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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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eine Entschlossenheit aus, die alle Ängste und Zweifel verdrängte. Ich war bereit. Es gab keinen anderen Weg.
    Ich sah Ferrum in die Augen und lächelte.
    Der falsche König zischte und ließ wieder einen Blitz auf mich los. Ich hob die Hand, spürte den Wirbel aus Sommer und Eisen um mich herum und schlug den Blitz beiseite, so dass er über Ferrums Kopf in die Wand einschlug. Die Energie entlud sich in einem Funkenregen und Ferrum kreischte vor Wut. Einen Moment lang hielt ich den Atem an, da ich damit rechnete, dass gleich der Schmerz und die Übelkeit einsetzen würden.
    Nichts. Kein Schmerz, keine Übelkeit. Sommer- und Eisenmagie waren perfekt miteinander verschmolzen, jetzt korrumpierte keine Kraft mehr die andere. Ich streckte die Hand aus und rief meinen Speer zu mir, entriss ihn Ferrums Griff und packte ihn, als er in meiner Handfläche landete. Ferrum fielen fast die Augen aus dem Kopf und der Schein um ihn herum flammte auf wie dunkles Feuer. Ich ließ den Speer einmal kreisen und ging dann in Angriffsstellung.
    »Komm schon, alter Mann!«, rief ich und versuchte meinen rasenden Puls und meine zitternden Hände zu ignorieren. »Du wirfst wie ein Mädchen. Du willst meine Kraft? Dann hol sie dir!«
    Ferrum stieg wie ein rachedurstiger Phönix in die Luft, seine Haare und sein Gewand flatterten wild hinter ihm her. »Dreistes Gör!«, kreischte er. »Ich werde keinen Moment länger mit dir herumspielen! Ich werde mir meine Kraft augenblicklich zurückholen!«
    Er stürzte sich auf mich, durchquerte dabei den Raum innerhalb von Sekundenbruchteilen, doch diesmal sah ich alles ganz klar. Ich beobachtete, wie Ferrum heranstürmte: Sein Gesicht war zu einer hasserfüllten Grimasse verzerrt und er hatte sich erwartungsvoll vorgebeugt. Ich sah die tödlichen Klauen, die auf meine Brust gerichtet waren. Ich wusste, dass ich sie abwehren konnte oder dass ich einfach einen Schritt zur Seite machen …
    Es tut mir leid, Ash.
    Stattdessen schloss ich die Augen.
    Ferrum traf mich mit der gesamten Kraft seines Hasses in den Bauch und grub seine Klauen in meine Brust. Die Wucht seines Aufpralls ließ mich taumeln und mir wurde die Luft aus der Lunge gedrückt. Eine Sekunde später breitete sich flüssiges Feuer in meinem Bauch aus. Die Schmerzen waren unerträglich. Am liebsten hätte ich gekeucht, aber in meinem Körper gab es keine Luft mehr. Irgendwo weit weg brüllte Ash voll Wut und Puck stieß einen bestürzten Schrei aus, aber dann trat Ferrum vor, drückte seine Klauen noch tiefer in mich hinein, und alles wurde zu einem schmerzerfüllten roten Nebel.
    Mein Körper brach über den Arm des falschen Königs gebeugt zusammen und zitterte und zuckte, während ich mich voll darauf konzentrierte, nicht ohnmächtig zu werden, nicht der Dunkelheit nachzugeben, die am Rande meines Gesichtsfelds herangekrochen kam. Es war so verdammt verlockend, einfach aufzugeben, die Schmerzen loszulassen und im Vergessen zu versinken. Zwischen uns tropfte mein Blut auf den Boden und bildete eine leuchtend rote Pfütze. Gleichzeitig konnte ich spüren, wie das Leben aus mir herausfloss.
    »Ja«, flüsterte Ferrum dicht an meinem Ohr. Sein Atem stank nach Rost und Verwesung. »Leide. Leide dafür, dass du mir meine Kraft gestohlen hast. Dafür, dass du dachtest, du wärst würdig, sie zu tragen. Nun wirst du sterben und ich werde wieder Eiserner König werden. Die Kraft des Eisernen Königs ist endlich wieder mein!«
    Ich hob eine zitternde, blutverschmierte Hand, packte den Kragen seines Gewands und hob den Kopf, um dem triumphierenden Blick des falschen Königs zu begegnen. Mein Leben verrann schnell, ich musste mich beeilen.
    »Du willst sie haben?«, flüsterte ich, wobei ich jedes Wort aus mir herauspressen musste. Am liebsten hätte ich einfach geschrien oder geheult. »Nimm sie. Sie gehört dir.« Und damit presste ich meine Kraft, den verschmolzenen Schein von Sommer und Eisen, in den falschen König hinein.
    Ferrum legte den Kopf in den Nacken und lachte, während er immer weiter anschwoll vor Kraft und seine Stimme durch den gesamten Saal dröhnte. Der Schein umzüngelte ihn wie ein dunkles Feuer, und er schien sich tatsächlich aufzublähen und größer zu werden, als die geballte Kraft des Eisernen Königs in seinen Körper strömte.
    Aber plötzlich geriet der Strom ins Stocken, und in dem kalten, schwarzen Verderben flackerten grüne und goldene Flammen auf, heiß und lebendig. Ferrum zuckte zusammen, riss verwirrt die

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