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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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überhaupt nichts. Er ist ein seelenloses Feenwesen, das die ganze Zeit nur mit dir gespielt hat, und du bist auf ihn reingefallen wie eine Vollidiotin. Ich holte tief Luft, drängte die Tränen zurück und wollte sie in mir einfrieren, wollte eigentlich alles in mir einfrieren. Gefühle, Tränen, Erinnerungen, alles, was mich schwach machte. Denn wenn ich am Dunklen Hof bestehen wollte, musste ich aus Eis sein. Nein, nicht aus Eis. Aus Eisen. Mich wird nie wieder etwas verletzen, dachte ich, während meine Tränen trockneten und meine Gefühle zu einem kleinen, verkümmerten Ball zusammenschrumpften. Wenn die verdammten Feen es auf die harte Tour wollen, können sie das kriegen. Ich kann auch die harte Tour fahren.
    Ich schlug die Bettdecke zurück, stand auf und spürte, wie die kalte Luft über meine Haut strich. Soll sie mich doch einfrieren, mir egal. Meine Haare waren eine Katastrophe, zerzaust und schlaff, meine Klamotten verknittert und dreckig. Ich zog sie aus, ging ins Badezimmer und nahm ein heißes Bad in der Badewanne – der einzige warme Ort am ganzen Hof –, bevor ich schwarze Jeans, ein schwarzes Neckholder-Top und meinen langen schwarzen Mantel anzog. Als ich gerade dabei war, meine schwarzen Stiefel zu schnüren, kam Tiaothin herein.
    Sie blinzelte, offenbar überrascht, mich auf den Beinen zu sehen, dann grinste sie so breit, dass ihre Fangzähne im Mondlicht glänzten. »Du bist wach!«, rief sie aus, stürmte los und sprang auf mein Bett. »Du bist wach. Was für eine Erleichterung. Mab war ziemlich verärgert und launenhaft, seit du zusammengebrochen bist. Sie dachte, du würdest für immer schlafen. Dann hätte sie alle Hände voll zu tun gehabt, den Abgesandten vom Lichten Hof zu erklären, warum du in diesem Zustand bist, wenn sie zur Übergabe herkommen.«
    Verwirrt sah ich sie an und für einen Moment flammte ein Hoffnungsschimmer in mir auf. »Welche Übergabe?«, fragte ich. Kommen sie meinetwegen? Hat Oberon endlich jemanden geschickt, um mich aus diesem Höllenloch zu befreien?
    Tiaothin schien trotz all ihrer zur Schau getragenen Arglosigkeit genau zu wissen, was ich dachte. »Keine Sorge, Missgeburt«, schnaubte sie und musterte mich aus schmalen Augen. »Sie kommen nicht deinetwegen . Sie kommen, um das Jahreszeitenzepter zu überreichen. Der Sommer ist endlich vorbei und der Winter ist dran.«
    Kurz verspürte ich Enttäuschung, verdrängte sie aber. Keine Schwäche. Lass dir nichts anmerken. Also zuckte ich mit den Schultern und fragte beiläufig: »Was ist das Jahreszeitenzepter?«
    Tiaothin gähnte und machte es sich auf meinem Bett bequem. »Das ist ein magischer Gegenstand, den die Höfe beim Wechsel der Jahreszeiten untereinander weitergeben«, erklärte sie und zupfte an einem losen Faden meiner Überdecke. »Sechs Monate im Jahr ist das Zepter bei Oberon, wenn Frühling und Sommer herrschen und der Winter am schwächsten ist. Dann, zur Tagundnachtgleiche im Herbst, wird es an Königin Mab übergeben, um zu zeigen, dass sich die Macht zwischen den Höfen verschiebt. Die Höflinge des Sommerreiches werden bald hier sein und wir geben eine Riesenparty, um den Beginn des Winters zu feiern. Jeder in Tir Na Nog ist eingeladen und die Feier wird mehrere Tage dauern.« Grinsend hüpfte sie auf der Stelle, bis ihre Dreadlocks flogen. »Gut, dass du jetzt aufgewacht bist, Missgeburt. Diese Party willst du bestimmt nicht verpassen!«
    »Werden König Oberon und Königin Titania auch teilnehmen?«
    »König Spitzohr?« Tiaothin rümpfte die Nase. »Der hält sich für viel zu wichtig, um mit den niederen Dunklen abzuhängen. Nö, Oberon und seine Zickenkönigin Titania werden in Arkadia bleiben, wo sie es bequem haben. Zum Glück, denn die beiden Miesmacher können einem wirklich jede Party versauen.«
    Ich war also definitiv auf mich allein gestellt. Auch gut.
    Der Sommerhof traf in einem Rausch aus Musik und Blumen ein, vermutlich in unverhohlenem Widerstand gegen den Winterhof, dessen Traditionen ich langsam wirklich hasste. Ich stand bis zu den Waden im Schnee, hatte den Kragen meines Pelzmantels gegen die Kälte hochgeschlagen und beobachtete die Dunklen Feen, die im Hof herumliefen. Die Veranstaltung sollte draußen stattfinden, in dem vereisten Hof mit den eingefrorenen Statuen. Irrwische und Leichenkerzen schwebten umher und tauchten alles
in ein unheimliches Zwielicht. Warum konnten die Winterfeen ihre Party nicht wenigstens einmal über der Erde abhalten? Ich vermisste die

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