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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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werden.
    Jede Person wird darüber informiert werden, wann ihr beziehungsweise sein Gebäude behandelt wird. Diese Behandlung erfolgt während der normalen Arbeitszeit; es ist weder erforderlich noch wünschenswert, dass Sie sich während der Sprüh-Prozedur in Ihren Quartieren aufhalten.

Die erste Wahlkampfveranstaltung
    Obwohl es im Habitat zwei Restaurants mit Bedienung gab, aßen fast alle Leute jeden Tag in der großen und lauten Cafeteria. Die Restaurants waren klein und intim und wurden von oftmals angefeindeten Unternehmern betrieben, die die Lebensmittel direkt von den Leuten bezogen, die die Farmen und Fisch-Tanks bewirtschaften. Wie die für die Ernährung zuständigen Funktionäre von Selene schon gelernt hatten, produzierte Aquakultur mehr Protein pro Einheit zugeführter Energie, als dies bei Nutztieren wie Rindern und Schweinen möglich war. Vorm Verlassen der Erde/Mond-Region hatten ein paar Farmer vorgeschlagen, Kaninchen und Geflügel für die Fleischversorgung mitzunehmen. Wilmot hatte dieses Ansinnen strikt zurückgewiesen und wahre Horrorgeschichten aus Australien erzählt, wo entlaufene Kaninchen zu einer regelrechten Landplage geworden wären, und von den Krankheiten, die zusammengepferchte Vögel verursachten.
    Also bezogen die Bewohner des Habitats ihr Eiweiß von Fischen, Fröschen, Soja-Derivativen und den synthetischen Produkten der Nahrungsmittelfabrik, die im Volksmund als ›Mampfburger‹ bezeichnet wurden. Wenn die Leute sich nicht in ihren Quartieren eine Mahlzeit zubereiteten, aßen sie normalerweise in der Cafeteria.
    Die Cafeteria war der größte umbaute Raum im Habitat und diente zwischen den Mahlzeiten oft als provisorisches Theater und Veranstaltungshalle. Nachdem das Habitat den Asteroiden-Gürtel verlassen hatte und zur zweiten Etappe des Flugs aufgebrochen war, die es zum Jupiter bringen würde, hatte Eberly hier eine öffentliche Versammlung anberaumt.
    Die Veranstaltung war für 22:00 Uhr vorgesehen, und es waren immer noch ein paar Leute beim Abendessen, als Eberlys Team ‒ einschließlich Holly ‒ sich anschickte, die Tische und Stühle auf eine Seite des großen Raums zu stellen, um Platz für die erwarteten Zuhörer zu schaffen.
    Eberly stand mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln an der Rückwand des Raums, neben der kleinen Bühne, auf der er die Rede halten wollte. Er sah, wie das Personal der Cafeteria und ihre Roboter Warmhalteplatten und Vitrinen, klapperndes Geschirr und klirrende Gläser wegräumten. Dass sich eine große Menge versammelte, sah er jedoch nicht.
    Ruth Morgenthau überflog das spärliche Publikum. »Alle Leute aus meiner Abteilung sind hier«, sagte sie.
    »Aber sonst nicht viele«, sagte Sammi Vyborg.
    Oberst Kananga lächelte verkniffen. »Es wird alles auf Video aufgezeichnet. Ich werde die Namen und Dossiers aller Anwesenden kommen lassen.«
    »Ich will die Namen derjenigen, die nicht hier sind«, grummelte Eberly.
    »Ein simples Rechenexempel« sagte Kananga. Und er grinste, als ob er einen tollen Witz gerissen hätte.
    Nachdem die letzten Gäste gegangen und ihre Tische aus dem Weg geräumt worden waren, wuchtete Morgenthau sich die drei Stufen zur Rednertribüne hinauf und gebot mit ausgebreiteten Armen Schweigen. Das gedämpfte Summen der vielen Einzelgespräche in der Menge brach langsam ab, und jeder wandte sich ihr erwartungsvoll zu.

    Holly war am Haupteingang positioniert worden, der zum zentralen Dorfplatz hinausging. Eberly hatte ihr gesagt, dass ihre Aufgabe darin bestünde, Passanten zum Eintritt zu animieren und alle Anwesenden davon abzuhalten, zu gehen.
    Er hatte ihr zwei große, muskulöse junge Männer von der Sicherheitsabteilung zur Seite gestellt, um sie bei der zweiten Aufgabe zu unterstützen. Sie war enttäuscht, dass nur so wenige Leute zu Eberlys Ansprache erschienen waren. Es stand an diesem Abend keine öffentliche Unterhaltung auf dem Plan; dafür hatte sie bei der Terminierung seines Auftritts schon gesorgt.
    Wenigstens erschien noch Dr. Cardenas; sie grüßte Holly herzlich, als sie durch die offene Tür kam. Aber wo sind die anderen denn alle?, fragte Holly sich.
    Trotzdem lächelte Morgenthau dem Publikum jovial zu, als ob die Cafeteria bis zum Bersten voll wäre. Sie dankte den Leuten für ihr Kommen und versprach ihnen dann einen Abend ›von der größten Bedeutung, seit wir diese lange Reise in eine lichte und glorreiche Zukunft angetreten haben‹.
    Holly betrachtete die Gesichter der Zuschauer. Falls

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