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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Ruckartig schlug ich die Hände wieder vor den Mund, aber es war längst zu spät. Rowan grinste so breit wie nie, ein Lächeln voller schrecklicher Freude, als hätte er gerade das tollste Geschenk der Welt bekommen.
    Ash erstarrte. Er wandte mir immer noch den Rücken zu. Kurz sah ich, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten.
    »Tja, da hast du wohl Pech gehabt, was?«, sagte er völlig emotionslos. »Aber der Sommer war immer schon schwach. Warum sollte ich die missratene Tochter von Oberon anrühren? Du machst mich krank, Mensch.«
    Es war, als würde eine eisige Hand in meinen Körper fahren und mir das Herz aus der Brust reißen. Ich verspürte sogar körperliche Schmerzen. Meine Knie gaben nach und ich brach im Schnee zusammen. Eiskristalle bohrten sich in meine Handflächen. Ich konnte nicht atmen, konnte nicht einmal weinen. Ich konnte nur dort knien, während die Kälte durch meine Jeans drang und Ashs Worte in meinem Kopf widerhallten.
    »Oh, das war aber gemein, Ash«, sagte Rowan fröhlich. »Ich glaube, du hast unserer armen Prinzessin das Herz gebrochen.«
    Ash erwiderte etwas, was ich nicht verstand, weil der Boden anfing, sich unter mir zu drehen, als der nächste Schwindelanfall mich packte. Ich hätte ihn niederkämpfen können, aber ich war völlig betäubt und in diesem Moment war mir alles egal. Lass die Dunkelheit ruhig kommen, dachte ich. Soll sie mich mitnehmen . Dann legte sich eine schwere Decke über meine Augen und ich verlor das Bewusstsein.

Das Jahreszeitenzepter
    Eine Zeit lang schwebte ich im Nichts, nicht richtig wach, aber auch nicht schlafend, sondern irgendwo dazwischen gefangen. Schemenhafte, halb vergessene Träume zogen durch meinen Geist und vermischten sich mit der Realität, bis ich nicht mehr wusste, was was war. Ich träumte von meiner Familie, von Ethan, Mom und meinem Stiefvater Luke. In meinem Traum lebten sie einfach ohne mich und vergaßen nach und nach, wer ich gewesen war und dass ich überhaupt je existiert hatte.
    Gestalten und Stimmen tauchten in meinem Bewusstsein auf und verschwanden wieder: Tiaothin, die mir sagte, dass es jetzt genug sei, weil sie sich langweile; Rowan, der Königin Mab erklärte, er habe doch nicht wissen können, dass ich auf einen einfachen Pilz so heftig reagieren würde; eine weitere Stimme, die der Königin erklärte, dass ich vielleicht nie wieder aufwachen würde. Manchmal träumte ich, dass Ash in meinem Zimmer wäre, in einer Ecke oder neben meinem Bett stünde und mich einfach nur mit hellen Silberaugen beobachtete. In meinem Delirium kam es mir sogar vor, als hörte ich ihn leise flüstern, dass es ihm leidtue.
    »Menschen sind ja so zerbrechliche Wesen, nicht wahr?«, murmelte eines Nachts eine Stimme, während ich immer wieder wegdriftete. »Ein winziger Bissen von einem Spucks auspilz lässt sie gleich ins Koma fallen. Wie erbärmlich.« Die Stimme schnaubte. »Angeblich ist die da in Prinz Ash verliebt. Da stellt sich doch die Frage, was Mab wohl mit ihr anstellt, wenn sie wieder aufwacht. Sie ist sicher nicht begeistert davon, dass das Sommerpüppchen ihrem Lieblingssohn schöne Augen macht.«
    »Tja, sie hat sich jedenfalls nicht gerade den passendsten Zeitpunkt ausgesucht, um einen auf Dornröschen zu machen«, fügte eine andere Stimme hinzu. »Jetzt, wo die Übergabe näher rückt und so.« Wieder ein Schnauben. »Falls sie aufwacht, tötet Mab sie vielleicht allein schon wegen des ganzen Ärgers. So oder so wird es sicher unterhaltsam.« Das Gelächter der beiden schien sich zu entfernen und ich schwebte weiter in der Dunkelheit.
    Eine Ewigkeit verging mit nur wenigen Unterbrechungen. Stimmen zogen an mir vorbei, waren aber ohne Bedeutung für mich. Tiaothin stach mir immer wieder in die Rippen, bis ihre scharfen Krallen mir die Haut aufrissen, aber der Schmerz gehörte zu jemand anders. Szenen mit meiner Familie erschienen mir: Mom auf der Veranda mit einem Polizisten, dem sie erklärte, dass sie keine Tochter habe, die vermisst werde; Ethan, der in meinem Zimmer spielte, das jetzt ein Arbeitszimmer war, frisch gestrichen und neu möbliert – all meine persönlichen Sachen weggegeben.
    Während ich ihn dabei beobachtete, spürte ich einen dumpfen Druck in der Brust. In einem anderen Leben wäre es vielleicht Trauer oder Sehnsucht gewesen, aber ich hatte jegliche Gefühle hinter mir gelassen und beobachtete meinen Halbbruder mit distanzierter Neugier. Er sprach mit einem Stoffhasen, der mir bekannt vorkam, und ich

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