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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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dem Hemdausschnitt und setzte sie auf. Seine Hände waren unförmig und die Finger angeschwollen. Die Funktionsbrille benötigte einen Augenblick, bis sie auf die Körperwärme reagierte und sich einschaltete, und er benötigte ein paar weitere Sekunden, bis er den Krempel weggeblinzelt hatte, den der vorherige Besitzer zurückgelassen hatte. Es war schwierig. Schwierig wegen des Zustands, in dem er sich befand, schwierig, weil er an die einfachen Funktionen der zivilen Funktionsbrillen gewöhnt war, nicht an die komplexen Optionen der militärisch verwendeten. Bloom hatte gewusst, wie man damit umging. Es gab so viel Krempel im Blick: gespeicherte Files, Schnappschüsse, Zielplaybacks.
    Endlich hatte er sie davon gereinigt und den Restlichtverstärker sowie den Zoom eingeschaltet.
    In den Feldern fand ein heftiger Schusswechsel statt. Er konnte schwere Salven und Werferfeuer ausmachen. Die Auflösung deutlich erkennbarer Kontakte war schwierig, aber die SOMD-Viewer-Protokolle flaggten die Auracodes von Freunden.
    »Sie kriegen ganz schön was ab«, meinte Preben. »Wenn sie so weit hierhergedrängt werden.«
    »Wir müssen da runter«, sagte Bigmouse.
    »Warum?«, fragte Falk. Sie drehten sich zu ihm um.
    »Meinst du das ernst, verdammt?«, fragte Preben zurück.
    »Was könnten wir schon erreichen?«, wollte Falk wissen.
    »Wir könnten zum Beispiel von da oben kommen«, sagte Preben und zeigte hin. »Ihnen was Deckungsfeuer geben. Sie wissen lassen, dass das Lager sauber ist und, sehen wir es doch mal so, sich weitaus besser verteidigen lässt als ein verdammtes Feld.«
    Falk schluckte.
    »Scheiße, was ist los mit dir, Bloom?«, fragte Preben.
    »Hier geht’s echt zur Sache«, sagte Bigmouse.
    »Ja, hier geht’s echt zur Sache«, stimmte Preben zu. »Deswegen sind wir hier, wegen dieser Scheiße. Und entschuldige bitte, aber solltest nicht du hier derjenige sein, der sagt, wo’s langgeht? Solltest nicht du derjenige sein, der weiß, was wir hier eigentlich sollen, verdammte Scheiße?«
    »So habe ich das nicht gemeint«, erklärte Falk.
    »Wirklich?«, erwiderte Preben. »Ich hab nicht gemeint, dass ihr so beschissen dran sein sollt, aber verdammt, Bloom!« Er sah Bigmouse an. »Gehen wir!«
    Bigmouse zögerte, den Blick auf Falk gerichtet.
    »Ja«, sagte Falk nickend. »Ja, gehen wir.«
    Sie verließen den überdachten Gang und traten hinaus auf den Hof und in den Regen. Das Gewehrfeuer war jetzt lauter. Mit brennender Hüfte und steifen Beinen watschelte Falk hinter den anderen her und versuchte, nicht zurückzufallen. Preben bereitete sein M3A vor. Bigmouse hatte den Klopfer heruntergenommen. Falk fiel die Waffe in seinem Holster ein.
    »Ich brauche Ersatz«, sagte er. »Ich brauche Ersatz. Ich bin fast blank.«
    Preben beachtete ihn nicht. Bigmouse griff in eine Tasche am Oberschenkel und holte zwei Patronenmagazine heraus.
    Sie näherten sich dem Rand des Dörfchens und folgten einer Böschung, die das nordwestliche Ende der weiten Hortiplexanlage bildete. Auf dem Schlamm lagen Bohlen, über die man gehen konnte, und Falk erkannte einen Teil vom Röhrensystem des gigantischen Bewässerungsnetzes, das über dem Feld lag und während der heißen Jahreszeit die Kanäle und Beete bewässerte. Einige Abschnitte des Feldes waren dicht überwuchert und mussten gejätet werden, andere völlig kahl und lagen brach oder waren von Rankhilfen eingerahmt. Zur Mitte der Anbaufläche hin gab es lange Reihen von Polytunnel sowie überdachte Bereiche für Getreide, dazu eine Ansammlung Fertighütten als Vorratslager. Gewehrsalven erhellten die Reihen von Lagerhäusern und Rankhilfen in einer halben Meile Entfernung.
    »Das ist ’ne Koba«, sagte Preben und horchte hin. »Das ist ’ne verdammte Koba auf Auto.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte Bigmouse. Er schürzte unentwegt die Lippen, um den Schweiß abzuhalten, der sich vor lauter Nervosität auf seinem Philtrum sammelte, eine durch Stress hervorgerufene Angewohnheit.
    »Wir bewegen uns da oben hin und gehen dazwischen«, erwiderte Preben. Er wollte die kurze Flucht aus Fertigbaustufen von der Böschung zu den Bohlenwegen hinablaufen.
    »Warte«, sagte Falk. »Warte!«
    »Was ist?« Preben sah sich zu ihm um.
    »Wir kommen in ihrem Rücken raus«, begann Falk. »Im Rücken von unseren Leuten, meine ich. Auf lange Sicht gesehen fallen sie zurück. Woher werden sie …«
    »Was?«
    »Woher werden sie wissen, dass wir welche von ihnen sind? Stoßen wir aus dem Nichts

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