Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
sie einander zischend und kreischend die Zähne zeigten. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich begann zu zittern.
»Ein Gremlinnest«, stellte Grimalkin nachdenklich fest und beobachtete mit einer gewissen Neugier den Schwarm. »Leanansidhe meinte, dass die Gremlins von Orten angezogen werden, wo es viel Technologie gibt. Es wäre also nur logisch, wenn Virus ebenfalls hierher käme.«
»Ich kenne diesen Ort«, sagte Ash unvermittelt, woraufhin wir uns alle zu ihm umdrehten. Er starrte stirnrunzelnd zu der Fabrik hinüber. »Ich erinnere mich, dass Virus davon gesprochen hat, als ich … als ich bei ihr war.« Ein Schatten zog über sein Gesicht, doch er schüttelte ihn ab. »Es gibt im Inneren wohl einen Steig in das Eiserne Königreich.«
Puck stieß mich an und streckte den Arm aus. »Schau mal.«
Ich folgte seinem ausgestreckten Finger und entdeckte ein Schild an der Vorderseite des Gebäudes, eine von diesen riesigen Marmorplatten, in die glänzende Buchstaben eingraviert waren. »SciCorp Enterprises«, murmelte ich kopfschüttelnd.
»Zufall?« Puck hob vielsagend seine Augenbrauen. »Ich denke nicht.«
»Wo ist Eisenpferd?«, fragte ich und sah mich suchend um.
»Kommt mit«, erwiderte Grimalkin und trottete am Rand des Parkplatzes entlang.
Wir folgten ihm – die Jungs mit leicht unscharfen Silhouetten, was mir verriet, dass sie nun für Menschen unsichtbar waren, und ich in meinem extrem auffälligen Ballkleid und Stöckelschuhen, absolut ungeeignet, um damit eine Fabrik zu stürmen oder auch nur den Bürgersteig entlangzulaufen. Rechts von mir rasten auf der Straße die Autos an uns vorbei. Einige wurden langsamer und ihre Fahrer hupten oder pfiffen mir hinterher, so dass ich knallrot wurde. Ich wünschte, ich hätte mich mithilfe des Scheins unsichtbar machen können oder ich hätte wenigstens die Zeit gehabt, mir etwas weniger Unpraktisches anzuziehen.
Grimalkin führte uns um die Fabrik herum, verließ dann den Bürgersteig und hielt auf einen Abwassergraben zu, der das Grundstück vom nächsten trennte. Auf dem Grund des Grabens sammelte sich öliges schwarzes Wasser aus einem riesigen Abflussrohr und versickerte zwischen Unkraut und Gras. Flaschen und Dosen lagen überall verstreut und schimmerten im Mondlicht, aber von Eisenpferd war nichts zu sehen.
»Ich habe ihn genau hier zurückgelassen«, erklärte Grimalkin. Er sah sich kurz um, sprang auf einen trockenen Stein und begann nacheinander seine Pfoten auszuschütteln. »Anscheinend sind wir zu spät gekommen. Wie es aussieht, ist unser ungeduldiger Freund bereits reingegangen.«
Ich wollte gerade in Panik ausbrechen, als ein tiefes Schnauben die Stille zerriss. » FÜR WIE DÄMLICH HÄLTST DU MICH EIGENTLICH ?«, grollte Eisenpferd, duckte sich und sprang vom Rand des Rohrs herunter. Er hatte seine menschlichere Gestalt angenommen, seinen echten Körper hätte er dort wohl auch niemals reinquetschen können. » PLÖTZLICH TAUCHTE EINE PATROUILLE AUF UND ICH MUSSTE MICH VERSTECKEN. ICH BRECHE MEINE VERSPRECHEN NICHT .« Er starrte Grimalkin böse an, doch der Kater gähnte nur und begann seinen Schwanz zu putzen.
Ash versteifte sich und seine Hand glitt unauffällig zum Griff seines Schwertes. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Abgesehen von der kurzen Szene mit Virus hatte Ash Eisenpferd das letzte Mal gesehen, als der uns in Ketten zu Machina schleifen wollte. Auch wenn Eisenpferd jetzt eine andere Gestalt angenommen hatte, musste man nur etwas genauer hinsehen, um das riesige schwarze Eisenmonster zu erkennen, das unter der Oberfläche lauerte.
Ich konzentrierte mich wieder auf das aktuelle Problem, registrierte aber den finsteren Blick, den Ash Eisenpferd zuwarf. »Können wir sicher sein, dass Virus da drin ist?«, fragte ich und schob mich möglichst unauffällig zwischen die beiden. »Und wie sollen wir da reinkommen, insbesondere wenn die Gremlins überall auf dem Gebäude herumkriechen?«
Eisenpferd schnaubte erneut. » DIE GREMLINS WERDEN UNS NICHT BELÄSTIGEN, PRINZESSIN. SIE SIND EINFÄLTIGE KREATUREN. SIE LEBEN FÜR CHAOS UND ZERSTÖRUNG, DOCH SIE SIND FEIGE UND WÜRDEN EINEN MÄCHTIGEREN GEGNER NIEMALS ANGREIFEN .«
»Ich fürchte, da muss ich widersprechen«, sagte Ash mit einem gefährlichen Unterton. »Du selbst hast doch in Machinas Reich eine Armee von Gremlins angeführt, oder hast du das bereits vergessen? Sie greifen keine mächtigen Gegner an? Ich meine mich daran zu erinnern, wie eine ganze Horde von
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