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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Kopf fast an die Decke stieß. »Wie Sie bereits selbst sagten, ist Oberon mein Vater. Betrachten Sie das also als einen Befehl von Ihrer Prinzessin.« Als sich ihr Gesicht vor Wut so stark verzerrte, dass ihre Augen fast zwischen den vielen Falten verschwanden, verschränkte ich die Arme und starrte sie herrisch an. »Oder soll ich meinem Vater mitteilen, dass Sie sich geweigert haben, mir zu helfen? Dass ich mich in der Not an Sie gewendet habe und Sie mich abwiesen? Ich glaube nicht, dass er darüber sonderlich erfreut wäre.«
    »Schon gut, schon gut!« Sie hob abwehrend die Hände. »Sie lassen mir sonst ja doch keine Ruhe. Bringt den Winterprinzen rein. Aber Ihr Vater wird von dieser Sache erfahren, junge Dame.« Sie drehte sich zu mir um und hob drohend einen Finger. »Er wird davon erfahren und dann werden wir ja sehen, gegen wen sich sein Zorn richtet.«
    Kurz meldeten sich bei mir Schuldgefühle, weil ich wie ein verzogenes reiches Gör die Trumpfkarte Daddy ausgespielt hatte, aber die verschwanden sofort, als Puck Ash über die Schwelle zerrte. Der Prinz war jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst, mehr Geist als Körper, und abgesehen von den flammend roten Wunden im Gesicht und an den Armen, wo sich die Haut von den Knochen zu lösen schien, war er krankhaft bleich. Ich begann zu zittern und mein Herz zog sich vor Sorge zusammen.
    »Leg ihn da rein«, befahl die Schwester und führte Puck in einen kleinen Nebenraum, in dem ein niedriges Bett stand. Puck gehorchte und ließ Ash auf die Laken sinken, bevor er sich erschöpft in einen Sessel fallen ließ, der aussah wie ein gigantischer Pilz.
    Die Schwester schnaubte »Wie ich sehe, hat die Prinzessin dich da ebenfalls mit reingezogen, Robin.«
    »Schau mich nicht so an.« Puck grinste und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht. »Ich habe mein Bestes gegeben, um den Kerl umzubringen. Aber wenn die Prinzessin sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sie nur schwer davon abbringen.«
    Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Er zuckte nur mit den Schultern und erwiderte ihn mit einem hilflosen Lächeln. Darauf wandte ich mich wieder Ash zu.
    »Igitt, der riecht ja nicht nur nach Eisen, der Gestank dringt ihm aus jeder Pore«, murmelte die Schwester und untersuchte die Wunden in seinem Gesicht und an seinen Armen. »Das sind keine normalen Verbrennungen – sie breiten sich von innen nach außen aus. Fast als hätte er etwas Metallisches im Körper gehabt.«
    »Hatte er auch«, sagte ich leise, woraufhin sich die Schwester schaudernd die Hände abwischte. Dann zog sie Ashs Hemd hoch und legte einen Verband frei, durch den bereits Blut auf die Matratze zu sickern begann. »Wenigstens wurde er anständig verbunden«, stellte sie fest. »Schöne, saubere Arbeit. Ich nehme mal an, das ist dein Werk, Goodfellow?«
    »Was genau?«
    »Der Verband, Robin.«
    »Ja, der auch.«
    Seufzend beugte sich die Schwester über Ash, musterte eingehend die Schnitte in seinem Gesicht und löste dann vorsichtig den Verband, um sich die Stichwunde anzusehen. Sie runzelte die Stirn. »Nur damit ich das richtig verstehe«, nahm sie den Faden wieder auf und sah kurz zu Puck hinüber. »Du hast Ash, den Prinzen des Winterhofes, niedergestochen.«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.«
    »Und wenn ich mir euch beide so ansehe …« Ihr Blick wanderte von meiner Kehle zu Pucks blutiger Schulter.
»… schätze ich mal, dass der Winterprinz euch so zugerichtet hat.«
    »Wieder richtig.«
    »Was bedeutet, dass ihr gegeneinander gekämpft habt.« Die Schwester kniff die Augen zusammen. »Was wiederum bedeutet, dass er höchstwahrscheinlich versucht hat, euch zu töten, korrekt?«
    »Na ja …«, stammelte ich.
    »Und warum im Namen von allem, was heilig ist, wollt ihr dann, dass ich ihn heile? Ich will damit nicht sagen, dass ich es nicht tun werde«, fügte sie eilig hinzu und hob beschwichtigend ihre Hand. »Aber was sollte ihn daran hindern, euch wieder anzugreifen? Oder mich, wenn wir schon mal dabei sind?«
    »Das wird er nicht«, versicherte ich schnell. »Ich verspreche, dass er das nicht tun wird.«
    »Habt ihr vor, ihn als Geisel zu benutzen? Ist es das?«
    »Nein! Es ist einfach …« Ich seufzte. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Tja, die werden Sie mir später erzählen müssen«, sagte die Schwester ebenfalls seufzend und stand auf. »Ihr Freund hat großes Glück«, fuhr sie fort und durchquerte das Zimmer, um einen Porzellantiegel von einem Regal zu nehmen.

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