dich unter falschem Namen angemeldet, aber ich habe

Weitere Kostenlose Bücher