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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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oder ersäuft zu werden, waren wir doch auf einer Mission.
    Also suchte ich uns eine kleine Höhle, in der ringsum leuchtende blaue und orangefarbene Pilze wuchsen und deren Boden mit Moos bedeckt war. Ich machte ein wenig sauber und kümmerte mich um ein Feuer. Dann spießte ich ein paar Pilze, die ich unterwegs gefunden hatte, auf einen Stock, hielt diesen über die Flammen und lehnte mich zufrieden zurück. Ash war noch nicht wieder da, aber so wie ich ihn kannte, war der Eisbubi wahrscheinlich jagen gegangen, sobald er mit seinem Arm fertig war. Um ihn machte ich mir keine Sorgen; er würde den Ort hier auf jeden Fall finden, wenn er so weit war.
    Schnaubend verdrehte ich die Augen. Es sei denn, dieser blöde Sturkopf hatte mal wieder beschlossen, alleine loszuziehen. Hoffentlich erinnerte er sich noch daran, wie dieser Versuch beim letzten Mal ausgegangen war.
    Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Eigentlich hatte ich nicht an diese Nacht denken wollen, aber nun war es unmöglich, die Gedanken zurückzudrängen. Ich starrte in die Flammen, bis mein Blick glasig wurde, und schon kamen die Erinnerungen angekrochen.
    Es war ein Abend wie dieser gewesen, an einem Ort voll leuchtender Blumen, nur dass es im Territorium des Winters gewesen war, nicht im Wilden Wald. Sie haben mich nicht gesehen, haben nicht gewusst, dass ich wach war, aber ich habe Ash und Meghan in jener Nacht beobachtet. Und ich habe gehört, wie Ash ihr sagte, er würde allein losziehen, um das Jahreszeitenzepter zurückzubringen. Ich habe gehört, wie er ihr sagte, sie solle nach Hause gehen, zurück in die Welt der Sterblichen, und ihn vergessen. Ich habe ihre Gesichter gesehen: Meghans tränenüberströmt, aber um Tapferkeit bemüht; Ashs voll sorgsam unterdrückter Qual. Ich habe nichts gesagt, nichts getan, als er ihr das Herz brach, als er sich abwandte und aus ihrem Leben verschwand.
    Und … ich war froh gewesen.
    Angewidert von mir selbst rieb ich mir das Gesicht. Ich hatte mich darüber gefreut , das Ash meiner Prinzessin das Herz aus der Brust gerissen hatte, weil er damit aus dem Weg war und ich nun endlich die Chance hatte, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ich war zu geduldig gewesen, hatte mir zu lange Zeit gelassen und auf den Tag gewartet, an dem die Prinzessin die Augen aufmachen und in ihrem treuen Puck mehr sehen würde als nur den guten Kumpel. Den Tag, an dem ich endlich mehr sein würde als ihr Wächter, ihr Recke und der Clown, der sie immer zum Lachen brachte. Ich würde endlich ihr Ein und Alles sein, soweit ich dies vermochte.
    Seufzend holte ich die Pilze aus dem Feuer und biss aggressiv hinein. Nach Ashs Verschwinden hatte ich versucht, das gebrochene Herz meiner Prinzessin zu kitten, das der gefühlskalte Eisprinz so kunstfertig zerschmettert hatte. Und einen wundervollen Moment lang hatte ich geglaubt, eine Chance zu haben. Die Erinnerung an Meghans Kuss war in mein Gehirn eingebrannt, ich würde diesen Tag nie vergessen, einen der glücklichsten Momente meines Lebens. Doch gegen alle Widerstände hatten Meghan und Ash wieder zueinandergefunden, hatten sich gemeinsam gegen beide Feenhöfe gestellt, und ich war dabei auf der Strecke geblieben. Am Ende hatte ich sie verloren.
    Warum zum Teufel bin ich dann überhaupt noch hier?
    »Goodfellow.«
    Ruckartig setzte ich mich auf. Das war nicht Ashs Stimme, sie war viel zu tief und kraftvoll, um dem eisigen Frostprinzen zu gehören. Ich erkannte sie sofort – es war eine Stimme, die ganze Wälder und Gehölze befehligen konnte, eine Stimme, der ich schon gehorcht hatte, lange bevor ich dem launischen Prinzen des Winters begegnet war.
    Über das Feuer hinweg starrte mich Oberon an. Er verharrte in den Schatten, doch seine Augen leuchteten wie glühender Bernstein, und der Ausdruck auf seinem schmalen Gesicht ließ selbst die Erde vor Angst beben.
    »Hallo, Robin«, murmelte Oberon ernst. »Ich fürchte, wir müssen uns unterhalten.«
    Ach du Scheiße.
    Wachsam erhob ich mich, setzte ein sorgloses Grinsen auf und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Jeder andere hätte sich verbeugt, einen Kniefall gemacht oder geknickst, das Mindeste wäre wohl ein respektvolles Nicken gewesen, aber ich kannte den Lichten König schon so lange, dass solche Förmlichkeiten zwischen uns vollkommen zwecklos gewesen wären. Wenn ich irgendeine Art von Respektbezeugung darbot, würde Oberon sofort wissen , dass etwas im Busch war. Denn so gut, wie ich ihn kannte, so

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