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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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kleinen Schlagabtausch noch bereust, bevor das alles hier vorüber ist. Feen vergessen niemals eine Kränkung.«
    Ich beobachtete schweigend, wie Shard sich über die Theke lehnte und dem Satyr etwas ins Ohr flüsterte. David sah zu mir herüber, die Augen zu Schlitzen verengt, bevor er kurz nickte und dann weiter die Theke abwischte.
    Shard kam zu uns zurück. Ihre Augen hatten wieder ihre normale Farbe, auch wenn sie mich mit kühler Abneigung musterten. »Hier entlang«, verkündete sie frostig und führte uns zu der »Nur für Personal«-Tür an der hinteren Wand.
    Wir folgten ihr fünf oder sechs Treppen hinunter und blieben dann vor einer weiteren Tür stehen, auf die in
grellroter Farbe »Gefahr! Kein Zutritt!« geschrieben worden war. Shard drehte sich mit einem bösartigen Lächeln zu mir um.
    »Kümmert euch nicht um Grumly. Er ist unser letztes Bollwerk gegen alle, die ihre Nase in Sachen stecken, die sie nichts angehen. Hin und wieder hält sich ein Púca oder ein Dunkerwichtel für besonders clever und schleicht sich an David vorbei, um zu sehen, was hier unten ist. Das kann ich natürlich nicht zulassen. Also benutze ich Grumly, um sie davon abzubringen.« Sie kicherte. »Manchmal verirrt sich auch ein Sterblicher hier herunter. Das ist immer Spitzenunterhaltung. Senkt auch seine Futterkosten.« Sie schenkte mir noch ein messerscharfes Lächeln, dann drückte sie die Tür auf.
    Der Gestank traf mich wie ein Vorschlaghammer, eine widerliche Mischung aus Verwesung, Schweiß und Exkrementen. Würgend wich ich zurück. Der Steinboden war mit Knochen übersät, einige menschlich, andere definitiv nicht. Dreckiges Stroh lag in einer Ecke direkt neben einer Tür in der gegenüberliegenden Wand. Ich wusste, dass das der Eingang zum Reich der Dunklen war, doch ihn zu erreichen, würde eine echte Herausforderung sein.
    An einem Eisenring im Boden hing eine Kette, an deren Ende das baumstammartige Bein des größten Ogers gefesselt war, den ich je gesehen hatte. Seine Haut hatte die Farbe eines frischen Blutergusses und aus seinem Unterkiefer ragten vier gebogene gelbliche Hauer hervor. Sein Körper war riesig und unter der fleckigen Haut wölbten sich mächtige Muskeln und Sehnen. Die dicken Finger endeten in geschwungenen schwarzen Krallen.

    Um den Hals trug er noch einen schweren Ring, unter dem seine Haut wund und aufgescheuert war. Alte Narben zeigten, wo er versucht hatte, sich das Ding abzureißen. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass sowohl das Halsband als auch die Fußfessel aus Eisen waren. Der Oger humpelte durch den Raum, wobei er das Bein mit der Fessel schonte, da sein Knöchel voller Blasen und offener Wunden war.
    Grimalkin fauchte kurz. »Interessant«, sagte er dann. »Ist der Oger wirklich so stark, dass man ihn auf diese Weise in Ketten legen muss?«
    »Bevor wir Eisen benutzt haben, ist er ein paarmal ausgebrochen«, erwiderte Shard, die sehr zufrieden mit sich wirkte. »Hat den gesamten Klub demoliert und ein paar Kunden gefressen, bevor wir ihn stoppen konnten. Ich war der Meinung, das erfordere drastische Maßnahmen. Jetzt ist er brav.«
    »Es bringt ihn um.« Grimalkins Stimme war ausdruckslos. »Dir muss doch klar sein, dass seine Lebensspanne dadurch erheblich verkürzt wird.«
    »Halt mir keine Vorträge, Grimalkin.« Shard warf dem Kater einen angewiderten Blick zu und trat durch die Tür. »Wenn ich ihn nicht hier halten würde, würde er anderswo Schaden anrichten. Das Eisen bringt ihn schon nicht gleich um. Oger heilen verdammt schnell.«
    Sie schlenderte zu dem Oger, der sie mit schmerzerfüllten gelben Augen ansah. »Beweg dich«, befahl sie und zeigte dabei auf den Strohhaufen in der Ecke. »Geh in dein Bettchen, Grumly. Sofort.«
    Der Oger starrte sie an, fauchte schwach und schlurfte
zu seinem Bett. Die Kette schleifte klirrend hinter ihm her, und in mir regte sich unwillkürlich Mitleid mit ihm.
    Shard öffnete die gegenüberliegende Tür. Dahinter erstreckte sich ein langer Korridor und Nebel drang von dort in den Raum. »Also?«, rief sie uns zu. »Das ist euer Steig ins Winterreich. Wollt ihr weiter da rumstehen, oder was?«
    Mit einem wachsamen Blick auf Grumly setzte ich mich in Bewegung.
    »Warte«, brummte Grimalkin.
    »Was ist denn?« Ich wandte mich zu ihm um und sah, wie er angespannt den Blick durch den Raum schweifen ließ. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. »Hast du Angst vor dem Oger? Den wird Shard uns doch wohl vom Hals halten,

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