Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
fragte ich vorwurfsvoll. »Willst du dir den Weg hinaus freikämpfen? Durch diese Massen? Und Virus? Was, wenn sie weiß, dass du die Wanze nicht mehr in dir trägst? Du kannst nicht erwarten, dass …« Ich hielt inne, starrte ihn an und plötzlich machte es Klick in meinem Gehirn. »Es geht dir gar nicht darum, an das Zepter zu kommen, oder?«, murmelte ich und er wich meinem Blick aus. »Es geht dir darum, Virus zu töten. Du hoffst, nahe genug an sie heranzukommen, um sie abstechen oder ihr den Kopf abschlagen oder sonst was machen zu können, und dir ist völlig egal, was danach passiert.«
»Was sie mir angetan hat, war schlimm genug.« Ashs silberne Augen funkelten so kalt wie der Mond über uns, als er den Blick wieder auf mich richtete. »Aber was sie mich gezwungen hat, zu tun, das werde ich ihr niemals vergeben können. Falls ich auffliege, will ich wenigstens eine Ablenkung sein, die so erschöpfend ist, dass ihr reinschleichen und euch das Zepter schnappen könnt.«
»Du könntest dabei umkommen!«
»Das spielt jetzt keine Rolle.«
»Für mich schon.« Entsetzt starrte ich ihn an. Er meinte es ernst. »Du kannst nicht ganz allein da runtergehen, Ash. Ich habe zwar keine Ahnung, wo diese fatalistische Scheiße jetzt herkommt, aber die kannst du dir echt sparen. Ich werde nicht noch einmal riskieren, dich zu verlieren.«
» SIE HAT RECHT .« Wir sahen auf. Eisenpferd stand auf der anderen Seite des Oberlichts und beobachtete uns. Seine Augen glühten rot in der Dunkelheit. » ES IST TATSÄCHLICH ZU GEFÄHRLICH FÜR EUCH .«
Ich zog die Augenbrauen hoch. »Was meinst du da…?«
» PRINZESSIN .« Ruckartig verbeugte er sich vor mir. » ES WAR MIR EINE EHRE. UNTER ANDEREN UMSTÄNDEN WÜRDE ICH EUCH MIT FREUDEN BIS AN DAS ENDE ALLER ZEITEN DIENEN .« Er sah zu Ash und nickte knapp und plötzlich dämmerte mir, was er damit sagen wollte. » IHR BEDEUTET IHR SEHR VIEL, PRINZ. BESCHÜTZT SIE MIT EUREM LEBEN .«
»Wage es ja nicht, Eisenpferd!«
Er wirbelte herum und rannte los, ohne sich darum zu kümmern, dass ich ihm lauthals befahl, stehen zu bleiben. Mein Herz krampfte sich zusammen, als er das zweite Oberlicht erreichte, und ich musste hilflos zusehen, wie er sich sammelte und sprang …
Das Glas explodierte regelrecht, als er hindurchstürzte, und zerplatzte in eine Million funkelnder Scherben. Keuchend starrte ich durch unser Oberlicht und beobachtete, wie ein glitzernder Scherbenregen auf die Menge unter uns niederging. Kreischend und fauchend starrten die Feen nach oben und bedeckten schützend Augen und Gesichter, während mit einem lauten Knall, der das Gebäude erzittern ließ, das riesige Eisenpferd zwischen ihnen landete. Brüllend stieg Eisenpferd auf die Hinterbeine, ließ Flammen aus seinen Nüstern schießen und schlug mit den tödlichen Stahlhufen um sich.
Unter uns brach das absolute Chaos los. Sobald sie sich halbwegs von ihrem Schock erholt hatten, drängten die Dornengardisten und Drahtmänner vorwärts, stürzten sich auf Eisenpferd und versuchten ihn in Stücke zu reißen.
»Wir müssen da runter!«, schrie ich und wollte zu dem kaputten Oberlicht rennen, aber Ash hielt mich am Arm zurück.
»Nicht so«, sagte er nur und zog mich wieder zu unserem noch intakten Fenster. »Das Ablenkungsmanöver ist eingeleitet. Wir können ihm jetzt nicht helfen. Unser Ziel ist Virus und das Zepter. Du solltest hierbleiben, Meghan. Dir steht keine Magie zur Verfügung …«
Wutentbrannt riss ich mich von ihm los. »Du kommst mir nicht wirklich gerade wieder mit dieser dämlichen Ausrede, oder?«, fauchte ich so wütend, dass er mich überrascht anblinzelte. Finster starrte ich ihn an. »Weißt du nicht mehr, was das letzte Mal passiert ist, als du ohne mich losgezogen bist? Krieg das endlich in deinen sturen Dickschädel, Ash: Ich werde mich nicht raushalten, basta!«
Einer seiner Mundwinkel zuckte ganz leicht. »Wie Ihr wünscht, Prinzessin«, erwiderte er und sah dann zu Puck, der anzüglich angrinste. »Bist du bereit, Goodfellow?«
Puck nickte und sprang auf das Oberlicht. Ich warf beiden noch einen bösen Blick zu und stellte mich dann ebenfalls auf das Glas, wobei ich Pucks ausgestreckte Hand absichtlich ignorierte. »Und wie gedenkt ihr, dass wir da runterkommen?«, wollte ich wissen, während ich mich schwankend aufrichtete. »Sollen wir direkt durch das Fenster springen?«
Puck kicherte. »Mit Glas ist das so eine Sache, Prinzessin. Was meinst du, warum die Leute in alten Zeiten
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